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14 «KberlauMer Hellnatzöiruüg Ad. L kommen der Annahme, daß di« von Michelsderg einst Herren von Friedland gewesen, nicht entgegen, da sie diesen Besitz nur ganz kurze Zett innegehabt und ihn eben schon 1255 wieder verloren haben sollen. Sie könnten in Vieser neuen Herrschaft auch an der Grenze derselben, unmittelbar neben dem von ihnen mut maßlich gegründeten Markersdorf das Dors Hermsdorf gegründet und nach ihrem andern Ahnherrn Hermann benannt Haden. Sieht man nun, daß südwestlich und südöstlich von Görlitz auch^ein Hermsdorf und ein Markersdorf, nicht all zuweit davon aber auch ein Ludwigsdorf (einst Lode- wiaisdors)") und ein Lauterbach liegen und bedenkt man, daß auch Hermsdorf und Markersdorf (vergleiche auch di« zwei Orte gleichen Namens bei Gabel) sehr wohl Gründungen der Michelsberge sein könnten, so wird man auch bet dem Lusdorf (einst Lodewigisdorss)") beiFried- land und dem früher dort vorhanden gewesenen Lauter bach auf eine Übertragung dieser Ortsnamen durch die Michelsberge aus der Görtttzer-indL Friedländer Gegend schließen dürfen. So würden vVMKSnamen Hermsdorf, Lusdorf und Lauterbach des Friedlände? Bezirkes wohl . bis aus weiteres mit als eine freilich nur schwacheBestättgung des Aufenthaltes der Herren von Michelsderg als Herr schaft im Friedländer Gebiete angesehen werden können. Nachdem die Herrschaft Friedland den von Michelsderg wieder entzogen worden war, blieb sie Krongut des Königs von Böhmen, dis sie im Jahre 1278") vom Könige Otto kar II. an Nulko von Biberstetn verkauft wurde, dessen Nachkommen sie dis zum Jahre 155! inne halten, wo dir Friedländer Linie dieses Geschlechts ausstarb «nd die Herrschaft an die Krone zurückfiel. Es sei nur noch daraus hingewiesen, daß bezüglich der Biber- sletne zwei Dörfer des Friedländer Bezirkes wieder ihrer Lage an den Grenzen der Herrschaft und ihren Namen nach sehr wohl als Gründungen dieser Herren angesehen werden können: Nieder - Ullersdorf (an der Nord-) und Buschullersdorf (an der Eüdgrenze der Herrschaft). Ullrich war der Name des dritten Bruders der zweiten Generation der Bibersteine Huf Friedland. SNoch eine weitere wahrscheinliche, den östlichen Zagost mit berührende Besitzoeränderung dürste ums Jahr 1247 nnd zwar auch im Zusammenhänge mit der »den erwähnten (Friedland-Marklissa) stattgefunden haben. Worbs") nimmt in seiner Geschichte der Burg Tschocha wegen des späteren Besitzes des Ortes W i n g e n d o r f (zwischen Märklissa und Lauban) und des Verkaufes des Zolles zu Lauban durch die Bibersteine im Fahre 1306 an, daß diese wohl einmal die Burg Tschocha und deren Gebiet in Besitz gehabt haben könnten. Vielleicht träfe diese Vermutung aus denselben Gründen eher auf die Burg Lesna und ihr Gebiet zu. Dieses dürfte sich westlich und nord- und süd- westlich von Lauban ausgedehnt haben und wieder an seinen Grenzen könnte von den Herren von Biberstein im Norden der Ort Günthersdorf und im Süden der Ort Rudelsdorf gegründet und nach ihren in zwei Genera tionen oorkommenden Vornamen Günther und Rudolf benannt worden sein. Uber Günthersdorf sagt Knothe"): „Er war, man weiß nicht wann, Afterlehn der Herrschaft Friedland geworden und blieb infolgedessen bis in die neueste Zeit eine böhmische Enklave" und Dewitz:") „Nach