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Seine Analyse einer Braunkohle von ausgeprägter Holzstruktur ergab: Kohlenstoff 51,700/0 Wasserstoff 5,25 o/o Sauerstoff 30,37 °/„ Asche 12,50 o/o In 100 Pfd. Oppelsdorser Dllnqekohle findet er 32 Psd. (?) Schwefelsäure, wovon die Hälfte an Eisenoxydul gebunden ist. Dem Brennwerte nach setzt Preßler 1 Klafter Holz---20 Scheffel Braunkohle. 1914 untersuchte Dr. A. Ion scher'') die Kohlen des Hirschselder-Tiirchau-Seitendorfer Beckens im Auftrage des Herkules-Werkes in eingehendster Weise und fünf Stellen aus dem Grubenfeld des Werkes. Der Wassergehalt schwankt zwischen 43,38—58,32 0/» „ Aschengehalt „ ,, 12,70— 2,24 o/o Brennbares „ „ 43,92—39,44 o/g Auf wasserfreie Kohle berechnet, ergaben sich folgende zu einem scharfen Vergleich besser geeignete Zahlen: Asche 22,43- 5,37 Brennbares 77,57—94,63 °/o Dec kalorimetrische Heizwert far-'d sich zwischen 5005 bis 6207 Wärmeeinheiten. (Fortsetzung folgt.) De geiz'ge Matt'sen Mee's Lobt toat schun viele Ioahre Mit senn'n Zoig an Land rimziehn, Und wenn'r koam mit senn'r Woare, Hicßcn'scn nie glei wieder gichn. Do Hot a lange dogesassen, Un se verzählten immer mich: A mußte oallemal mit assen, Ob a nu woullte, oder ni. OK Eene hießen nie »i satzen, Ob's rainte, oder's Water schien: Doas woar vun grüßen Tutt de Mattsten, Bour Geiz wurd se bahld gahl un grien. Do kimmt een Mitt'g dr Lobl zun r, De Matt'sen soaß an voulen Tiesch Mee's Lobl gidd ock glei zun Ufen, Denn's waterte, dr Wind woar frisch. Se soaß un koit mit oulcn Backen, (Woas Lobln siehrc ärgern tut), A sinnt un schiebt dann Hutt an Nacken — Zu moanchec Zeit Hirt a ni gut. De Matt'sen sott zum Lobl nieder: „Ihr Moon, verbrennt oich's Pelzel ni! —" Mee's Lobl guckt zur Matt'sen nieder Un soit: „Iech hoa kenn' Hunger ni!" Do wird de Matt'sen ärgerlich: „Iech meene do: Verbrennt oich ni!" Mecs Lobl aber schüttelt sich: „Nu nee, iech boa kenn Hunger ni. Doch wullt'rsch wirkl'ch goar su garne (Par Lobl lacht'j'ch ces innerlich), Iech hoa ju keencn Hunger erne, Doch wcil'rsch vullt, do satz iech mich!" A Hot an Tische dann gcsassen, De Matt'sen zug a schiefes Maut, Woas dostoand, Hot a uffqef-assen, Mee's Lobl woar dann Mitt'g ni faul. Un wu a hickoam, do drzahlt'rsch, Wie bei dr Matt'sen a's gemacht: Ba'n grußn Bolt — ba klecne Walterjch, Se Han sich kahle schcck'ch gelacht. B, Morjnnfte>-n. Ausflug nach Hirschselde Bon Herbert Henk n er, Bautzen >s Abgeordneter eines Vereins hatte ich vor einiger Zeit die Gelegenheit, zu einer Tagung nach dem südöstlichen Teile Sachsens zu reisen. Der Bestim mungsort war Hirschselde. Hirschselde! Beim Empfange unsres Austrages — wir waren unser zwei — hotten wir dieselbe Empfindung, die wohl die meisten besitzen, die Hirschselde und seine Umgebung nicht kennen. Ich für meine Person hatte mir diesen Ort schwarz und schmutzig oorgestellt. Die Gegend halte ich mir düster und unfreundlich gedacht. Wie vielen geht es wohl nicht ebenso? Was ist aber der Grund, der diese falschen