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dem sie von einem Zittauer Prediger mitgeteilt worden war. Darum pflanzte auch der Oybiner Gebirgsverein 1883 am vier hundertjährigen Luther-Jubiläum in der Nähe des erwähnten Denksteines eine „Luther-Eiche" an. Bergt. D. Menst: Sagenbuch des Kgr. Sachsen. 1603, S. 660 und 66! Schäfer: Neues Wanderbuch durch Sachfen. 3. Teil. Die sächsische Oberlausitz. 3 Auflage. S 131 und 132. Frühling Frühlingslebon ist erwacht, tauscht in hoil'gen Gluten, Nus dem finstern Felfenfchacht Bcicht's in wilden Fluten. Nun den Wiytsr du bezwungen. Kalten Kerksrfchmerz, Freuds, Leben dich durchdrungen. Junges, sehnend' Herz: Sing, was durch den Fcübling zieht, Künde Kraft und neues Leben, Künde Mut und neues Streben, Sing' dein erstes Fcühlingslisd! (Oskar Schwär Deutschs Heimatbilder Tnter diesem Gefamttitsl erschien im Verlags von sAA Bertha Lillejssn in Bautzen, Wettinftraßs 40, eins neue Serie von Hsimatbildern in Poft- kartsnform, die das Wohlgefallen jedes Freundes heimatlicher Kunstbsstrsbungsn erwecken werden. And in ihrem Fach ist dis Herausgeberin un streitig eins Künstlerin. Sie versteht es geradezu meisterhaft, für ihre Aufnahmen Objekts zu entdecken, an denen der Nlltagsmsnsch ver- vorübergshsn würde. Nicht moderne oder Prunßbaulen reizen sie, sondern das schlichte Bauernhaus, das dis Eigenart dec Bevölkerung erkennen läßt, oder hübsche Naturszsnen, wie und wo sie sich ihrem schöuheitskundigsn Nugs dorbistsn, bringt sie auf die Platte. Ihrs neuesten Bilder entstammen wohl allesamt der wendischen Pflege. Besonders gefällig wirken dis Bilder „Alter Hos" und „Frühlingsjonns" in Backei, „An der Mühle in Plisß- kowitz" und „Saftigs Weide in Krsckwitz". Die übrigen zeigen Hofansichten in Gchwsinsrdsn, Bascha, Vstro, Bodewitz, Panschwitz und Meschwitz. Natur- und Heimatfreunde sollten überall in den einschlägigen Geschäften Nachfrage nach den „Deutschen Heimat bildern" aus der Gberlausitz halten. Wendischer Dolksliederabend in Dresden — s. Schon manches mal haben dis in Dresden lebenden Wenden durch eigene Nbsnds oder Beteiligung an größeren Veranstaltungen Eigenarten ihres Volkstums gezeigt und zur Geltung gebracht. Sn Dresden leben viels Wenden in allen Nolkskreijsn und Ständen. Sie haben auch ihrs eigenen Vereins: so sind dis evangelischen Wenden im Verein „Lornoboh" zujammsngeschlosssn, dis katholischen dagegen in der „Jsdnota". Vierteljährlich finden in der altehrwürdigen Kreuzkirchs wendische Gottesdienste statt. Diese Vereine treiben keine Politik, sie sind nur eins Pflegsstätte der Liebe zur Heimat, Pflege lieber alter Sitten, namentlich der Muttersprache und wen discher Gesänge. Seit einiger Seit besteht auch noch ein sogenannter „Wendischer Tisch", Serbko DIido, das sind zwanglose 14 tägige Zusammenkünfte studierter Wenden, deren Führer l)r. pliil. Jatzwwk und Dbsringsnisur Fr. Lehmann sind. Diese beiden haben nun eins große Sachs in die Hand genommen. Sie wollen das im November in Bautzen gebotene Bolkskonzsrt in größerem Stils auch in Dresden ausführen lassen. Nm 28. Mär; d. I. (am 2. Gftsr- seisrtag) soll im großen Saale des Versinshauses in der Zinzsndors- straßs ein wendischer Nolßslisdsrabsnd stattfinden. Dis künstlerische Leitung dieses vielversprechenden Nbsnds hat der bestens bekannte Musikdirektor, Oberlehrer Bernhard Schneider, der ebenfalls ein Wende ist und fick) durch Erforschung des wendischen Volksliedes einen guten Bus erworben hat, übernommen. Nus der Lausitz selbst sind an dis 150 Sänger und Sängerinnen und Kinder zur Mit wirkung verpflichtet, die in Tracht erscheinen werden. Außerdem werden noch verschiedene hervorragende Solisten mitwirken, so u. a. der Opernsänger Schsithauer und Kammermusiker Kratina, beide ebenfalls Wenden. Nähere Auskunft erteilt gern Tbsringsnieur Fr. Lehmann, Dresden-A. 16, Söllnerftr. 