den im Klostersttst zu Lauban vorhandenen Urkunden hat das Gut Günthersdorf in den ältesten Zetten zur Herr schaft Friedland gehört." Rudelsdorf war aber in späterer Zeit, obwohl es nördlich der Grenzlinie von 1241 lag, geradezu der Herrschaft Seidenberg einverleidt.ro- Fn jenem Gebiete, westlich von Lauban, liegt aber auch ein Ort Schreibersdorf, nach dem sich wohl die Herren von Schreibersdorf nannten. (Unter den Flurnamen des genannten Ortes kommt auch die Bezeichnung „der Biberstetn" vor)»») Die Herren von Schreibersdorf könnten, als einst im Gebiete von Lauban ansässig, damit auch wohl Vasallen der Herren von Biberstetn gewesen sein. Vielleicht waren diese Letzteren aber, wegen ihres Rück tritts von ihren Rechten auf die Burg Lesna und deren Gebiet, im Fahre 1247 vom Meißner Bischof durch Uber- lassung der ihm gehörenden, schon zerstückelten Herrschaft Seidenberg mit entschädiget worben, und sie könnten dann ihren Vasallen in dieser ihrer neuen Besitzung ein neue« Besiedelungsgebiet zugewiesen haben. unct Se/re/rnunF vo/r KerLersator'?. 6/eS Im Fahre 1267") kMmen nun beim Verkaufe von Oberseifersdorf bet Zittau an das Kloster Marienthal als Zeugerr ein Heinrich und ein Reidot von Schreibers- darf vor. Während ersterer Wohl als Gründer des Dorfes Großhennersdorf (Uenrici Villa liicts scriptoris Schreibers)") angesehen werden könnte, wäre die» bei Reidot für Reibersdorf möglich und der Name dieses Dorfes vielleicht von Reidot (Reibcrt) abzuleiten. Die von Schreibersdorf und zwar ein Leuther oonSchr. dürften auch das Dorf Pohla bei Bischofswerda (wendisch Palowa) besessen haben,") nach welchem Orte sie sich auch „von Palowe" kannten. Fn der NähS des erwähnten Dorfes liegt ein Gieß- mannsdors (Gtezmannsdors) und im Gebiete der Herr schaft Neschwitz, auch im Besitze der Schreibersdorf, ein Ort Friedersdorf. Liegt nicht auch hier eine Ortsnamens übertragung aufGießmannsdorf und Friedersdorf bei Reibersdorf und deren Gründung durch die von Schreibersdorf nahe?") Ober-Ullersdorf wieder a n der Grenze des neuen Besitzes könnte eine Gründung der Diberstetne selbst sein, benannt nach dem wie schon er wähnt dritten Bruder der zweiten Generation dieser Familie. Reibersdorf ging von den von Schreibersdorf wohl an die von Stewitz und von diesen an di« von Kyaw über, was näher darzulegen hier zu wett führen würde. Es sei hierbei nur darauf hmgewtesen, daß die bisherige allgemeine Annahme von dem Vorkommen von 5 Brüdern Kyaw im Zittauer Weichbilde: Hermann, Heinrich, Conrad, Friedrich und Peter") wohl nicht mehr aufrecht erhallen werden kann, da ein Friedrich von Kyaw urkundlich schon 1254,22.12.»^) oorkommt. Friedrich und Peter o. Kyarmwaren jedenfalls die ersten aus dieser Familie, wovon Friedrich 4 Söhne Hermann, Heinrich, Conrad und Friedrich hatte.") Sk-ünolrznL Senen/runF von Op-vekaion/? Aus dem Gebiete von Reibersdorf wurde, wohl auch schon frühzeitig, der Ort Oppelsdorf ausgesetzt. Ein Werner von Opal verkaufte 1262") 10 Hufen Landes in (Nieder-)Reichenau an das Kloster Marienthal. Oppelg. dorf, Vorwerk und Gemeinde, ist auch ca. 10 Hufen groß. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß von diesem Werner von Opal das Gebiet von Oppelsdorf als Ersatz für di« ver kauften 10 Hufen in Reichenau erworben, das Dorf Oppels-