Volltext Seite (XML)
in den festlich geputzien Sternenhimmel zur Ehre Gottes. Und was Wunder; wenn «in verlasiener Zigeunerbub Gott zuliebe spielt, dann stimmt der liebe Herrgott ihm selbst die Fiedel, und sie singt göttliche Melodien. Der Mond webte dazu duftige Schleier um zerbrochene Kreuze und jahrhundertalte.Bciume und lieb alles ausklingen in unendlichen Harmonien. — Dieses wunderliche Treiben währte solange, bis einmal der Pfarrer, der es schon öfters auf dem Kirchhofe nachts hatte spielen hören, ihn dabei überraschte. Er stellte ihn freundlich und liebevoll zur Rede, weshalb er zu so ungelegener Stunde den ewigen Schläfern mit seinem Geiglein so schöne Liedlein und Weisen vorspiele. Er schrocken und traurig erzählte da der Zigeunerbub dem guten Pfarrer, daß er den lieben Cnglein im Himmel vorspiele, damit sie seine Eltern, die in der Hölle schmachten müßten, erlösen sollten. Das ging dem alten Pfarrer sehr zu Herzen, und bewegt sprach er zu ihm: Hör auf, hör auf, mein liebes Kind, du hast schon ge wonnen und genug gespielt für dein ganzes Erdenleven. Und zu dieser Stunde führten die Engel die Eltern des armen Zigeuner buben aus der Hölle in den Himmel. Den Zigeunervuben aber holten sie noch in selbiger Nacht und.trugen ihn auf den Mond: damit er ihnen immer seine schönen Weisen Vorspielen kann. Dort steht er noch heutigen Tages mit seinem Geiglein und spielt den Engelein auf. — Wer das nicht glauben will, der sehe nur den Mond an, da wird er schon den armen Zigeunervuben er blicke», wie er dasteh! und ewig, unermüdlich fieoelt! Die Gberlaus. Vereinigung in Groß-Berlin hatte am 30. Dezcmver ihre MugUeoer lin großen Saale des Ber- elnslokals „Zam alten A^kiamel ' zu einer inmmnngsvollen Weih nachtsfeier vereinigt. Dec erste Borsigende, Lanosmnnn Waller Fi«ck-Zittau, eröffnete denAbeuo Mit einem herzlichen W.Utroiumen- gluh an die zahlreich erschienenen Muglieoec ui>0 Gäste, erläuterte v>e Beveulung oiefer Weihnachisseier für orr fern von dec Heimat wohuenven Lanosleme, kam üann auf Sie Schönheu der heimatlichen Berge in ihrer Wmkerpracht zu sprechen uno schloß nut einem oeget- sterk aufgenommenen Hoch aus oie Ooeriauhg. Hieraus Mach Lanos- männin Lhontg - Overneukirch ernen >chmangvollen Prolog. Nach dem di« von den Kinsern Ser tiand-leuie oolgeiragenen Weihnacht» lieber verklungen, «ischien plöguch oer „Nappecch ' (Lano-mann Pau! Miiller-Grogschönau) nnler der fröhlichen Schar. Gecaoesmegs aus Den Bergen 0er Lausitz wac er genommen, wie ec den Kleinen verriet, und teilte nun >«,»« >utzen Gaben aus. Unlerm Weiynachis- baum fand dann die elgenuiche Bescheiung slic o,e Kaiser »au, die bei allen Helle FreuSe yeroocries, vesonoers auch, als Cgrtgklno lLandsmännin Herzög-Oieugerssors- uno Engel (Lanosmannin Schm!^ter-Nle0ero0erw.tz- »gre Weisen ertönen liegen. 'Nach einer weiteren Ansprache des 2. Bolsigenoeu, Aoolph Güttier- Neugersdorf, und dem gemeinsamen Gesänge des Liedes „Sülle Nacht' brachte Landsmännin Dagmar Sch läge-Zittau einige Weihnachts gedichte zum Bortrag, wäyrens Lanosmana Kvoolauch-Löoau durch ein Piuonsolo ersreute. Zwe, kleine Lanosmünnlnnen, Loue Bogt und Grete Gregor als tcvende Pappen entledigten sich ihrer Ausgabe gleichlalls aufs beste. Lauosuuia» MülleriKlayirr) und desien Sah» fPlvltne) legten auss köitllchste Zeugnis ihrer Kunst ab. Lieder zur Laute (Herr Beyrman n-, Gesangsoorrräge sFrl. Di sch er) und eine Svluszene, von Lanosmännin Lhgvig znm Besten gegeben, seien ebenfalls noch lobend ermähnt, ebenso die von Landsmann Gült le r versagte Weihnachrssestzeirung. Rich einer Bescherung in Form einer Verlosung für die „großen Kinder" beichloß der Borsitzende Landsmann Gleich dag Pr-chrmnm m!i der Vorlesung einer Wethnachtserzäylung in oberiausitzer Mundart. Heemgrfung'n" von HecmannWeste. Der flbrigc Teil des Abends war dem Tanze gewidmet. Reoäkteur Grund brachte noch den Dank der Gäste für das Gebotene zum Ausdruck. Allen Teil- nehmern wird jedenfalls die erste Weihnachtsfeier der „Overlausitzsr Vereinigung in Groß-Berlin" noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben. — NruanMeldungen von Mitgliedern oder Angabe von Adressen von in Groß-Berit» lebenden Oberlausitzer» erb eien an Landsmann Ad Gürtler, Berlin 80 33 Pächters». 