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Witterungen der Diabasknollen im (Zranit, z. IZ. das Leukels- Wasckbecken am Lzornebok und den Sckalensteinen, die als wirklicke Opfersteine anzuseken sind. Line Dams trägt darauf die stimmungsvolle „Verg-Llndackt" von unssrm kruderen Mit. gliede, dem verstorbenen l^scktsanwalt Clemens Dracke, vor, und die l^ast im Walde wird fast zum Sottesdienst. Lrnste und beitere Vorträge seilens einzelner Mitglieder folgen, dazwiscksn erklingen Volkslieder, gemeinsam zur Laute gesungen. Wie im §luge ist die 1>/s stündige Nast vorüber und nun gekLs auf wundervollem Waldwege unter leucbtendem IZucksngrün kinab zu dem idyllisck gelegenen irorstkauss Lucbssnburg, einem Tal kessel mit sättigen Wiesen, umgeben von lZerg und Wald, von einer Sckönkeit, wie sie nur selten zu finden ist. löier wird wieder gerastet, um dem Leibe die nötige Stärkung zukommen zu lassen und um die Sckönkeit dieses kerrlicksn §Ieckcksns Lrde in uns aufzunekmen. Wir wollen uns nickt trennen, aber der Sllkrer maknt zum Llukbruck. Lluk sckattigem Waldwege wandern wir am Westküste des Sidvllensteinzugss über WalLscbsibe nacb Rammenau mit seinen Lsicben und seinen gesckicktlicken Erinne rungen. ftm obersten Leicke wieder ein unvergleicbiicb sckönes lZild: die koken Licken am Aker, die blaue Wasserkläcks mit Len weitzleucktenden Streiken des flutenden lZaknenkustes und als Lttntergrund die Serge mit ikrem liekdunklen Walde. Im Scklotz- koke zu Nammsnau ein kurzes Sait. Wir befrachten die Sau- art des Scklosses und der WirlscbaktsgebSude. Serr Soden gibt wieder Lrläuterungen über die Lntftekung des Dorfes und der Serrsckakt Sammenau. Said sind wir am Dorkkircklein an gelangt, die Slocken läuten einem müden Pilger zur letzten Suks, von der anderen Seite des vorkweges näksrt sick ein Sockzeitszug. Wie so okt im Leben, Leid und Lreud Lickt bei einander! Said sieben wir am §ickts - Denkmal. Sier kommt es zu einer im pulsiven vaterländiscken Kundgebung. Der Vorsitzende gedenkt des Mannes, Lessen Seburtskaus kier in Sammsnau stand, der in Preutzen-Dsutscblands trübster Zeit als Makner und Sewissens- scbärker auftrat und der, wäkrend draußen die französischen Sataillone vorbeimarsckierten, seine Sedsn an die dsutscke Nation kielt. Wann wird ein Setter werden unserem Volks in unserer jetzigen Not und Sckmack? — Serr Sauinspeklor Süß rezitierte mit markigen Worten den Maknruk von Paul Steinmüllsr: Der Sitter. Ick reite wieder, den keiner kennt, In stiller Wegs Geleisen, Der Wacke, den man den Träumer nennt, Der Sitter in Trotz und Lisen. Des Volkes Leid liegt als stäklernes Sand Um meine Seele gescklungen, Dock draußen scbreitet die Ssknsuckt durcks Land, 7lnd ikr Suken ist zu mir gedrungen. lck sing ein Lied und das Lied bringt Sckmerz, Denn es mutz an Wunden rükren, Das soll wie Säuerkämmer nack Lrz In wertlosen Scklacken spüren; L» soll wie westlicker Märzenwind Die Licken zerren und reißen, Vom Ldelkolze das morscke (Zesplint Trotz Tod und Teukel scbleißen. Und singt es auck von Sckmerz und Sckmack, Dock will es sticken Len Linen, Den Sckmack nickt verdarb und Sckmerz nickt zerbrack Im Land voll Lotengebsinen, Den neuen Menscken aus kraftvollem Guß, Der nickt von Selbstsuckt gekettet, Und der — scklägt die Stunde — erwacken muß Und aukstekt und Deutsckland errettet. Und nun erklingt die dritte Stropks des Deutsckland - Liedes als Gelöbnis zum Simmel empor: „Linigkeit und Neckt und §rsikeit kür das Leutscke Vaterland, Larnack laßt uns alle streben, brüderlich mit Serz und Sand." Tiefbewegt wandern wir durch das freundliche Dörfchen weiter, an der S00 jäkrigen Linde vor über. Wieder begegnet uns ein Sockzeitszug, dann gekts auf sonnigem §eldwege nack Sisckokswerda, wo wohlverdiente Nasi und Linkekr gehalten wird. Lin Teil der Sesellsckatt zieht es vor, von kier aus heimwärts zu fahren, die Mskrzakl aber, darunter auck eine 72 jükrige Dame, wandert auf den schönen Waldwegen zurück nack Demitz, kockbeglückt und kockbekriedigt von all dem Sckönen. Ls war ein Lag voll Sonne, voll stiller, reiner §reude, kein Schlemmen, kein Nusgelassensein. Zurück zur Natur, zu Linkackkeit und Genügsamkeit, das sei auck ferner- hin unsere Losung. Grenzet, Buchbesprechungen NunV ums Zollhaus. Erzählungen aus dem sächsisch - böhmi schen Grenzgebiete von Franz Dösler. Verlag der „Tber- laujitzee Heimatzeitung", Dsichenau i. 6a. Preis 20 Mark (einschließlich Porto). Herr Hofrat Professor Sehfssrt, Dresden, schreibt