Volltext Seite (XML)
Gdertaufltzer Helmatzeltunq lüv Äe. lv denn «in« Schande?..." Nach der berühmten Methode des «ii- qui6 kseret sucht er mir hier also neuerdings vor der Öffentlichkeit «ine Gesinnung unterzuschieben, dir verachtenswert ist. Ich konstatiere, oaß Herr Haas« den Unterschied zwischen einem „Wendensreund" rind einem „Wenden" entweder nicht versteht oder sorgsam aus tak tischen Gründen zu »erwischen sucht. In einem Wenden sehe ich einen vollberechtigten aber auch vollverpsiichteten Bürger de» Deut schen Reichs, in einem Wendenfreund aber einen Mann, der versucht, Landesverrat zu treiben, indem er die Lostrennungsbewegung der OL. ans dem deutschen Staatsoerbande durch gewiße Kreise fördert (dies ist der Sprachgebrauch, der in der Tagespreise gong und gäbe ist). Dieser Sorte von Wenbrnfreunden gönne ich herzlich die Ab« suhr, die sie jüngst in Prag erlitt. Aber ein besserer Sprachgebrauch des Wortes Wendenfreund wäre es. wenn man in einem solchen Manne einen wahren Freund der Wenden erblicken könnte, der sie kulturell im weitesten Sinne fördert. Neigt etwa Herr K. Stuhl auch wendischen Gedankengängen zu, wenn er OH3 1921 S. 329 die Wenden gar mit Venedig, der Dendö, den Windelikern, Windcpotzing, den Wandalen, Winili, Wendilsolk usw. in Zusammenhang bringt? Neu ist mir die Behauptung des Herrn Haase, „daß Michael Frenzel einer der wütendsten Deutschenhasser war, den es jemals unter den Wenden gab, trotzdem er wirklich keine Veranlassung dazu hatte." OH3 1022 S. 41. So kann nur einer sprechen, der die Lebens verhältnisse dieses Mannes ganz genau kennt. Wie gut sie aber Herr Haase kennt, geht daraus hervor, daß er nicht einmal weiß, wann der Pfarrer Michael Fr. lebte, denn er schreibt OH3. 1921 S. 331: „. . . War jener Frenzel Ihr Vorfahre, der vor rund siebzig Jahren in Hoffm. script. rer. Lus. II 43 unser rcindeutschcs Städtchen Hirsch felde aus wendisch „Ielenice" entstanden wissen wollte?" Diese Stelle ist ein Wirrwarr von allen möglichen Irrtümern des Herrn Haase: Michael Fr. lebte nicht um 1850 herum, sondern 1628—1706 a!s Pfarrer in Cosel und Großpostwitz. Daraus wies ich in der OH3.1922 S. II Herrn Haase erst hin. Dann kann Herr Haase noch nicht einmal eine Stelle richtig zitieren, die Ltteraturstelle stimmt nicht, dann ober steht das, was Herr Haase sagt, gar nicht an der von ihm gemeinten Stelle : Michael Fr. will dort den Namen Hirschfeide nicht aus Ielenice entstanden wissen, sondern er übersetzt ihn ins Wendische(jelen —Hirsch). Nun wird mich Herr Haas« wohl einen „Buchstadilisten" nennen! Dann schreibt er OH3. 1922 G. 41: „. ° . Ich habe mit Herrn Dr. Stuhl in Würzburg im Vorbeigehen längere Zeit über unser schwebendes Problem gesprochen . . ." Herr Stuhl aber schreibt OH3. 1921 S. 295: .... . Ein Herr aus der Oberlausitz, der sich . ... mit mir über dir Besiedlung des östlichen Deutschland besprach und eigens zu diesem Zweck« noch Würzburg gereist war. ." Für diese nunmehr historische Reise gibt es also jetzt bereits zwei Lesarten, die angewandt werden, wie sie gerade paßen. Wenn Herr Haase weiterhin schreibt OH3-1922 S 4l, daß Herr Stuhl mit seinen Darlegungen nur ergänze, was die Sprachforschung nicht an eigenen Gedanken zu Ende gedacht hat, so beweist er damit, daß er entweder die Hypothesen K. Stuhls oder die Sprachforschung nicht kennt. Beides verhält sich zu einander wie Feuer und Wasser. Es ist in dem, was an dieser Stelle veröffentlicht wuidr, einfach un vereinbar und schließt sich gegenseitig aus. Herr Stuhl stellt eine völlig neue Philologie aus. Eine Kleinigkeit, die aber sür dir Methode des Herrn Haase typisch ist: Ich schrieb in der OH3. 