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Geologische Heimat - Ausstellung in Aittau Mo nunmehr endgültig feststsht, findet die geologische Heimat- Ausstellung in Zittau vom 27. August bis Mitte September dss. Jis. in der Höheren Wsbschuls am Promenadenring statt. Sie beginnt mit einer kurzen Eröfsnungsfeisr am Sonntag, den 27. August, vormittags 11 Ahr, im Bortragssaal der Webjchule, wobei der erste Vorsitzende der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft, Dr. Heinks, zeigen wird, wie der Gedanke der Ausstellung aufkam und in dis Tat umgejetzt wurde. Nach einem gedrängten Abocblick über die Er- forschungsgejchichts der heimatlichen Geologie sollen dann nochmals alle Gleichgesinnten aufgorufsn werden, sich zum Zwecks der Heimat forschung (auch in anderen Gsbislen!) enger zusammonznjchliesten. — V-12 Ahr Dundgang durch die Ausstellung. Noch einmal sei daraus hingewisjen, das) dis Ausstellung auch jedem Laien verständlich jein wird. Anter dem Gesichtswinkel der Heimat sollen auch Begriffs der allgemeinen Geologie erörtert werden. Z. D.: Durchschnitt durch dis ganze Erde. Ausbau der festen Erdkruste. Dis geologische Zeitrechnung. Verwertung der Be obachtungen für dis geologischen Karten. V)ie entstehen Berge? Durch 1. Aufschüttung (vulkanische Massen; Anhäufung von Schutt und Sand durch Gletscher und Wind). 2. Verwitterung und Abtra gung—Säge- oder Erosionsarbeit der Flüsse. 3. Zerbrechen der Erdkruste in einzelne Schollen (Verwerfungen, Brüchs). 4. Verbiegen der Gesteinsschichten zu Falten (Faltung, Aufwölbung). Der Formen reichtum unserer Berge. Entstehung der Täler. Werden und Ver gehen der Gesteins. Ausführlich wird auch dis Verwitterung der Gesteins dargsstellt und ihrs Bedeutung für das Landjchastsbild und dis Bodenkultur. Eingehender behandelt werden Granit, Sandstein, Basalt, Klingstsin, die Ablagerungen der Draunkohlenpeciods und der Eiszeit. Dünnschliffs von Gesteinen enthüllen den feineren Aus bau und dis Zusammensetzung; Bilder unter dem Mikroskop bei gewöhnlichem und verändertem (polarisiertem) Lichte. Dis technische und künstlerische Verwertung der heimischen Gesteine (Sandstein- Türstöcks in Waltersdorf, Jonsdorf usw.). Der Vulkanismus. Eins besonders Anziehungskraft werden sicher die in unserer Gegend ge fundenen vorgeschichtlichen Arnsn und Beigaben, Werkzeugs und Waffen usw. ausüben. Viel Wert ist aus dis geistige Durcharbeitung dss Stoffes gelegt. Abersichtskartsn, Bilder, Zeichnungen und Belegstücke sind so angs- ordnet, das) sie sich gegenseitig ergänzen und durchdringen. Bestimmte Gruppierung und Bezeichnung gestatten auch einen leidlichen Aber blick in kürzerer Leit. Doch empfiehlt sich der Fülle des Stoffes wegen die wiederholte Besichtigung unter Benutzung einer Dauerkarte. Ausstellung junger Oberlausitzer Künstler in der Sörlitzer I^ukmeskalle Zu den Zeichen unseres geistigen Wiederaufbaues gekört auck die erfreuliche Tatsache, datz allentkalben sieb junge Talente künstlerisch betätigen und vor allem ihrer Beimalart künstlerischen Ausdruck zu geben