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«Lberlausttzer Heimatzeitung Ur. 1 Len von Schönburg-Kamenz abgetreten erhalten zu Haden. Das sind die o on Miche ls berg, die noch 1287»«) als Lehnsherren des Dorfes Schlegel, in dem oben erwähn ten Landstreifen westlich der Neiße gelegen, vorkommen und wohl die Orte Türchau und Markersdorf ge gründet, Türchau nach dem Düringshausen (eine thü ringische Ansiedelung bei Wittichena u), und Markersdorf, früher Marquardsdorf, nach ihrem Ahnherrn Marquard benannt haben könnten. 3s) Da sie in Schlegel Lehnsherren derer von Oppeln waren, die später in Türchau und Nieder-Reichenau vorkommen, könnten sie doch auch hier Lehnsherren der Letzteren gewesen sein. 36) Dafür.daßdieseHerrenvonMichelsberg.auchMichalo- witze genannt, tatsächlich einst Besitz in der Wittichenau- Mariensterner Gegend gehabt haben, läßt sich ein direk ter Beweis freilich nicht erbringen; doch liegt in un mittelbarer Nähe des oben erwähnten Düringshausen ein Ort Michalken, dessen Name sehr andieMichalowitze erinnert, und in der dortigen näheren und weiteren Um gebung findet man eine Menge von Ortsnamen, die sich eben auch, gleich oder ähnlich lautend, in der Umgebung des Roll, des Stammsitzes der Marquarditze, Michalo- witze pp. nachweisen lassen: Höflein, Schwosdorf (einst Swabsdorf), Eommerau, Schiedel, Döbern, Gottschdorf (einstGotzin,Gotsdors),Holsche,LieskaundLeßka, Wessel, im Gebiete des Roll: Höflitz, Schwabitz, Kummer, Schiedel, Döbern, Götzdorf, Hultschka, Leskenthal mid Wesseln, was doch wohl auf eine Besiedelung beider Gebiete durch ein und dasselbe Herrengeschlecht schließen lassen kann. Maras aber führt in seinem „Niemes und der Roll" S. 15 u. a. mit an, daß die Herren von Ralsko oder Roll, zu denen eben die Michelsberge mit gehörten, aus der Lausitz gekommen sein sollen. Wenn vorhin nur Oberreichenau als zunächst besiedelt bezeichnet worden ist, so geschah das deshalb, weil nur dieses im Besitze der Herren von Ronow gewesen zu sein, das Niederdorf aber den Herren von Michelsberg gehört zu haben scheint, das Oberdorf auch vom uralten Straßen zuge Hirschberg—Friedland—Paß—Gabel durchquert wurde, viel günstiger als das sumpfige Terrain des Nieder dorfes lag, auch später noch alle Kirchbauern, Kirchgärtner und Kirchhäuser nur im Oberdorfe liegen und auch das ursprüngliche Kretschamgrundstück, die erste Herrschafts mühle und mithin auch die erste Kirche (Kapelle) wie auch das ursprüngliche herrschaftliche Gut (und das alles lag meist immer beisammen) allem Anscheine nach sich nur daselbst und mithin ganz richtig in der Mitte des zunächst begründeten Dorfes befand. ') Mcnde, Geschichte von Seidcnberg, S. 13. -) Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde des Icschken- und Isergaucs XIII, S. 140. 