48, Eine „Nsb'rlausih'r KSrmsL" ocreinigtr am Freitag die In Dresden bestehenden Oberlausttzer Landsmannschafte n der Bautzner, Bischofswerdaer. Kamenzer, KönigsbrUcker, Pulsnitz-Großröhrsdorfer, Oberlausitzer (Südlausltzer) und den wendischen Verein Lornoboh zu einem Heimatabend. Zu einem solchen ist diese regelmäßig z» Beginn des Jahres stattfindende Ktrmesfeiec geworden, man hat vom Anfang an das Bewußtsein, elncm Volksfeste in der Lausitz beizuwohnen, aus dem die Bwfchen und Mädels, die Frauen und Männer auch noch auf ihre Tracht halten und die alten Sitten und Gebräuche pflegen. Ein ungemein fesselndes, buntbewegtes frohes Blld bot wieder der bis zur Grenze der Möglt-tckcit gefüllte Krlstallpalastsnal, da auch viele ander« Landsmannschaften als Gäste vertreten waren. Dem Tanze war der Hauptteil des Abends Vorbehalten und dem Charakter des Abend« ent sprechend sanden die früher.» Rundtönze gebührende Berücksichtigung. Daß man guf einem Heimatfeste war, kam deutlich bei der treppauf treppab gehenden Kirmeskuchenhvckei'.-Polonäse zum Ausdruck. Aller liebst war auch der von älteren Knaben und Mädchen ausgesührt« Reigen. Dann erinnenen das Kuchensinaen und manche andere Er scheinung sLeinwanvfrauen ufw.) an d:e Heimat. Auf der im Neben saale ausgemachten Kirmeswiese gab cs eine lohnende Topswarcn- lotterie, ein Böhmisches Lotto, einen Schleßplan, Ausschreier und was sonst auf einem Volksfeste für Gestalten auftauchen. Die „Polizei" und die „Feuerwehr", d-ese mit einer richtiggehenden Spritze, taten gleichfalls ihre Schuldigkeit, die lustige Stimmung zu erhöhen, von der das Fest durchweht war und auf dem man sich so recht familiär fühlen konnte. Von diesem Tone getragen war auch die Begrüßungsansprache, die der Vorsitzende der Oberlausttzer Lands mannschaften, Reinh. Berndt, im Anschluß an den Ktrmesseftumzug htclt. Der bestens gelungene Abend ha! den Veranstaltern wieder viel neue Mitglieder zugeführt. MNNUNNMNUNNMMMMUUUMNMMUMttNMUNNNMMNttNUMMNNMttlNN'NNUttUL Was mir die einsame Buche am Weihnachtsabend erzählen wollte Sp'esplntze unserer Schule steht neben jungen, MDMA i« östlichen Linden eine schmucke Bucke Die Gemeinst« pflanzt« sie »inst, e« war am 10. November 18K3, tZDDW a>s G-stenkbaum. Seit dem Tage soll sie an l)r. LuMistA Marlin Luiker erinnern, aber weder St'in noch Tafel tut dies kund. Ost schon weist» ick unter ihr. sei« im Früh, fing», wo st« ihre sriscke» Knosp»» innerhalb w-nioer Tag» erschließt, oster im Sommer, w»nn sie ihren vollen Dlattkchmuch als vornehme« Kleid trägt, sei es im H»rkst->, nackdem ein« Frostnacht ihr Laub bunt sti-bte. Stet« sehe ick tte o«rn. ich lt-be sie und ihr» keine Art. So weih'» ich ihr auck ein« W'ile am lieb»» Weistnacktskest». Der Tag war »nr Rnh« gegangen, d»r B''k'krauf st»r Straße kalt zuenst». einige Stern« schienen zwilchen Sckneemolben herab. Der Wind weh«, durch die leeren A te und vielen Zw'ige. diese kewea««» fi^,xf, leichtes Sausen war hörbar. Die Z-it der heiligen Nächte ist eine eigene, ich meinte den Baum zu verstehen und hörte ihn reden: Es ist lang» her, da stand -ch klein und zierlich draußen im Bergmalde. Neben mir much'en lieb« Kameradinnen. 8i« grünten und freut»» sich des Lebens wie ick. Da war« ein mal Herbst geworden und wir wollten unsere Winterruh« zu hatten beginnen. Darin störte m>ck ein M'nsch, er nahte mit Schansel und Hacke, löst» meine Wurzeln »orficktig an« der Erd« und trug mich hinein ins T'l. Anoestchts einer Anzahl anderer Menschenkinder, dir herbei,» kommen waren, pflanzte er mich aus den freien Platz, ans dem ick seither wachsen mutz. Ich hört« sing-n und reden. saa»n van einem Lai her, von dem ich bish-r nicht« mutzte. Die Schar der Leut« ging bald da von, mich hatten sie an einen Pfahl gebunden und Netzen mich dann stehen. Ts wollte mir am neuen Oki« gar nicht gefallen, denn ich war allein. Die Bäumchen neben mir kannte ich nickt einmal, erst nach und nach wurden mir dl; Linden in etwa« B?rtraut». Am liebsten hätte tch mein Wachstum eingestellt, nasser Boden, ktia« Freunde, fern die Waldheims Dach «« gut»», tuüg«