suchen. Vas beweisen wieder dis zur Zeit (seit dem 11. Juni bis auf weiteres) in der Sörlitzsr Bukmsskalls ausgestellten Schöpfungen zweier junger oberlausitzer Kräfte: Paul Sinkwitz (Ebersbach i. Sa.) und Lisa Merkel (Zittau). Paul Sinkwitz, erst 23 Jakrs alt, gibt einen guten IZeweis künst lerischen Empfindens in Originalzsicknungen wie auch tüchtigen handwerklichen könnens in Beispielen sehr anerkennenswerter Lsbraucksgrapkik. Seins LeLerzsicbnungsn und Steindrucke er freuen durch ihr volkstümliches, anheimelndes Sepräge, durch gemütvollen Bumor und klare Stricdfükrung. Wir nennen nur die keinen Blätter: „Su'n Murg'n zun Sriendurscht'gs!", „Ober lausitzer Weber", „Er trägt keim", „Narrscks Lotte". Seins VUcber- zeicken und veujakrsblätter wie anders erfreuliche Laben der Lsbraucksgrapkik geben durchweg originelle Ideen in flotter, eindrucksvoller Oarstellung wieder. Wir dürfen von dieser noch so jugendlichen künstlsrkratt gewiß noch manches Schöne er warten. — Fräulein Merkel-Zittau weiß den Beschauer nickt nur durch ihre reizvollen Motive (meist aus der Zittauer Legend) zu bannen, sondern zeigt auch in den Schöpfungen ihres Zeicben- stiktes, in Landschaften von wirkungsvoller Licbt- und Schatten verteilung, wieviel künstlerisches können sie sich in München und Dresden erworben Kat. Prof. vr. Lurt Müller-Löbau. MML MMs MWM. Nullem, VMenverg i. SW. fertigt nn: Tafellieder, Programms, Einladungen, Fest- und Hochzeit;- Zeitungen, Karten, Rundschreiben, Preislisten, Plakate, Notendruck usw. schnell, gut und preiswert. ----- ------ Aus der Gberlausih Eine fzerrnkuter §eier in Memwelka. klsinvvslka. Vie Zweikundsrtja krksier der er neuerten Brüderki rck e wurde auch hier in festlicher Weiss am Sonntag begangen. Isdeum laudamus! Vas war der Lrund- ton dss Weckrufes, den der Blässrcbor morgens 7 Tlkr vom Turms des Brüderkircblsins erklingen ließ, und auck der Inkalt des Morgsnsegens, welcher >/s 9 Tlkr im Sötteskause stattfand. Vie kestpredigt in der mit Blumenarrangements prächtig gsscbmück- teil Kirche, dis Berr p. Banks um 10 Tlkr kielt, gründete sich auf dis Worte der Offenbarung Johannes Kap. 3, V. 7 und 8. In bewegten Worten wies der Bedner auf all die Snadenerwei- sungsn Lottes in den verflossenen 200 Jahren kin und forderte zu innerer Einkekr und Demut auf. Nachmittags 3 Tlkr wurde sodann der Jubelpsalm, welcher eigens für diesen lag zusammen gestellt worden war, gesungen. Ls waren Wsckselgesänge zwischen Semems und Lkor, welche die dabei gehaltenen Bnspracksn der Lestgäste sinnig umrahmten. Ls würde nun zu weit führen, den ganzen Inhalt all jener Beden wiedsrzugsben, dis den Tag zu einem koken Erlebnis gestalteten, dock sei gesagt, datz es Worte waren, dis der SemeinEHekr zur Lkrs gereichten, sie aber auch zur Sslbstprütung nötigten. Vach der Begrützung durch Berrn p. Banks sprach zuerst in flnlsknung an dis geschickte Berrn- kuts Pastor Sskundarius Baatz, grüßte die Sememe im Namen der Kirchgemeinde St. Petri und wies auf dis §reuds am Berrn kin, dis wokl dis schönste Lebens- und Festfreude sei. Dann