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Gberlauflher He!matze!tung Nr. 15 Seologiscke und vorgesckicktlicbe kzeimatausstellung in der köderen §acksckule für He-clil-Industrie zu Zittau Vor einer zaklreicken Versammlung, in der sick viele Vertreter der städtiscksn körpersckaktsn, der Lskördsn und Scbulen be fanden, wurde am Sonntag, den 27. August, dis Ausstellung, die von der Oaturvvissensckaktlicken Lesellsckakt veranstaltet wird und im vvesentlicben durck ikren Vorsitzenden, lZerrn Or. Sein Ke, allein zustande gebracbt worden ist, eröffnet. Oie Lröffnungs- cmspracke kielt Serr vr. lZsinks; er gedockte dabei der Männer, die sicb um dis geologiscbe Seimatiorscbung verdient gemacbt Koben, und sprack über den Zweck und die Bedeutung der Aus stellung, die aus dem Seimatgekübl kerausgewacksen ist und Beimatliebe wecken und pflegen will. Sie ist damit geeignet, über dis Qual des Alltags kinauszukeben, wertvolle Anregungen zu geben Vnd damit zu einer bleibenden inneren Versickerung zu kükren. Der überaus reickkalügen Ausstellung ist ein zakl- reicker Oesuck zu wünscken. Vie im ersten Augenblick drückende §ülls Les Stokkes kann mit Silke der in Anscklägen gegebenen Erläuterungen auck vom vicktkackmann gemeistert werden; außerdem finden täglick um 3 und 5 >/s Okr §ükrungen statt ; es ersckeint wünscksnswert, daß dabei einleitend ein kurzer, ansckaulicker Überblick über die geologiscbe (Zesckickts unsrer Seimat gegeben wird, damit der lZesckausr bei der Vstracktung der Einzelkeiten den großen Zusammenkang klar vor Augen Kat. Mit dem jüngsten Zeitabscknitt unsrer Seimatsrde, in dem Spuren menscklicker Tätigkeit auktrstsn, mackt eins besonders Lruppe der Ausstellung bekannt, die den Sckätzen ünsers Museums entnommen ist; der Kustos des Museums, Serr vr. Müller, Kat damit die Ausstellung wertvoll bereickert. Oie Ausstellung ist bis 10. September geöffnet, Sonntags von II bis 6 Ukr, wocksntags von 2 bis 6V- Ukr, außerdem Diens tags und Sonnabends von 10 bis 12 Ukr. Sckade, daß die Ausstellung mit der darin zusammsngskaßten umkangrsicksn Ar. beit nickt dauernd erkalten bleiben kann! Was in dieser Nick- tung irgend gescbeken könnte, sollte ins Werk gesetzt werden; alle in §rags kommenden Instanzen, besonders auck der Stadt rat und dis Vertreter der Stadt, möckten sicb Lieser Angelegen keil mit vatkrakt zuwsnden. Wenn die ausgestellten Legen- stände auck vermiedenen Besitzern gskören, unter Lenen das Staatsrsalgymnasium obenan stekt, so könnten sie dock in der Ausstellung beisammen bleiben, sie stünden dock ungeschmälert den Besitzern jederzeit zur Verfügung. Dann könnte die Volks- kocksckule dauernd zu einem sindringenden Studium der Aus stellung anlsiten. Ls wird gut und nötig sein, mekr als bisker das, was an IZildungsmitteln an einzelnen Stellen rukt und okt reckt wenig ausgenutzt wird, der Allgemeinheit zugänglich zu macken. Dem Scköpker der Ausstellung, löerrn Or. Beinks, gebükrt warmer Dank, der am besten durch einen reckt zahl reichen Besuch seiner Ausstellung abgestattet werden möchte. Oie Eintrittspreise sind sskr niedrig gehalten: Dauerkarte 10 M., Einzelkarten 5 M., Vereine, Schüler 2 M. Sonnenflug Mein