2) Neues Lausitzer Magazin, Bd. 63, S. 223. «) Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde des Ieschken- und Isergaucs Xlll, 115 (nach Friedland 1, E. 36). °) Mcnde, Seidenberg, S. 5. b) So schenkte im Jahre 1006 Kaiser Heinrich ll. dem Bis- tume Meißen die Burgwarde Dolgowitz, Doberschau und Göda im Gaue Milska. Mciche, N.L.Mag.84, S. 145/150. ') Heidrich, Zittau, S. 47, Anmerkung. ?) Mitteilungen des Vereins für H. HI, S. 211. H Moschkau, Obcrlausitz, S. 236. *>) Ebenda, S. 206. '") Neue Sächsische Kirchengalerie. Diözese Zittau, S. 2S1. ") Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde des Ieschken- und Isergaucs XIV, S. 125. '-) Coll. clipi. Lus. 8up. I, S. 20/21. ") Mcnde, Seidcnberg, S. 5. ") Neue Sächsische Kirchengalerie, Diözese Zittau, S. 716. "b) Iecht, Neues Lausitzer Magazin 70, S. 241. Bönhoff, Mitteilungen des Vereins pic Heimatkunde des Ieschken- und Isergaucs XIV, S. 125: „Ich meine, daß einr Colonisation der Oberlausitz erst einsetzte, nachdem Böhmen (1158) wieder in den Besitz des Bautzner Landes gelangt war." ") Loci, clipi. Lus. sup. I, S. 25. ") Mcnde, Eeidenberg, S. 9. Knothe, Geschichte des Oberlausitzer Adels, S. 372. >8) Oocl. clipi. Lus. sup. I, S. 43/44. Knothe, Adelsgeschichte, S. 484. -") Corl, ciipl. Lus. sup. I, S. 59/65. -') Neues Lausitzer Magazin, Band 84, S. 145/240. 2-) Ebenda, S. 158 '-) Mende, Seidcnberg, XXXV-XXXVIL Helbig, Beiträge zur Geschichte der Stadt und des Be- zirks Friedland II, 165. 2h Knothe, Geschichte des Oberlausitzer Adels, 6.435. 2°) Döhler, Marienthal, S. 25. ") Ebenda, S. 26. 2«) Ebenda, S. 27. 22) Knothe, Geschichte des Oberlausitzer Adels, 6.663 und Bibersteinbuch, 6.169. 2°) Hermann, Rcichenberg, 6.160. 2') Döhler, Marienthal, 6.16. >2) Ebenda, 6.21. ") Ressel. Friedland, 6 9: „Die auffallendste Bestätigung der Ansicht, daß die Ansiedler gerne die Namen ihrer ver lassenen Heimatorte den Neuansiedelungen beizulegen, pflegten." Runge, Mitteilungen XV, 6.30: „Anzunehmen ist frei lich, daß die Dörfer, die im 13.-15. Jahrhundert von unfern einwandernden Vorfahren aus wilder Wurzel und vertragsmäßig gegründet wurden, ihre Bezeichnungen nach den Vorbildern der Heimat erhielten." 2«) Döhler, Marienthal, 6.24. 2h Die Orte Minkwitz und Neugersdorf bei Weigsdorf, nach ihren Gründern von Minkwitz und von Gersdorf be nannt. Marquard I. von Ralsko (Roll), Anfang des 12. Jahrhunderts, Sohn Hermann Ralsko 1174—1197, Sohn. Marquardt ll. von Ralsko 1197—1228. Bürger, Lämberg und Ringelshain, S. 43. 2°) Ließe sich nicht vielleicht auch aus der Aufeinanderfolge der Unterschriften in einigen Urkunden des Klosters Marienthal daraus schließen, daß die Herrschaft Rohnau einst wirklich im Besitze der von Michelsberge, Ver wandte der Marquarditze, war? 1238, 23. 2. Oksrtolsus cle Litnvis (Zittau) Kaul lilius käarquurlli (Rohnau?). 1241, OsIIuscuppsnus (Zittau) Lonrsclus cle ?onir (Rohnau?). 1262, lZusio cle L^tkuvia (Zittau) Lonrscius durck- rsvius Ue Uonove (Rohnau). (Döhler, Marienthal, S. 12, l6, 21.) Landstraßenweihnacht Mittwinternacht brach früh herein: Der Himmel war wolkenverhangen. Da bin ich im Dunkel stundenlang Die schneeweiße Straße gegangen. Windharfenßlang wogt schwellend um Die Telegraphenstangen. Drin rauscht das barsche Lied der Seit Mit Fordern und Verlangen. -z. is. Ich aber hab mit halbem Ghr Darin «in Summen aufgasangen. Das duftete süß wie Honig und Wachs — And schon sah ich LhriftbSume prangen. Schon hört ich, wie im weiten Daum Wohl tausend Englein sangen — Do schossen zwei grell« Augen vorbei, Di« all die Lust verschlangen. Di H. <Zi