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L Sonntag, den 14. Mai (Wonnemond) 1922 f 3. Jahrgang Geseichte, ^Kunft^Litenatup' Dcucf u.Venlog.Alwin Marx (Int). Otto Maix) Süüiaufl'tser Nacsti->'ci)(en,RercHenau/Sa. Blaiierfux i L^eimcitkunöe. Schristleitung und Geschäftsstelle iri Reichenau, Sa. Fernsprecher Nr. 21S Nr 10 ammcr zu sein, scheint jedem rühmlicher und wün- ^^Hsä-enswerter, als Ambos, und doch, was gehört nicht dazu,diese unendlichen, immer wiederllehren- den Schläge auszuhalten. Goethe. den §rükling! §rükling, brausender, stürmischer §reund, wie nabst du mit küknen (Zebärden! Du spielest mit Sonne und göttlicher Kratt und wirfst sie aus Ücker und Erden, vu jauchzest daher, ein herrlicher tZeld, ein Sieger, blond, blau und verwegen, und Slüten schüttest du über das Land und wirbelst mit blitzendem Degen. O §rükling, brausender, stürmiscker §reund, jung stürzen die silbernen Quellen; du reistest die IZrust, und wir trinken dein Slut und fahren zu himmlischen Sellen. Max Zerbig, B-utzen. Mein lIeimatlied sing in der §remde mein Seimatlled, Ich sing es aus Liebe so gerne. t Zur löeiinat mit Seknen es immer mich zieht, 'w Sie strahlt mir wie goldene Sterne. Der Lenz meiner Jugend ist längst mir sntkloh'n, Ncruo trat mir das Leben entgegen, Und wenn mich die Wolken des Trübsinns bedrok'n, Da denk ich der Seimat voll Segen. Dort war ick so glücklich, zufrieden und frei, Die §reuds schlug fröhlich im Serzen, Und sind auch dis Jakre des Frohsinns vorbei. Ick kann nicht die lösimat verschmerzen. Drum sing von der Seimat ick immer mein Lied, Ick sing es, will's Sott, noch reckt lange, Dock wenn meine Seels von dannen einst kliekt, Dann legt mich ins Srad bei dem Sange. Wilhelm §iscker-Zittau. Die Besiedlung der Oberlausitz im ersten nachchristlichen Jahrtausend') W. Frenzel, Oetzsch bei Leipzig Abkllrzirnsenr p. (noch Jahreszahl)--post Lkristum n»Nim--»ach Thr. Geb. «. «nach Iahreazahl) — »nie Lkrislum naluin — vor Thr. Geb. VL. — Ober- lausli,. OLH. — Oberlaugger Heimaizciiung. IHOL. --- Iahreaheste der Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der OL. NLM. — Neue, Lausidlschcs Magazin, Zeitschrift der Oderlausizische» Gesellschait der Wissenschaften. Köhler, LUL. -- Logen UiptomaUcus Lusstinv ruperiori», Görlig lW6. S.--Sei«e. Z. —Zeit«. DsM or Eintritt in die eigentliche Behandlung dieses Gegen- standes muß heroorgehoben werden, daß es sich hier um prähistorische Zeitfolgen handeln wird. Dies be sagt, daß keine oder nur wenige schriftliche Überlieferungen auf uns aus dieser Zeit kamen. Aus Urkunden, Chroniken und sonstigem Schriftwerk können wireineeingehendcKennt- nis nicht schöpfen.2) Damit müssen wir auf die Haupt quelle geschichtlicher Erkenntnis verzichten, das wenige, was uns aus der Zeit vor 1000 betr. die OL. überliefert ist, muß aber ganz besonders genau als Rückgrat der Forschung ver wendet werden. Um dem Ergebnis Leben und Farbe zu geben, haben wir aber Hilfsque llen. Diese sind verschiedener Art und fallen ganz besonders unter den Begriff der sachlichen Altertümer: Bodenfunde (Urnen, Wohngruben, Runen steine, Steinkreise, Burgwälle, Depot- und Schatzfunde usw), die Formen von Haus, Hof, Siedlung und Ortsslur, soweit srr in dieseZeilen hinausreichen, Sage n und M ärchen, die sich mit bestimmien Örtlichkeiten verbinden, ferner die Ortsnam«n im weitesten Sinn« als Namen für Siedlungen, Landesteile, Berge, Täler, Flüsse, Bäche, Flurstücke usw., dann aber muß man noch Sitte und Brauch der Bevölke rung berücksichtigen, was gemeinhin als Volkskunde be- zeichnetwird.auchdiegeologischeBeschaffenheitdesBodens sowie das Verhältnis von Berg und Tal, Gewässer und Land führen zu Rückschlüssen.' ') Der Verfasser kommt mit dieser Abhandlung gemeinverständ licher Art seinem Versprechen nach, das er in Verfolgung seiner Tintenfchde mit den Herren Oberbahnhossvorsteher a D. A. Haase, Ehrenoors, des Grbirgsoereins Ohbin, und Oderstudienrat Präs. Dr. K Stuhl, Gymnasialoberlehrer, Würzburg, in der OH3. 1922 S ll dem Leser gegedrn hat. — In der OH3.1922 S. 40 schreibt mir Heir A. Haase eine neue Entgegnung. Er sucht sich da mit viel Worten aus der Schlinge zu ziehen, die er sich in der OH3. 1921 L. 331 selbst legte. Dort schreibt er: „Sind Sie Wende oder neigen Sie wendischen Gedankengängen zu? Das würde mir vieles er klären .... Damals waren Sie sich jedenfalls noch nicht im klaren, ob Sle Ihre Gunst einmal den Wenden oder den Deutschen zu wenden sollten..." Er verdächtig« mich also Klipp und klar des Renegatentums Meine Antwort daraus in der OH3 1922 S. II weist diejen Anwurf politischer Unlauterkeit zurück. Ich sagte da u a.: . und wittern in mir einen Slaoophilen ... Wenn Sie aber in mir einen Wendenfreund v rmuten . . ." Daraus macht Herr Haase in seiner Entgegnung OH3. 1922 S. 41 In völlig wort- und sinnentstellender Werse: Sie suhlen hch schwer gekränkt, ... daß ich in Ihnen einen Wenden wittern könnte. Ja, wäre da»