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Gkerlausttzer Helmatzettung Ar. IS 114 Möchte sich dock jeder darüber klar werden, wieviel der Verein auf seine Art zur Belebung des Fremdenverkehrs und damit auch zur wirtschaftlichen Hebung unserer Gebirgsdörfer beiträgt. Lebten Endes kann selbst die Stadt Zittau dadurch nur gewinnen. Sehr zu wünschen wäre es aber auch, daß jeder anständige Mensch nach Kräften dazu beiträgt, die vom Globus für die Allgemein heit geschaffenen Anlagen gegen den Mutwillen und di» Zer störungswut unreifer Vandalen zu schätzen. Schließlich wäre es auch durchaus berechtigt, wenn der Globus, der bisher alles aus eigenen Mitteln und größtenteils mit eigenen Kräften ge schaffen hat, die weitestgehende materielle Förderung seiner idea len Bestr»bunqen durch die Allgemeinheit in Anspruch nähme. Denn auch seiner Tätigkeit werden schließlich durch die allgemeine Teuerungshochflut gewisse Schranken gezogen. Bruno Reichard. Historische Sonderausstellung der Iahresschau Deutscher Arbeit Dresden 1922 Mit der am 1 Juni d. I beginnenden ersten „Jobresichau Deut scher Arbeit" im Städtischen Aussiellunarpolast an der Stlibel-Allee — die Ausstellung umfaßt unter dem Namen ..Deutsche Erden" dar «eite Gebiet der Porzellan-, Keramik- und Glasindustrie — wird »ine Aistorische Sonderousstellnna der Porzellane des Tnrmzimmers im ehemaligen Dresdner Residenzschloß verbunden sein Diese Porzellane umfassen in der Hauptsache einzig dastehende Bestände von Altmeißner Porzellan, insbesondere von großen Vosen aus der Zeit (uip 1725) des Könios Auaust des Starken, sogenannte li- Vasen". Diese Bezeichnung Ist auf die Marke mit den verschlungenen Buchstaben A (t znr'ickiufübren, die nur auf den für den Könia bestimmten Stücken ausgetraaen mmde. Alle Baien weilen eine wundervolle kräftige Bemalung auf. Daruwer befinden sich iooe- nannte Fond-Vasen, das heißt solche mit farbigen (gelben, grünen, violetten, blauen) Gründen: so auch das einzige non dem verdienst vollen künstlerischen Leiter der Meißner Manufaktur nach Vötlaers Lode, Herold, gezeichnete Stück Ferner enthalten die Bestände mehrere der großen bemalten T'erstücke von Köndler (Meißner Manufaktur) aus der Zeit um 1735 Alle diese Stücke sind un gemein geschätzt, ober sehr selten und auch in der Dresdner Porzellan- sommlnna so aut wie gar nicht vertreten. Dazu kommen noch einige äußerst wertvolle chinesische Porzellane. Die Historische Sonderou-stellunq wird für alle Liebhaber und Kenner der alten Keramik von ganz besonderem Interesse sein, da die Porzellane wegen ihres an den Wänden sich bis zur Decke er streckenden dekorativen Aufbaues und wegen der !m Turmzimmer herrschenden, völlig unaenüaenden Lichtverböltnisse bisher niemals znr Geltun« kamen und eine genaue Besichtigung daher nicht mög lich war. Sie werden in einigen Gemächern des Rcsidenzschlosses In Schränken ausgestellt. Die Historische Sonderousstellnna wird von dem Direktor der Staatlichen Sammluna im Iobannenm, Professor Dr Zimmermann, geleitet und verdient um so mehr Beachtung, als dies das einzige Mal sein wird, daß die so ho-bbedewenden und wie schon betont. In ihrer Art einzig dastehenden Porzellane in der Nähe zu betrachten sein werden. Die Gesellschaft der Freunds des Stadtmuseums Bautzen hielt am 3. Mai im Bautzener Stadtmuseum nach zweijährigem Destehon ihre 1. ordentliche Mitgliederversammlung unter Leitung des 1. Vorsitzenden. Herrn Stodkrats Budolf Wsigang. ab. Nus dem Geschäftsbericht, den der Schriftführer, Herr Museums direktor Dr. Diehl, erstattete, gebt hervor, daß dis Gesellschaft seit ikrsr Gründung am 5. Mai 1920 vier ordentliche Sitzungen und fünf Vorstandssitzungsn veranstaltete. Die erste, zweite und vierte Sitzung fanden im Stadtmuseum statt, dis dritte (verbunden mit einer Besichtigung der gräflich Schallschen Gemälde-, Kupfer stich- und Antiquitätensammlung) auf Schloß Gaußig. In der ersten Sitzung berichtete Herr Museumsdirektor Dr. Diehl über dis Dresdner Auktion Lepke von Doppelstücken aus den Sächsischen Kunstsammlungen (12.