Volltext Seite (XML)
XLV ZEICHNUNGEN IN DER K. UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK IN ERLANGEN 429. SELBSTBILDNISS. Der ganz jugendliche Kopf mit langem Haar, mit einer flachen Mütze be deckt, ist von vorn dargestellt, in die rechte Hand ge stützt. Nur das Gesicht und diese Hand sind ausge führt. Unten am Rande von späterer Hand: „Martin Schön Conterfeit“ und weiter rechts: „1465“. Federzeichnung in dunkelbrauner Tinte. 19,3/20. Vergl. Jahrbuch der preussischen Kunstsammlungen XV S. 23, wo W. von Seidlitz in der Zeichnung eine Arbeit Dürers und dessen Selbstbildniss nachgewiesen hat. Er datiert das Blatt scheinbar mit Recht ins Jahr 1487 etwa. Der Papierton des Originals ist minder warm, die Zeichnung erscheint nicht ganz so kräftig im Vorbilde. 430. DIE HEILIGE FAMILIE. Maria sitzt, von vorn gesehen, auf einer Rasenbank und hält mit beiden Händen das Christkind, das auf ihrem Schoosse stehend sie umhalst. Links beugt sich Joseph, hinter der Bank stehend, vor, um das Kind zu betrachten. Seine Rechte ist auf einen Stock gestützt. Ohne Bezeichnung. Federzeichnung in dunkelbrauner Tinte. Diese Zeichnung ist auf der Rückseite von Nr. 429. Sie ist, wie W. von Seidlitz a. a. O. annimmt, von Dürers Hand trotz des entschieden Schongauer’schen Gepräges. Der Papierton des Originals ist minder warm, die Zeichnung erscheint nicht ganz so kräftig im Vorbilde. 431. LANDSCHAFT. Jenseits eines Gewässers, auf dem mehrere Schiffe stehen, hebt sich das Hoch gebirge. Im Vordergründe rechts ein einzelner Baum und links am Rande eine steile Felswand. Ohne Be zeichnung. Federzeichnung auf röthlich grundirtem Papier. Der rothe Ton ist durch Einreiben des Papiers mit Röthel erzielt. 19,7/29,9. Aehnliche Landschaftsmotive wie dieser Entwurf haben mehrere Holzschnitte Dürers, z. B. Simson (B.23). Auf der Rückseite dieses Blattes ist ein stehender Heiliger dargestellt, nicht von Dürers Hand. Die Reproduction ist im Ganzen getreu.