Vorstellungen verschuldet? Was wissen die meisten überhaupt von dieser kleinen, beschei denen Ortschaft? Nichts weiter, als daß Hirsch selbe ein Indnstrieort ist, wo sich seit einiger Zeit die Quelle unseres Elektrizitätsbedarkes befindet, die Quelle, die nicht nur Bautzen, sondern fast die ganze Lausitz mit Elektrizität versorgt. Man- cher wird vielleicht nur durch die zeitweilig?» Lohnbewegungen der HIrschielder Arbeiterschaft aus den Ort selbst aufmerksam geworden sein, und viele werden in einem gewissen Unter- bewuhtsein das Unfreundliche der Politik auf die Landschaft übertragen haben, ohne sich k!ar zu werden, welch grausamen Fehler sie damit begingen. In flotter Fahrt brachte uns das Dampfroß aus Zittau hinaus in die hüglige Landschaft. Nur in weiter Ferne scheint sie von gewaltigen Bergketten eingesäumt. Tin goldener H'kbsttaq liegt über der friedlichen Scholle, über dem letzten Ausläufer unsrer Laufitzer Heimat. " Ein strahlender Sonntag — ein göttliches Geschenk. Der Zug hält. Es wird abgerufen. „Hirschfelde" tönt es laut aus dem Munde des Schaffners. Wir steigen nicht aus. Bis Nohnau wollen wir, um von dort aus nach dem Weinberg. Gafihauss von Hirschselde zu wandern. Nach kurzem Aufenthalte rollen wir weiter. Rechts tauchen die massigen Bauten des Hirschfelder Elektrizität?- Werkes auf vor unseren Blicken. Zwei riesenhohe Wasser behälter leuchten mit ihrer gelben Zisgelsärbung zu uns her über. Zwischen den Wrrkhäusern recken sich die turmhohen Esten empor. Wie winzige Zwerge erscheinen dagegen die Misten der Überlandleitung. Bald ist das Bild verschwunden und ein reizvolles Tal nimmt uns auf, kurz nachdem wir die Görlitzer Neiße über quert haben. „Robnau" erklingt nach wenigen Minuten der Rus des Schaffners. Wir steigen aus. Mit uns noch viele andere. Aus ollen Gesichtern liegt der Ausdruck Heller Freude. Eine kleine Anhöhe geht s hinaus über eine Bahnbrücke in den Ort selbst. Rechts zweigt sich der Weg ab nach einer zweiten Höhe, aus der das Weinberg-Gasthaus thront. Wir stehen aus dem Gipfel des Weinberges. Ein über- wältigender Anblick bietet sich uns. Zu unfern Füßen unten in der Ebene liegt das Hirschfelder Werk mit seinen Kohlen- gruben. Gleichsam das Herz, das Kraft und Licht in Form des elektrischen Stromes durch die Lausitz pulst. Weiter links ballt sich eine Anzahl kleiner Häuser zu einem friedlichen Flecken zusammen. Es ist die Arbeiterkolonie Hirschselde. Aus den Gruben steigen graue Dämpfe. Sonst regt sich kein lebendes Wesen und die feierliche Stille des Sonntags prägt dem Bilde das Siegel de« Friedens auf. Am Horizonte strecken sich die Kelten des Iser-und Riesen- gebirges dahin. Aus dem bläulichen Dunste der Ferne lugt der Ieschken herüber. Ein Jauchzen geht durch unsere Seelen. Freier fühlt sich unsere Brust, frei vom Banne des Alttogshastens. Das Innere des Weinberg - Gasthauses birgt ein etwas, welches man dort am wenigsten erwarten würde. Der Wirt, ein alter Süd West-Afrikaner, hat die Wirtschaft fast zu einem Museum gestaltet.