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HbertauMer Helmakzetiung 13s Ar. 12 Karlsfried und Fuchskanzel gelegen) in die Obhat des Vereins zu nehmen. Dieser idyllische Waldfleck war ein Lieblingsplätzchen des ersten deutschen Generalpostmeisters von Stephan, der in der Nähe gern der Auerhahnjagd oblag uud an dieser Stelle einmal gelegent lich eines fröhlichen Iagdfrühstücks eine launige Schnurre aus seiner Iugendschwarmzeit zum besten gegeben hatte. Ein großer Findling mit der Inschrift „ktic miki praeter omnes undulös rietet" und einer eingelassenen Platte mit dem Stephanschen Wappen kennzeichnet den Platz, der damals ein reizvoller, aber jetzt stark verwachsener Aussichtspunkt war. Die Tafel hat durch die Witterungs einflüsse stark gelitten und soll erneuert werden. Das Reichspost- ministerium hat zu diesem Zweck ein eigens von Kllnstlerhand an- gesertigles Bild des Originalwappens im Reichspostmuseum in liebens würdiger Weise zur Verfügung gestellt. Der Antrag wurde nach eingehender Aussprache einstimmig angenommen und darüber hinaus noch die Anlegung eines Wegstücks mit Wegweiser und Tafel und die Aufstellung einer Ruhebank an dieser Stelle beschlossen. Weiterhin war Uber die Verwendung eines Überschusses von 1338,20 Mk. zu befinden, der bei der letzten Winteroeranstaltung, dem zweiten öffent lichen Vortragsabend mit Herrn Major Dr. Detzner-Berlin als Redner erzielt worden war. Man beschloß, den Reinertrag ungeteilt den Grundstock für die Instandhaltung des Hochwaldturms und die gemeinnützigen Arbeiten im Gebirge züzufiihren. Die sonstigen Be ratungen befaßten sich mit wirtschaftlichen Fragen hinsichtlich des Turmwärterpostens und mit einer vorläufigen Besprechung des Arbeits planes für den Winter. Am 15. Mai besichtigten der Vorsitzende, sein Stellvertreter und die Mitglieder des Gebirgsausschusses unter freundlicher Mitwirkung des Herrn Kantor Bauer-Jonsdorf den Carolafelsen in den Jons dorfer Mühlsteinbrüchen, die höchste Kuppe des Gebiets, die jetzt nicht ohne weiteres zugänglich ist, aber eine hervorragend schöne Aus- sicht auf die nähere Umgebung bietet. Dieser prachtvolle Punkt soll im bevorstehendeu Sommer von der wackeren Baukolonne dem all gemeinen Wandervcrkehr zugänglich gemacht werden. Es muß eine ziemlich große Anzahl von Stufen aus dem Gestein herausgearbeitet und eine nicht ganz einfache Wegeanlage geschaffen werden, was ein hartes Stück Arbeit verursachen dürste. Am 21. Mai sand der zweite gemeinsame Ausflug statt. Viel fach geäußerten Wünschen entsprechend, sollte er wieder einmal der Beobachtung des Dogellebens in der Weinau gewidmet sein. Pünkt lich früh 4 Uhr wurde vom Treffpunkt, dem Lutherplatz in Zittau, aufgebrochen, wo sich etwa ein halbes Hundert Mitglieder eingefunden hatte. Später schlossen sich dann noch einige andere an. Am Ein gang des Parkes wurden, nachdem man noch einen großartigen Sonnenaufgang bewundert hatte, zwei Abteilungen gebildet, deren Führung in dankenswerter Weise die Herren Lehrer Vogt und Malermeister Pangritz übernahmen. Der Rundgang, der etwa 2'/- Stunden in Anspruch nahm, vermittelte den Teilnehmern wieder «ine reiche Fülle von Belehrung und Anregung, obwohl diesmal die Ausbeute im Vergleich zum Vorjahr, soweit die Anzahl der beobach teten Arten in Betracht kommt, minder reichlich war. Es scheint, daß leider an verschiedenen Stellen durch Beseitigung des Unterholzes die Zahl der Nistgeleqenheiten verringert worden ist. Verschiedentlich sand man auch zerstörte Nester; ob hier ruchlose Bubenhände oder Raubzeug an der Arbeit gewesen war, ließ sich nicht feststellen. — Im Anschluß an den genußreichen Weinaurundgang wurde dann noch ein lohnender Spaziergang nach Friedersdorf unternommen. Der Schwedensteg gab Gelegenheit, noch verschiedene botanische Kenntnisse aufzufrtschen, wobei Herr Pros. D r. Weder freundliche Hilfe leistete. Im Kretscham zu Friedersdorf wurde gemütliche Rast gehalten. Dann trat man teils mit der Kleinbahn, teils zu Fuß den Heimweg an und hatte noch reichlich Gelegenheit, den herrlichen Frühlingssonntag nach seinem Geschmack auszunutzen. Hörnitz, 23. M ai. Der Verein für wissenschaftliche Unterhaltung hielt am Sonntag abend im Restaurant auf der Koitsche eine Zusammenkunft ab. Der Vorsitzende May gedachte des vor 160 Jahren in Rammenau bei Bischofswerda geborenen Philosophen IohannGottliebFichte und dessen Wirken. Nach Ausnahme einiger Herren als neue Mitglieder wurde beschlossen, die am 25. Juni in Herrnhut stattfindende Wanderversammlung des Verbandes „Lusatia" zu besuchen und hierzu