über das Buch „Bund ums Zollhaus" an den Verfasser, Herrn Schul direktor Fr. Äösler, Schirgiswalde, folgendermaßen: »Da erscheinen dis Gestalten, dis Sie jo lebensfrisch gemacht haben, und bald bin ich in ihrem Dann. Ich erkenne genau, so gut sind sie charakterisiert, das ist ein Österreicher, das ist ein Sachse. Sie haben recht — Sie haben sich das Büchlein »vom Herzen ge schrieben" und deshalb dringt es auch wieder in dis Herzen. Äch bin überzeugt, daß es seinen Weg machen wird und immer einen wertvollen Beitrag zur Volkskunde bilden wird." Lausitzer XVandervuck. Ein Führer zur Kenntnis der Heimat für alle Natur- und Wanderfreunde und für die Schule. Heraus gegeben von Lausitzer ErdKundslehrern. Erster Teil, 2ÜO Seiten mit 14 Abbildungen. Dresden-Wachwitz 1S22. Verlag von Wittig und Schobloch. Nach dem bereits erschienenen, mit großem Beifall aufgenomms- nen „Dresdner Wandsrbuch" (l. Teil 1921, II. Teil 1922) läßt der rührige Dresdner Heimatvsrlag soeben einen weiteren Band seiner bewährten Sammlung „Sächsischs Wanderbücher" in dis stets auj- nahmssrsudigsn sächsischen Wanderkrsise hinausgehen. Diesmal ver mitteln uns bekannte Lausitzer Geographen und Naturwissenschaftler unter Führung des Dautznsr Zsisvorsitzsndsn H. Stüblsr dis Kenntnis unserer an landschaftlichen Abwechslungen so überaus reichen Lausitz. Dis heutige Teuerung und wirtschaftliche Not verbieten Kostspielige Belsen und Wanderungen in entferntere Teile unseres deutschen Vaterlandes und ins Ausland und fesseln uns mehr denn je an die engere Heimat. And unsere Lausitz ist das wahrlich wert. Wild zer klüftetes Sandsteingebirgs im Süden wechselt mit Hügelland und wald reichen Mittslgebirgshöhsnzügen in der Bautzener und Löbauer Gegend, während im Norden verträumte Heids- und Tsichlandschast dem ihre stillen Schönheiten offenbart, der sie jucht. And das ist der Zweck des vorliegenden Wanderbuches. Es führt uns zuerst durch dis alten wehrhaften Sschsstädte mit ihren Bastionen, Wällen und zahllosen Kunstgeschichtlichen Denkmälern. Dann machen uns zahl reiche Wanderungen mit der Entstehungsgeschichte der einzelnen Landschaften vom geographischen Gesichtspunkte aus vertraut, zeigen uns die Morphologie der Gebirge und Flüsse und dis Besiedelung des Landes durch Menschen, Tiers und Pflanzen. Zur besseren Er läuterung sind eine Anzahl Kartenskizzen, Pläne und Profile in den Text eingsstreut, die jedem, auch dem Aneingeweihten, verständlich sind. Zahlreiche Guellenangaben bei den einzelnen Wanderungen ermöglichen es dem tiefer schürfenden Leser, noch mehr in den be handelten Gegenstand sinzudringsn, als es der Text ohnehin schon tut. Schade nur, daß gerade diese Literaturnachweise manchmal etwas spärlich ausgefallen sind, stellenweise überhaupt ganz fehlen. So hätte bei der Wanderung nach demDothstein auf Seite 122 unbedingt die überaus wertvolle Schrift von Schöne: „Der Dothstein" (Deichen bach G.-L. 1920) Erwähnung finden müssen, ebenso an den geeig neten Stellen die anderen zahlreich vorhandenen Berg- und Sagen bücher vom Lzorneboh, Kottmar u. a. Hoffen wir, daß diesem Kleinen Mangel im in Arbeit befindlichen II. Teil des Lausitzer Wanderbuchss abgeholsen wird. Dem Gesamtwerte des Wanderbuchss können die oben angeführten Kleinen Mängel aber Keinen Abbruch tun. Dis einzelnen Wanderungen beruhen sämtlich aus genauer Sachkenntnis der Führer, sind leicht verständlich geschrieben, ohne beim Leser be sonders Fachkenntnijje vorauszusetzen. Ls wird dem, der sich mit dem reichlich angeführten Kartenmatsrial ausrüstet, volle Befriedigung gewähren und ihm dis stillen Schönheiten und Deize der Heimat scholle aus jeden Fall viel besser enthüllen, als es der beste Deiss- sührer zu tun vermag. Er wird lernen die wschselvolle Lausitzer Land schaft mit dem Auge des Geologen und Geographen zu sehen. Er wähnt sei noch, daß das Wandsrbuch auch in drei Einzelausgaben erschienen ist und zwar in je einer für Bautzen mit Bischofswerda und Kamenz, für Löbau und für Zittau. Diese Einzelausgaben mit demselben Inhalt wie die Gesamtausgabe eignen sich zur Mitnahme auf die Wanderungen besser als dis 260 Seiten starke Gesamtaus gabe. Möge dem wertvollen Buche in unserer Lausitz eine weite Verbreitung, besonders unter den Lehrern und der reiferen Schul- jugend, denen ja eigentlich dis ganze Sammlung der „Sächsischen Wanderbücher" gewidmet ist, zuteil werden! Möge mit Benutzung des Wanderbuchss die Eigenart unserer Heimat zum Erlebnis werden! Hans Naumann-Dresden.