1921 S 309 «... Hiermit ver weise ich Sic .... aus P. Kühnel..." Herr Haase macht daraus in der OH3. 1921 S 331 P. Kühnel... Dort steht trotz allen Lobes, das Sie dieser Arbeit svenden ..." Kommentar übrr- slüisig. Aus diesen Gegenüberstellungen aber geht hervor, daß man Irr tümer oder Ungenauigkeiten oder Unkenntnis gewisser Tatsachen Nach weisen kann, die entweder Herrn Haase oder Herrn Stuhl zur Last fallen. Dann aber geht aus vorstehendem hervor, daß meine Herren Gegner sich einer Kämpsesweise bedienen, die mich zu verdächtigen oder der Verachtung auszusetzen sucht. Letzten Endes aber schadeten sie sich dadurch selbst. i) Eine bestimmte Trennungslinie zwischen vorgeschichilicher und geschichtlicher Zeit in der OL. zu zielpn, ist unmöglich Man könnte sie willkürlich ans den Zeitpunkt der erstmaligen Erwähnung im Schrifttum legen, doch ist es förderlicher, wenn man einteilt: Por- geschichte bis 1000p., Frühgeschichte 1000—1200p. und Geschichte von 1200 bis zur Gegenwart. Die srühgeschichiliche Zeit ist oder selbst in der verhältnismäßig kleinen OL. ein dehnbarer Begriff, da viele Orte erst weit später geschichtlich erwähnt werden, so muß die Ortsgeschichte zu anderen Zeitansätzen kommen. Schematische Karten im Maßstabe 1:600000. Vom Verfasser für die Oberlousitzer Heimatzeitung gezeichnet. Forschungs-Stand vom März 1922. Karte I. Die Baumfignatur bezeichnet die sür den vorgeschichtlichen Menschen zwischen 500 und lOOO p. unbeficdelbaren Teile. Üuellen dec Karte. Ortsnamen, Flurfonnen, T-iche, Sümpfe, Wald und zusammenhängende Gebiete von Änlehm (Allusionen). !. Var ranüschamviia aer VL. im errte« uachÄkirttiLru Zaimaurrng Die Ethnologie hat gezeigt, daß man die prä historischen Bewohner Europas unter dem gleichen Gesichtswinkel betrachten muß wie die primitiven Völker der fremden Erdteile, die „Wilden". Um nichts besser als sie hingen die Menschen der Vor zeit von der Natur unseres Landes ab. Klima, Bodenbeschaffenheit, Tier- und Pflanzenwelt, das Gewässersystem und noch manch andere Faktoren mußte der Mensch berücksichtigen, wenn er leben und nicht an Nahrungsmangel, an Frost und Hitze oder durch wilde Tiere untergeben wollte. In unser aller Erinnerung ist der Kohlrübenwinter 1916/17. Da fühlten sogar wir modernen Kulturmenschen in einem Zeitalter des Stahles und der Elektrizität, wie stark der Mensch von der Natur abhängt, wenn ihm das eingeengt wird,was manZivilisation nennt. Wenn wir daher von der Besiedelung unserer Hei mat in ferner Vorzeit sprechen wollen, so müssen wir uns orientieren, was siedem Menschengeschlecht« für Siedelungsmöglichkeiten bot. Diese Aufgabe löst die historische Geographie. Daß auch unser Land von Urwäldern bedeckt war, ist wohl jedem geläufig. Daß diese von Freiland, schäften unterbrochen waren, wird der Leser aus meinem Aussatz OHZ. 1921 S. 131 ersehen haben (hier ein Druckfehler: rechte Spalte Z.6 von unten Liütizen statt Luzizanen). Beiliegendes Kartendild I mag das dort Gesagte besser veranschaulichen. Wo wohnte nun der vorgeschichtliche Mensch? Hatte er sein Hau» im grünen Wald« gebaut? Saß er sicher