16. Buchbesprechungen „Am Waldrain". Ausfahrt Ins Land und Eirkehr in Gedichten und Geschichten von Otto Flösset. Bautzen. Mit zahl reichen Texiillustrationen und geschmackvoll gebunden, enchiencn im Verlag M. O. Groh, Dresden Das Hauptwerk des Buches ist die Schilderung einer Sachsen- Thüringer Fahrt, in der Flösse! die Eindrücke wiedergibt, die er aus einer Ferienreise empfangen hat. D e frisch-fröhliche und herzhafte Art, wie er dies tut, berührt recht sympathisch Künstlerisch reis ist seine Lyrik, die zwischen manch hübsche, gedankenreiche Projaarbei! kingesireut ist „Einkehr in Gedichten und Geschichten" nennt er treffend und sinnig die bunte Folge, aus der die Gedichte „Einte", „Wie sie scheiden", „Herbsterinnern" und „Wanderers Abendlied" als sormoollrndete, tiefempfundene Bekenntnisse eines reinen Ge müts herausragen. Frei von jedem Dilettantismus tritt hier die dichterische Begabung Flöslels in wunderbarer Klarheit hervor. Im ganzen genommen ist Flössels erstes Buch eine durch und durch ge sunde, von moderner Geistrcichelei glücklicherweise vollkommen freie Erscheinung, die man nur warm begrasten kann. Dost dem Ver- sasser auch der Humor recht gut zu Gesicht steht und er sogar dem Alltäglichen noch eine oriuimlle Seite abzu-ewiunen weist hat er in mehreren feingeschliffenen Essais und sonmghetteren Erzählungen überzeugend dargetan. Möge der Autor leine reich n Gaben nuch künftig in der rechten Weise nützen, damit sein nächstes Buch das voll und ganz erfüllt, was zu erwarten wir nach dieser so viel versprechenden Probe nunmehr berechtigt sind. Die Frucktschale Friedrich v. Logaus. Eine Auswahl von Müller-Rüdeisdorf. Veilagsanstult Gistlitzer Nachrichten und An zeiger. — Hübsch in Batik gebunden Preis Mk. 7 50. Der durch Lessina wiedeierwrckte und von da an in seiner Be deutung erst richtig erkannte Schlesier Friedrich v Logau wird uns in einer von Müller-Rudersdors zusammcngcstellten Auswahl nahe gebracht Friedrich v. Logau fand durch seine kernigen Epigramme bei seinen Zeitgenossen, im völligen N cderbrvch Deutschlands während und noch nach dem dreißigjährigen Kriege volleWurdigung und erlebte bei den herrschenden traurigen Zuständen im Deutschen Reiche eine neue Auferstehung Seine urdeutschen Sinnsprüche, die uns einen Mann von großer Ehrlichkeit, Geradheit und Sutenreinheit zeigen, tragen iwch heule Anlegungen in die weit.sten Kreise. Wilhelm Muller-Rüdersdors h't sich der gewiß nicht leichten Aufgabe unter zogen, uns Logaus Worte in ein etwas zeitgemäßeres Gewand zu kleiden, ohne daß dabei ihrer Eigenart Abbruch getan wird. Er hat diese Aufgabe glänzend gelöst. — Das Buch erschien in der von Herrn Emil Glauber d. I. herausgegebencn Schlesischen Heimatbücherci. Eherubinlfchee Wandersmann. Verlagsanstalt Görlitzer Nach richten und Anzeiger. — Preis: gebunden Md. 7.50. In den Schlesischen Heimatbüchern bringt uns Wilhelm Müller- Rüdersdorf einen schlesischen Dichter nahe: Angelus Sstesius Dieser träumerische, weltabgewandte Gefühlsmensch, der Mystiker, ist vielen vielleicht nur dem Namen nach bekannt die sich gewiß Irenen wer den. an der vorzüglichen Auswahl und Zusammenstellung von Sinn sprüchen, die in ihrer blumenreichen Sprache höchste Vollendung zeigen und Silesius zum Meister auf diesem Gebiete machen. Das Buck ist hübsch in Batik gebunden und dürfte als Geschenk werk herzlich willkommen sein.