be stieg Berr Pfarrer BäLs das Bednsrpult und beglückwünschte im Namen seiner wendiscb-deutscbsn Ssmeinde das kestfeiernde kleinwslka, das ikrn in seiner Seelsorgearbsit eine so wertvolle Mitarbeiterin gewesen sei und immerdar auch bleiben möge. Berr Obsrscbulrat Bach-Bautzen nahm nun noch als dritter Bedner Bezug auf das Lrziskungswerk der Brüdergemeine. Seine Worte gestalteten sich zu einem Bohenlisds der grötzten Wert- sckätzung kür dieses wichtige Enttaltungsobjskt Berrnhuttscksn Leistes, und er pries den LIsitz, Len er allezeit da. gefunden, Las fröhliche Wesen bei Schülern und Lehrern, Len wakrkakt vaterländischen Leist, der da gepflegt werde, und vor allem, datz man bemüht sei, Lis Jugsndsckar im Sinne Jesu Lkristi zu er ziehen. Binaussckausnd auf Las nunmehr begonnene dritte Säkulum scklotz er seine von ksitzen Segenswünschen erfüllte Bede mit den Worten: „Ins neue Jakrkundert mit Sott, mit Mut und mit vemut!" Vie kZerrnkuter Sememe Snadenberg. Lieber die 200-Iakrkeisr der Brüdergemeine wird aus 6 nadsn - berg bei Bunzlau gemeldet: Buck in unserem stillen Örtchen, Las mit dem nur knapp vier Kilometer entkernten Bunzlau durch eine herrliche, uralte Lindenallee verbunden ist, wurde das Jubi läum dss MOjäkrigen Bestehens der Berrnkutsr Brüdergemeine in sckücktsr Weise gefeiert. Unser Ort wurde als Berrnkutsr Niederlassung begründet, nachdem Friedrich der Srotzs Schlesien besetzt batte. 1742 gab er eine Leneralkonzession zur Bnlsgung von Brlldergsmsinen in Schlesien; er wollte auch mit dieser Maß nahme tüchtige Kolonisten ins Land ziehen. Vie Snadenberger Brüdergemeine entstand 1743. ven Lrund und Boden dazu schenkte der Bittergutsbssitzer von Srotz-Lrauscben, Bittmsister von §cttcksnkazm. Lr überwies den Berrnkutern eins mit Kieker- gestrüpp bewachsens und mit Stsingeröll bedeckte Bnköke an der von Bunzlau nach Bazmau führenden Landstraße, in deren Nähe sich ein sumpfiges Teickgelände befand, die nächtliche Stätte öfterer Irrlichter. Vie junge Niederlassung zählte nach 10 Jahren schon über 800 Mitglieder, vis weitere Entwicklung vollzog sich in ruhigen Bahnen bis auf das Jahr 18>3, wo Snadenbsrg von den Srcmzosen dreimal schwer geplündert wurde. Wiederholt spielten sich schwere Nrtilleriskämpfs dickt am Orte ab. Seit langem unterhalten die Bsrrnkuter hier eine ihrer beliebten Lskr- und Erziehungsanstalten kür Mädchen (zugleich Hökers Mädchen schule) und eines ihrer ebenso vorzüglichen Töckterkeime. Sie führten auch dis Weberei ein und unterhielten eine bekannte Slockengietzsrei. In unserer Zett wurden Snadenberger Fleisch waren berühmt. Weithin zum Versand gelangen Snadenberger Schinken, pfsfkerwürstcben und LIsiscbkonservsn. Wie in allen Berrnkutsr Kolonien, befindet sich in der Mitte des Ortes der in einfachem Lrünsckmuck gehaltene Platz für das Bethaus, dessen kleines schmuckes Türmchen von der Lnadsnberger Böke aus weithin ins Land lugt. Buk Len vier Seiten dss Platzes steken die Bauptgebäuds der Ssmeine, darunter das Schwestern haus und das Brüderkaus. vis meisten Bäuser in Len stillen