-14. Oktober 1S20). — in der zweiten refe rierte derselbe über Dauhener und Lausitzer Künstler der Ver gangenheit, — in der vierten sprach Herr Museumsdirektor Archi tekt Leisching aus Salzburg über „Österreichs künstlerische Ver gangenheit und Sukunst" Für dis Sammlungen des Stadtmussums tätigte die Gesellschaft bisber folgende Ankaufs: 1. Eine Döttgsrstsinzsug-Tasss aus der Auktion Lepke; 2. eins gotische Madonnsn-Statue aus der Sammlung Wunderlich. Weißer Hirsch, vermutlich eins Görlitzsr oder Drss- lauer Arbeit aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts; 3. zwei Sspiazeichnunqsn „Gelehrter" und „Kupplerin" von Johann Eleazar Scheu au aus Großschönau bei Sittau (1737-1 SOS)-, 4. ein Ölgemälde „Gutshof" von Max Artur Strsmsl aus Sittau; 5. außerdem ermöglichten 2 Mitglieder der Gesellschaft aus eigenen Mitteln den Ankauf des Abgußes einer archaisch-griechi schen Priesterinnen st at us aus dem Nationalmuseum in Athen, der als dekoratives Mittelstück für die Eingangshalle des Stadtmuseums verwendet wurde. Weiterhin wurden folgende Schenkungen veranlaßt: Eine Griginalradisrung Mar Klingers „Neus Träume" aus dem Syklus .Eins Liebe", ein Abguß in Originalgröße von Klingers Dssthovenstatus und mehrere Sätze Meißner porzsllangeld. Schließlich vermittelte ein Mitglied dis Schenkung der kostbaren Nhrensammlungdes verstorbenen Kommerzienrats Otto Weigang- Dautzsn. Dei ihren weiteren Erwerbungen wird die Gesellschaft, um das Stadtmussum — das zugleich Provinzialmuseum der sächsischen Gbsrlausitz ist — seiner Bestimmung gemäß weiter ausbausn zu helfen, vor ollem folgende Siels verfolgen: In erster Linie möchte eins „Lausitzer Abteilung" der Gemäldegalerie geschaffen werden, in der sowohl dis Bautzener und Lausitzer Maler der Vergangenheit, als auch der künstlerische Nachwuchs der Gegenwart vertreten ist. Besonders Berücksichtigung worden dabei naturgemäß dis beiden Lausitzer Kiinstlsrverbänds, der Lausitzer Künstlorbund, Sitz Bautzen, und dis Freis Künstlsrvereinigung Bautzen, finden. Zweitens ist es nötig, das „Graphische Kabinett" des Stadt museums in entsprechender Weiss auszubauen. Drittens kommt cs darauf an, das alte und neue Lausitzer Kunst gewerbs durch ständige Ankäufe in den betrssfsndsn Abteilungen dos Museums zu immer wirkungsvollerer Anschauung zu bringen. Nm diese weitgestecktsn Siele energisch verfolgen zu können, macht sich dis Erhöhung des bisherigen Mitglisdsbsitrags von 20 Mk. auf mindestens 5<) Mk. gebieterisch notwendig. Auch dann noch werden sich die festen Einnahmen der Gesellschaft in bescheidenen Grenzen halten. Falls sich aber dis Mitgliedsrzahl ebenso erfreulich weiter vermehrt wie bisher (sie stieg von 45 des der Gründungsvsrsammlung bis auf 75 gegenwärtig), so darf zu versichtlich erhofft werden, daß sich das Kulturprogramm der Gesell schaft mehr und mehr durchführen läßt. Kunstvsrein Bautzen 6. Bautzen, 27. April. Kun st verein Bautzen. Das ver flossene Geschäft-jahr war eins der bedeutunasvollsten und erfolg reichsten seit Bestehen des Vereins überhaupt. Das kommt nickt nur darin zum Ausdruck, daß die Mitalicderzohl von 412 auf 480 ge stiegen ist — ein weitees Anwachsen darf zuversichtlich erwartet weiden — sondern vor allem in der vom Verein geleisteten Arbeit. Es wurden sechs Ausstellnngen und fünf Lichtbildervorträae veran staltet, die von rund 15000 Personen besucht wurden Zn den Bar. trägen sprachen über kunstgeschichtliche Themen verschiedenster Art Dr W. Pinder-Leipzig, Dr Fritz Rauda-Dresden, Dr Eckart von Syd ow-Hannover. Dr W Iä hnig-Dresden und Dr G. Neumann-Dresden. An Ausstellungen sanden statt: eine Aus» stellung Baiinner und Lausitzer Künstler der Vergangenheit, eine solche von Bildnissen Arthur Schlubecks-Berlin in Verbindung mit einer Aquarell-Ausstellung „Das junge Baden", ferner die zweite Iahres-Au-stellung des Lausitzer Künstlerbundes und die dritte Jah res-Ausstellung der Freien Künstle'Vereinigung Bautzen in Verbin dung mit einer kunstgewerblichen Wkihnochtsausstellung sowie eine Kollektiv-Ausstellung sächsischer, preußischer und hessischer Künstler, zusammen mit einer Sonder Ausstellung des Breslauer Malers Wolfgang Born. Den Höhepunkt aber stellte die Klinger-Gedücht- nis-Ausstellung im Oktober-November dar, ein Ereignis, dem in der Provinz sich wohl nur wenige ebenbürtig zur Seite stellen dürften, und das zugleich den deutlichsten Beweis für den kunsttätigen Sian des Kunstoercins liefert Für das Jahr 1922 sind vorgesehen: Licht- bilder-Vorträge von Prof. Dr. Roeder-Hildesheim, Pros. Dr. Karbaum-Görlitz und Prof. Dr. Sina er-Dresden sowie an Ausstellungen: eine solche des Sächsischen Künstlerhilfsbundcs, Stu- dien von Arthur Echlubeck-Berlin, eine graphische Ausstellung uov