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XXIX ZEICHNUNGEN IN DER SAMMLUNG DES HERRN ROBERT DUMESNIL IN PARIS 376. BRUSTBILD DES WILLIBALD PIRKHEI- MER, im Profil nach links, mit hoher, bis in den Nacken heruntergezogener Kappe, unter welcher ein Netz hervorkommt. Die Kleidung ist kaum angedeutet. Links unten die Jahreszahl 1503, ohne Monogramm. Kohlenzeichnung. 28,2^20,8. E. 84. Der Papierton des Originals ist ein wenig mehr gelblich; die Zeichnung wirkt weicher und heller. 377. CHRISTUS VOR KAIPHAS. Rechts der Hohepriester, auf dem Thron unter einfachem Baldachin sitzend, streckt, zu Christus gewendet, fragend die Rechte aus; Christus, links vor ihm stehend, wird von zwei Schergen gehalten, deren einer ihn mit der Faust bedroht. Im Hintergrund rechts zwei Ankläger, links Kriegsknechte und ein Fenster, durch eine Säule ge- theilt, mit Durchblick auf eine Burg. Vorn neben Kaiphas ein Pudel, der Christus anbellt. Ohne Be zeichnung. Flüchtige Federzeichnung in brauner Tinte. 27/19,5. Aus der Sammlung Lawrence. E. 95, 96. Entwurf zur „grünen Passion“. Die Reproduction kommt dem Originale sehr nah. 378. PHYSIOGNOMISCHE STUDIE. Vier männ liche Profilköpfe, nach links gewendet; der vorderste mit krausem Haar normal, die übrigen von abnormer Gesichtsbildung. Rechts am oberen Rand, halb durch schnitten, die Jahreszahl 1515, darunter das Mono gramm. Federzeichnung in dunkler Tinte. 21/20. E. 127, 365. Die Studie, wie andere ähnliche, entstand wohl unter der Anregung der „Caricaturen“ Leonardos. Der Papierton des Originals ist etwas mehr gelb lich, sonst ist die Reproduction getreu. 379. DIE BEWEINUNG CHRISTI. Der Leich nam liegt am Boden unter dem Kreuze, die Füsse nach rechts, und wird emporgehalten durch Joseph von Arimathia. Neben dem Sohne sitzt Maria und küsst sein Haupt. Rechts und links von der Gruppe je eine knieende und eine stehende Frau mit klagenden Ge berden. Hinter ihnen am Kreuzstamm, an den eine Leiter gelehnt ist, Nicodemus (mit dem Specereigefäss) und ein bärtiger Alter, rechts am Rande Johannes. Vorn am Boden die Dornenkrone, die Nägel und die Tafel mit der Inschrift INRI. Oben neben der Leiter die Jahreszahl 1521, darunter das Monogramm. II