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XXVI ZEICHNUNGEN IN DER SAMMLUNG DES HERZOGS VON AUMALE IN CHANTILLY 334. DAS ALLERHEILIGENBILD (jetzt in Wien) mit dem reichen plastisch geschmückten Rahmen. Im Mittelfelde ist die Dreifaltigkeit und die Versammlung der Heiligen, sowie die Landschaft darunter leicht skiz- zirt. Die architektonische Rahmung des Altares ist sorg samer aufgezeichnet. In dem halbkreisförmigen Tym panon sitzt Christus als Richter zwischen Maria und 9 Johannes. Auf dem Architravbalken darunter werden die Seligen von den Verdammten geschieden. Rechts und links auf Vorsprüngen des Architravgebälkes sitzt je ein Engel mit der Posaune, während oben auf dem Bogen ein Engel mit dem Kreuze sitzt. Am Fusse des Altarrahmens auf einem Schriftband: Anno Dom(ini) 1508. Darunter das Monogramm. Farbig aquarellirte Federzeichnung. 39,1/26,3. Aus den Sammlungen Denon, Andreossy und Reiset. Th. II. 25, 26. E. 170. Das ausgeführte Gemälde trägt das Datum 1511. Der geschnitzte alte Rahmen, von unserem Entwürfe in manchen Einzelheiten abweichend, befindet sich im Germanischen Museum zu Nürnberg. Die Reproduction giebt den farbigen Gesammteffect ziemlich getreu wieder, jedoch ist der Papierton des Originales dunkler und mehr gelblich. 335. MARIA IN EINEM BUCHE LESEND, in dreiviertel Ansicht nach links sitzend. Ein Kopftuch umrahmt Gesicht und Hals. Rechts im Hintergrund ein leicht skizzirter Baum. Ohne Bezeichnung. Federzeichnung in dunkelbrauner Tinte. 13,2/8,7. Aus den Sammlungen Pieter Lely, W. Esdaile und Reiset. Der Papierton des Originales ist mehr warm gelblich. 336. MARIA MIT DEM CHRISTKINDE, sitzend, fast ganz von vorn gesehen, in langem Gewände, mit einem Kopftuch, das auf ihre linke Schulter herabfällt. Das Kind, das sie mit beiden Händen hält, streckt die Arme vor und dreht den Kopf zurück zur Mutter. Rechts unten das Monogramm (echt?). Flüchtige Federzeichnung in schwarzer Tinte. 18,8/10,7. Aus den Sammlungen Lawrence, Coningham und Reiset. Der untere Theil der Zeichnung steht mit dem oberen nicht in organischem Zusammmenhang; die Darstellung erscheint nicht einheitlich concipirt. Die Tinte ist im Original mehr bläulich, die Wir kung nicht so eintönig wie in der Reproduction.