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Gberlaufltzer Heimatzettung Är.8 Ii-tzt glitt ein Rot der Freude offensichtlich über Felix Schirmers Gesicht, als er antwortete: „Ich lasse mich nicht zum Knecht der öffentlichen Meinung machen." Der Bäurin Blick glitt prüfend über ihn. „Dazu gehört viel Mut, besonders wenn man, wie in Ihrem Amte, in einem Glashause sitzt. „Aber eben dieses Amt verlangt von mir Gerechtigkeit gegen jeden Menschen. Und die verträgt sich nicht nntF ircht." Ein kurzer, aber doch der Herzlichkeit nicht barer Hände druck verabschiedete die beiden. Fel x wandle sich wieder dem Dorse zu. Links lag ihm der Büktcich mit seinem Bickengebüsch, das dem ganzen Anwesen den Namen gegeben hatte. Der Herbst hatte semen Ordeneregen darüber geschüttet. Das Blattgold rauschte im Winde. Da ging ein Rascheln durch das gefallene Laub und kam dem -Vorübergehenden näher, bis ein dunkler Kopf zwischen dem Gesträuch sichtbar wurde. Einen Augenblick zögerte beider Fuß, dann schritt Fel'x entschlossen aui dasMädchen zu. „Guten Tag, Fräulein Neumann," sagte er, während er den Hut zog, „ich bin der Lehrer Schirmer von drüben und habe eben dem Birkhofe einen Besuch gemacht." „Guten Tag, Herr Schirmer." Lenas schmale weiße Hand streckte sich ihm entgegen, während ein verwunderter Blick ihrer braunen Augensterne sein Gesicht traf. Doch kam es nur zu wenigen belanglosen Worten, da das Mädchen bald mit ausfälliger Hast dem Hofe zuschritt. Aus den Augen des jungen Mannes hatte etwas cp sprachen, was sie betroffen machte. Felix Schirmer aber ging, das Herz voll jubelnder Jugend freude, dem weißen Schulhause zu, das hinter buntem Wein laub seinen Traum in den Herbst träumte. (Fortsetzung felgt.) Woher dis Sternblumen kommen Don VskarSchwär Wie einst dis Sonnstrahlen schlafen gingen Au ihrer Mutter ins Kämmerlein. Da sollten dis kleinen Engelein Dis Himmelslichter gleich bringen. , Dis hatten aber Spiele und Beigen gemacht And gar nicht an ihrs Arbeit gedacht. Im Finstern kamen sie erst nach Haus. Da schimpfte sie Petrus böse aus: „Nichtsnutzig Dotk! Im Himmelsgarten Da tummelt's, und die Welt mutz warten! Dis tappt noch im Finstern. Jetzt laust wie der Wind! Die Lichter herbei! And anjtsckt geschwind!" Die Englein liefen in grotzer Eile And brachten olle nach einer Weils Gestielte Sternlein in jeder Hand And liefen damit bis zum äußersten Band And steckten die blitzenden Stsrnsiein Liberal! in den finstern Himmel hinein. And wie sie jo liefen hin und her, Herüber, hinüber, kreuz und quer, Da ging einer mit seinen Sternen fort An einen ganz versteckten (Ort. Er sah sich noch um, ob Petrus nicht kam, Denn was ec wollte, war ungehorsam. Dann nahm er seins Sternelein, Fing an, sie auf dis Erde zu streun. Wie hat er gefreut sich und gelacht, Da sie sielen wie Flocken durch die Nacht. Dann rief er noch nach: „Liebs Stsrnsiein. Grützt mir dis lieben Geschwister recht sein! Nun macht aber schnell und versteckt euch im Gras, Sonst merkt der alle Petrus erst was! "Überhaupt, ihr dürft niemals abend» scheinen! Sonst sieht man auch oben dis Lichter, dis kleinen! Nun eilt such, geht unten schlafen recht schnell And scheint erst wieder morgen, da ist's einmal hell l" Wie unten die Sternlsin Waran erblichen, Hat der Engel sich zu den andern geschlichen. Dann hat er geträumt dis ganze Nacht, Was er den Menschen für Freude gemacht. „Ach, Dater, war das doch ein guter Engel l" Na ja, aber eigentlich war's doch ein Dengel! „Er hat doch dis Erde zum Himmel gemacht. Weil er sie hat mit Sternen bedacht. Nun jcheinsn dis Sterns zur Nacht und am Tags." Na ja, ist schon recht, Kind. — Datz ich eines noch jage: Als dis Engel dis Arbeit recht schlecht mal getan. Sah Petrus sich alle die Lichter an. Da brannten jo manchs mit blendendem Schein, Dsi anderen wieder war das Lichtchen lehr klein. And wie er sie alle revidieren will, Da merkt er, es fehlen ziemlich viel. Damit er nicht anders sollte jchslten, Tat sich der kleine Schelm selber melden: „Ach, heiliger Dater, ich Habs gedacht, Am Himmel langen dis Sterns doch heut', And die Kinder der Erde wollen auch eine Freud'." Da hat auch Petrus nur gelacht. Mitteilungen der Schriftleitung M D., L. Ihre zwei Einsendungen haben wir mit verwendet. In der jungen Dichterin schlummert ein beachtenswertes Talent, das jur die Iukunst rech; viel oelspricht. W. W, H. Ihre Einsendung über die „Schwcinsfeierche" soll mit Verwendung finden, sobald die Abhandlung über Lausitzer Sitten und Gebräuche, Volkslieder und Inschriften erscheinen wird. Für das Ehrsngedachtmsmal auf dem Kottmar N. N., Großschweidnitz Mk. 10 — Meisner, Fischer, Lehmann, Salomon vom Po>'amt in Görlitz 3.90 Obersekrerör Walter Jüdisch, Dresden 10 — Büchermarkt*) Durch den Verlag der „Oberlausitzer tzeimatzeitunq" (Buchdruckerei von Alwin Marx) Reichenau, Sa, sind zu beziehen: Preis des Buches einsch ießlich Porto Friedrich, Aus der Aranzosenzeit 5.40 Mk. Gärtner, Abrlausitzrr Lost 3,90 „ f> errmann, Geschichte der Burg Rohnau 2,60 ., Rösler, Grenzgeschichten 540 „ * * * Abrsausitzer Guttlieb 1.60 „ -> Bei Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet di« Millimrterzeii« 40 Psg. veutscbelDeimatbilder von vertka Zillesssn Licblbildervorlräge -mpl-hl-n sü«»-«- . , ^7. eins und Schulen M QUS der Overlausitz Stadt und Land. :: Näheres durch D. Aillsssen, Dauhen, Wettinstr. 40. Verlag dec Postkarten und Kunstblätter Deutsche Heimat bilder und der Sächsischen HeimatschuhpostVarten. der Dbsrlausitzer Hsimatze tung bei freier Zu- stellung durch die Post Mk. 5.50, durch den Doten MK. 5.70. 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