Lichtrotz, heb die Schwingen, Leg mir die Sporen an, Auch heute soll gelingen Der Ritt zur Sonnenbahn. Im Flug zu goldner Firne, In Heller Sphären Schein Erheitre sich die Stirne Von düstrer Unmut Pein. Noch stets, wenn ich erhoben Zur Sonne meinen Sinn, So ward ich lichtumwoben, Trug erdwärts den Gewinn. Wohlan denn, heb die Schwingen, Mein Roß, trag mich hinauf: Die Wolken will ich zwingen, Spreng kühn zum Siegeslauf. Hilda Matthes, Stuttgart. Buchbesprechungen Rund ums Zollhaus. Allerlei Erzählungen aus dem sächsisch böhmischen Grenzgebiet von Franz Rösler. I.Auflage. 1922. Druck und Verlag der Oberlausitzer Heimat-Zeitung", Alwin Marx (Inhaber: Otto Marx), Reichenau i. Sa. Preis 20 Mk. Es ist ein liebenswürdiges Büchlein, welches uns der Verfasser der vor zwei Jahren in demselben Verlag erfchienencn „Grenz- geschichten" unter obigem Titel bietet. Wie damals ist der Schau- platz der sieben anziehenden Erzählungen und Skizzen das schön- gelegene Blumenstädtchen Sebnitz, wie dort ist es das Zollhaus ver gangener Jahrzehnte mit seinem mannigfachen Zauber, das dem Der- sasser zu einer reichen Fundgrube seiner Darstellungen heimatlicher Volksgestalten und Lebensbilder geworden ist. Das Buch stellt auch literarisch einen bedeutenden Fortschritt gegenüber den „Grenz geschichten" dar, indem seine Beiträge nach Form und Inhalt noch abgerundeter und folgerichtiger erscheinen als in jener Veröffentlichung. Sein tzauptwert liegt aber auch bei ihm auf volkskundlichem Gebiete, hier wird es sicher einst erhöhte Beachtung finden, wenn die Erinne rung an die geschilderten eigenartigen Zustände an jenen Grcnzüber- gäugen mehr noch wie heute geschwunden sein wird. Kein Heimat freund wird es zu bereuen haben, wenn er das neue Röslersche Buch seiner Bücherei einverleibt. O. Sch. Otto Eduard Schmidt, Kursächsische Streifzüge; 2 Band: Wanderungen in der Ober- und Riederlausitz; 2. erweiterte Aus lage. Mit 4 Autotypien und 31 Federzeichnungen von Max Näther. Dresden, Verlag der Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, 1922. Neu ist er nun freilich nicht, der zweite Band der „Streifzüge", sondern als solcher schon vor achtzehn Jahren erschienen. Dennoch zeigt er in der neuen Auflage ein ganz anderes, neuartiges Gesicht, um deswillen er auch einen neuen Hinweis an dieser Stelle verdient. Das soll indessen nicht unter Verwendung des fachkritischen Sezier messers geschehen, vielmehr als Ausdruck des Dankes gegen den Ver fasser für das uns endlich Gebotene, auf das wir schon lange gewartet haben. Während nämlich das Buch sich früher nur auf die Nieder lausitz beschränkte, bringt es jetzt als neu hinzugekommen auch sechs Kapitel aus der Oberlausitz: Nach einem landeskundlichen und ge schichtlichen Überblick bespricht es Kamenz, Bautzen, Zittau und den Oybin, die Klöster, sowie unter der Überschrift „Vom Löbauer Wasser zum Queiß" Löbau und namentlich Görlitz. Scheu der Untertitel charakterisiert das Buch als ein Wanderbuch — und ein Heimat buch, dessen ehrliches Streben es ist, in der Heimat Liebe für die Heimat zu wecken: für heimisches Volkstum und heimische Geschichte. Mit solcher Absicht kommt cs gerade recht in einer Zeit, die nach dem