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Är. 4 (Dberlausttzer He!maizMung Burg Karlsfried Oberlausitzer Topfwarcn und an einem Glücksrad konnte man Puls nitzer Pfefferkuchen gewinnen, während im großen Saale die „alten" Jungen una „Weibjn" unermüdlich dem Tanze huldigten. Wegen Feuersgefahr war auch eine „Foirwähr" da. die sehr viel gerufen war und mit „gebranntem Wasser" löschte. 2n das bunte Bild mischten sich aber auch einige recht originelle Typen. Da fehlten z. B. einige „Schulmeester" nicht, Sie tüchtig zu tun halten, um ihbe liebe Jugend in Rand und Band zu halten; ja sogar die Ortspoliz sten mußten manchen ins Gemeendehaus schleppen, wo er seinen lueigen Streich büßen mußte. Selbst ein Drehorgrlspieler, ein echter, der wohl von „drüben" sein mochte, war da und in seiner Begleitung auch ein „Aebrlausitzr Leinwandmann" u a.m., während an derGrenze„Finan- zer" aus Pascher achteren. Kurz, ein Abend, welcher der Vereinigung Oberiausitzer Landsmannschaften (Bautzener, Bischofswerdaer, Kamen zer, Königsbrücker, Pulsnitzer und Großröhrsdorfer, SUdlausitzer und Wendischer Verein „Cornoboh ') viele Freunde zugefuhrt haben wird, denn es war wirklich schön. Darüber herrschte nur eine Stimme. Auch die gekommenen Ebrengäste, unter denen wir den früheren Ober bürg« rmeister von Bautzen, Geheimrat Dr. Kaeubler, Hof-at Renlsch und Prioatns Alwin Pärschel (Vorsitzender des Kamenzer Gebirgs vereins) aus Kamenz u. a bemerkten, waren erfreut über den guten Geist, der d e Oberlausitzer Landsmannschaften in Dresden eint. —«. ächzt und knarrt im Tannenwald KV' And Lanzsnfpitzen funkeln; Der Tambour schlägt, die Tuba schallt And rings beginnts zu dunkeln. So zogen dis Hussiten Su Fuffs und beritten. And finster trabt aus schwarzem Dos) Mit zornig wildem Blicke Der Führer vom Hujsitsntcoff, An Kriegslist reich und Tücke. Er sengte plündernd Dors und Stadt, Der grausam schlimme Podibrad. „And ists nicht Zittau," brummte er, „Wo wir dis Mauern brechen. So will ich mich doch um jo mehr Am Waldschloff Karlsfried rächen." Er freut sich schon aufs Morden And Plündern seiner Horden. Bald bringt man von dem Ketzsrheer Sur Stadt dis sichre Kunde. Die Bürger greifen ail' zur Wehr, Man hört aus jedem Munde: „Burg Karlsfried ist in Aot und Pein, Wir wollen seine Retter fein!' Doch siebenhundert Knecht zu Pferd, Noch zehnmal mehr Trabanten, Gar mächtig ist der Feind bewehrt, Des Ketzerführers Banden. Dis Absrmacht der Würger Schlägt bald dis tapfren Bürger Nun stürzt mit sisgestrunkner Wut Dis Hord' zur Straffenfssts. Den Schwerbedrängten Hilst der Mut Sn ihrem Fsljsnneste. Doch lange hält man sich nicht mehr. Gewaltig ist des Feindes Heer. Der Mond scheint hell, der Ahu schreit And wild dis Tannen rauschen, Da schleicht zum Fels, zum Kampf bereit. Der Feind, — die Wächter lauschen. Bald laut dis Schwerter krachen And Mord und Graun entfachen. Beim Trommelschlag, Trompetenjchall Ersteigen sie dis Feste, Verzweifelnd wehrt sich Hinterm Wall Dor Hauptmann mit dem Rests. Doch dis noch kämpsend rangen, Nimmt Podibrad gefangen. And fünfzehn sandt ec zu dem Rat Vhn' Nase, ohne Daumen, Sie zeugten furchtbar von der Tat And von des Wilden Launen. Den Asst hat er ohn' Gnad verbrannt, Go, wie einst Huff sein Ende fand. Es ächzt und knarrt im Tannenwald And Lanzsnspitzen funkeln; Der Tambour schlägt, die Tuba schallt And rings beginnts zu dunkeln. So zogen die Hussiten Au Fuße und beritten. «And finster trabt auf schwarzem Aos) Mit zornig wildem Bücke Der Führer vom Hujsitentroff, An Kriegslist reich und Tücke. Er sengte plündernd Dorf und Stadt, Der grausam schlimme Podibrad. „Gb wohl der fromme Huff gewollt Dis grimmen Grausamkeiten?" Das brummt er in den Bart und grollt, Als durch den Tann sie reiten. „Er kämpft, ich Horts, mit Gottes Wort And wir — mit Teufel, Tod und Mord l" Hans Dehr 0swschattet von mächtigen Tannen und Buchen, um- -6-» geben von heimlicher Romantik, liegt an der alten Gabler Straffe, nicht weit vom Lllcksndorser Forsthauss, die Ruins der einst so wichtigen Sollfssts Karls- S fried. Sie wurde im 'Jahre 1337 von Kaiser Karl IV. durch Ritter Allrich Syster erbaut. Ein Steinwall, durchbrochen von einem Tore, yusrte dis Straffe und getreulich wachten mit Pike und Schwert die kaiserlichen Knechts. Am 25. Januar 1424 brach der gefürchtete Hujsitsnführer Dotzko von Podibrad mit gewaltigem Heers über dis Grenze von Böhmen her, schlug dis ihm entgegsneilsndsn Sittausr und bestürmte die Feste Karissried mit Erfolg. Grausam behandelte er seine Gefangenen. Noch drci Tage wütete er in der Gegend; dann zog er brennend und sengend weiter. Die Burg wurde wieder befestigt. Sur Seit der Raubritter aber fiel sie dem Schicksal von so manchem stolzen Schlosse zum Gpssr, man zerstörte sie völlig. Sm 'Jahrs 1690 erbaute sich von ihren Trümmern die Gemeinde Lückendorf jene reizende Kirche, die als eines der traulichsten Gottes häuser unserer Lausitz noch heute still und friedlich ihren würdigen Dienst verrichtet. H. D. Am 2. Februar 1921 verschied nach längerem Leiden unser lieber Landsmann Herr Bäckermeister Alwin Mucks in Dresden. Ein Mann von echt deuischem Charakter ist mit ihm dahingcgangcn. Die Landsmannschaft Oocrlausitzer verliert in ihm eines ihrer treuesten Mitglieder, einen Neben Freund, der ihre heimatlichen Bestrebungen nach Kräften unterstützte und seine Oberlausitz über alles liebte. Sein Wirken wird unvergessen bleiben! Auch unsere Heimatzeitung verliert in ihm nicht nur einen treuen Freund, weicher sich über ihr Emporblühen von Herzen freute, sondern auch einen Mitarbeiter. In ihm lebte die zuoer- sich lichc Hoffnung auf ein Wiedererstarkcn deutscher Tatkraft im Sinne eines Heimatgefühls, das er, wo es zu schlummern schien, wiedcrzuerweckcn suchte. Gleich seiner Landsmannschaft werden auch wir dem Ver ewigten ein liebevolles Andenken bewahren!