einen Betrag aus der Kasse zu stiften. Die Volksbtdliothek hat 50 Mk. staatliche Beihilfe erhalten. Wegen Preissteigerung der Schriften des drei Bezirke bildenden umfangreichen Lesezirkels und anderer unvermeidlicher Aus gaben ist der Jahresbeitrag aus 12 M. erhöht worden, den der Kassen bote Herr Otto Pietsch in Halbjährlichen Raten einkassiert. Ge rügt wurde die Zerstörung der vom Verein errichteten Ruhebänke aus der Koitsche. Mitte Juli soll in der Gratzerhöhle am Töpfer di« 60 jährige Erinnerungsfeier an den erstmaligen Besuch des Ver eins des bis dahin verfehmten Ortes und dessen Einweihung zu einer freigeistigen Erbauungs- und Beratungsstätte durch den da maligen Vorsitzenden Julius Pretbisch stattfinden. Anschließend er suchte der Vorsitzende, die nächsten Sonntag vormittag '/-lO UHr tm Festsaale des Iohanneums in Zittau stattfindende Freireligiöse Sonn tagsfeier zu besuchen, in der Herr Oberstudienrat Prof. Dr. Auerbach über ein interessantes Thema sprechen und gute Musik geboten wird. Gleichzeitig kann das große Wandgemälde der Aula mit besichtigt werden. Zum Schluß berichtete noch der Kassierer Oswald Kittel über Einnahmen und Ausgaben des am 23. April im „Albertsaal" abgchaltenen schönen Famtlienabends und dankte der Vorsitzende den Musikern und dem Gemischten Chor. Plan der Stadt Bautzen. Maßstab 1:9000. Verlag E.M. Monse- Kommanditgesellschaft (Bautzner Nachrichten), Bautzen. Vor kurzem erschien dieser im Dreifarbendruck ausgesührte Plan der Stadt Bautzen, der dem neuesten Stande der örtlichen Verhältnisse Rechnung trägt, sich durch Übersichtlichkeit und Klar heit auszeichnet und als der beste der bisher herausgegebenen Stadt pläne von Bautzen bezeichnet werden kann. Wesentliche Dienste wird er dem Besucher der alten Sechsstadt zur gegenwärtigen Reisezeit leisten, zumal er nicht nur den Stadtkern und Teile der Vorstädte, wie dies in der einschlägigen Reiseliteratur geschieht, berücksichtigt, sondern auch die nächste Umgebung, besonders das Spreetal mit feinen Anlagen, in das Bereich der Darstellung zieht. Seine Brauchbarkeit wird noch erhöht durch ein beigegebenes aus führliches Verzeichnis der Straßen und Plätze, öffentlichen Gebäude und Anstalten, Denkmäler, Friedhöfe, Kirchen, Unter,ichtsanstalten und Volksschulen. Möge der im sauberen Druck ausgesührte Plan recht vielen ein zuverlässiger Führer durch die alte Landes hauptstadt werden. O. Sch. Offizielles Bezugsquellen-Berzeichnis und Export-Adreß buch der Sächsischen Industrie. Der Verband Sächsischer Indu strieller schafft der heimischen Industrie ein Werbemittel von höchster Wichtigkeit, ein Werkzeug zur Behauptung der sächsischen Industrie auf dem Weltmarkt, zumal vom Auslande gleiche Schritte zur Sicherung des Weltmarktabsatzes gemacht werden. Auch das Bei spiel anderer deutscher Industriegebiete fordert ebenso bringend die Herausgabe dieses Werkes. Das „Werbehefl" läßt schon in seiner äußeren vornehmen Ausmachung erkennen, daß sowohl der Verband, wie der mit der oerlagstechntschen Durchführung des Werkes beauftragte Fachadreßbuchverlag Schulze <L Co., Leipzig, alles auf bieten, um das „Bezugsquellen.Verzeichnis' zu einem würdigen Repräsentationsmittel der Sächsischen Industrie zu gestalten. Die Wiedergabe des wesentlichen Inhaltes auch in englischer, spanischer und französischer Sprache sichert dem Werke eine zweckentsprechende Verbreitung tn allen Weltteilen. Die Vollständigkeit des Werkes ist durch die kostenlose Ausnahme jeder sächsischen Industriefirma gewährleistet. Daher liegt es an der Industrie, die Bemühungen des Verbandes Sächsischer Industrieller nachdrücklichst zu unterstützen und die versandten Fragebogen umgehend zurückzusenden. Firmen, welche bisher keinen Fragebogen erhalten haben, wollen sich wegen kostenloser Zusendung des Wcrbeheftes sofort an den Verband Sächsischer Industrieller tn Dresden-A., Bürgerwiese 24, wenden. Was uns ernt l ^LHas Große und Ganze, das, was euer deutsches / Gemeingut und eure Gemeinehre ist, das, wo- durch ihr alle Deutsche heißet und wodurch eure Dorfahren ein glorreiches und freies Volk waren — das müsset ihr arbeiten und streben, das müsset ihr lieben und sehnen, das muß euer Äel und euer Stolz sein, das muß euch zu einer Kraft vereinigen gegen eure Dränger und die Vereinigten ewiger und fester Zusammenhalten, als Eidschwüre und Verträge halten können. Ernst Moritz Arndt. Im Verlag der „Oberlausitzer tzeimatzeitung" erschiene l^und ums Zollkaus Erzählungen aus dem sächsisch-böhmischen Grenzgebiete von Fron; Rösler. 1. Auslage. -Preis Mk. 20.—.