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Säcbsiscker k^unstausstellungsverband Mittwock, den 30. November, vormittags N llkr tagte im Stadtmussum unter Vorsitz von Stadtbaurat Sokre-lZautzen dis Hauptversammlung des Säcksiscben t^unstausstellungsvsrbandes. sabresbericbt und Jakresrecknung, dis der Sescbäktstükrer, Museumsdirektor Nr. Biekl-Sautzsn, vorlegte, wurden ^enekmigt. Nus dem Berickt ergab sicb, Satz der Verband im Jakre 1920/21 5 erkolgreicbe Nusstellungen und 5 einkükrende Vorträge ver anstaltete, dis in der gesamten säcksiscben Presse lebkattes Lcbo fanden. Im öescbättsjakr 1921,22 durchlaufen den Turnus 5 wettere Nusstellungen, die sicb nack folgendem Programm gliedern: 1. Jakresausstellung des Lausitzer Künsterbundes, Sitz Bautzen, 2. Dacblatzausstsllung des am 10. Mai 1920 verstorbenen Malers und Srapttikers Professor Max Seliger. Direktors der Nkademie kür grapkiscbe Künste und Buchgewerbe in Leipzig, 3. Sonderausstellung des Berliner Porträtmalers Nrtur Scblubeck, 4. vildnisaussteilung Dresdner Künstler, zusammsngestellt vom Säcksiscben künstlerkilfsbund (Sesckättsstelle Ministerium des Innern), 5. Kollektivausstellung nicdtorganisierter säcbsiscber, preutzi- scber und bessiscker Künstler. §ür das Jokr 1922,23 wurden 3 Nusstellungen bescblossen, die in größeren zeitlicken Nbständen als bisker die Mitglieds städte durcblaufen sollen: 1. Jakresausstellung des Lausitzer Nünstlerbundes, Sitz Bautzen, 2. Kollektivausstellung Dresdner Künstler, 3. Kollektivausstellung Münckner Künstler. Nls neue Mitglieder wurden in den Verband ausgenommen die Stadt §rsiberg und der kunstversin für die Lausitz, Sitz (Zörlitz, sodah der Verband nunmekr die Städte Bautzen, Zittau, (Zörlitz, Kamenz, Freiberg, Nnnaberg und Nue umfaßt. Der Mitglieds beitrog wurde kür das (Zescbäftsiakr I92l 22 auf 1500 Mk. fest gesetzt. Unter der Voraussetzung eines ersprietzlicken Zusammen arbeitens aller beteiligten Faktoren darf man dem Verband wokl mit Becbt sine erkolgreicbe Zukunft Voraussagen. Jeden falls sind die idealen gemeinnützigen Ziele des Verbandes, der es sicb — wie bekannt — zur Llufgabe stellt, Mittelstädte mit guter seitgenössiscber Kunst zu versorgen, der Förderung und Unterstützung von jeder Seite in köckstsm Matze würdig. Lr- freulicberweise Kat dies aucb das Säcbs. Ministerium des Innern durcb Sewäkrung einer Beikilfs anerkannt. Vom Verbands „Lusaüa" Zittau. Der Verband hielt am 26. November im Hotel „Reichs hof" die diesjährige Herbsttagung ab. Sie war von 24 Herren be sucht und wurde vom Vorsitzenden, Herrn Professor Dr. Wcder- Ziltau, geleitet. Nach Bekanntgabe der Tagesordnung und Begrüßung der Erschienenen wurden zunächst die Rechnungsprüfer bestimmt. Die Dcnkmalsrechnunq wurde den Herren Direktor Wilke lm-Zittau und Oberlehrer Böhme-Walddorf, die Verbandskasse den Herren Vertretern der Gebirgsverrinc Oybin und Jonsdorf zugetcilt. Die vier Herren werden gebeten, über den Befund gelegentlich der nächilen Frühjahrstagung Berich« zu erstatten. Herr Direktor Wilhelm überreichte als Stiftung von unbekannter Seite einen Betrag von 3000 Mark für die Verbandskasse. Die Versammlung nabm unter dem Ausdrucke herzlichen Dankes mit lebhafter Befriedigung Kennt nis. Der Vorsitzende berichtete sodann über die an dieser Stelle be reits erwähnte Warnsdorfer Sitzung und machte Mitteilungen Uber eingeleitetc Schritte zur Herbeiführung von Erleichterungen im Grenz verkehr und wegen Gewährung ermäßigter Fahrtpreise bei Vereins ausflügen. Eine weitere Anregung bezweckt, den kleineren Vereinen die Möglichkeit zu schaffen, hervorragende Redner, die aus ihren Vor tragsreisen die Lausitz berühren, unter annehmbaren Bedingungen auch in ihrem Mitgliederkreise zu hören. Der Verband steht dieser Frage wohlwollend gegenüber. Herr Konrektor Dr. Lamprecht stell« für diesen Zweck seinen im Globus gehaltenen Lichtbilderoortrag „Ein Spaziergang am Sternenhimmel" in entgegenkommendster Weise zur Verfügung, und Herr Direktor Sack-Großschönau empfahl an gelegentlich einen gediegenen Vortrag des Herrn Dr. Kar st en-Löbau über „Tod und Unsterblichkeit in der Natur". Herr Step Hani- Zittau gab den Jahresbericht der Schülerherderge in Oybin, wozu Herr Dr. Lamprecht einige ergänzende Bemerkungen machte. Der Leitung und dem Betriebe dieser gemeinnützigen Anstalt ist von der Zentrale der Schüler- und Studentenherbergcn in tzohenelbe ehren- vollste Anerkennung zuteilgeworden. Der Verband bewilligte ihr eine Zuwendung von 100 Mark. Sodann berichtete der Vorsitzende noch einmal zusammenfasscnd über die Kriegerehrenstätte am Kollmar. Die Gesamtkosten belaufen sich insgesamt auf 33 790 Mark, die leider noch nicht vollständig gedeckt sind. Der Verband spricht den Herren Architekt S chiffn er-Zittou und Baumeister H a usm a n n-Eibau, dem Schöpfer des künstlerischen Entwurfs und dem Ausfiilpcnden, dankbare Anerkennung aus. Die rührige, aufopfernde Tätigkeit des Herrn Professor Dr. Weder fand von Seiten derHerren Ä ndert- Ebersbach und Direktor Wilhelm-Zittau gebührende Würdigung. — Die gesellige Winterzusammenkunst ist für den 8. Januar 1922 in Aussicht genommen und soll in der Kottmarbergwirtschaft statt finden. Zum Vorort der nächsten Wanderoersammlung wurde He rrn- hut bestimmt. Schließlich kamen noch einige Wünsche betreffs Ver vollständigung der Markierung auf dem „s s_-Wcgc zur Sprache, deren Erfüllung zugesichert wurde. Der Globus hielt am 22. November im „Weißen Engel" einen Vortragsabend ab. Er wies, obwohl diesmal das besondere Reiz mittel der Lichtbilder fehlte, einen derartig starken Besuch auf, daß der Saal die Menge der Erschienenen nicht zu fassen vermochte. Es erfolgte die Aufnahme der in der letzten Sitzung angemeldeten Mit glieder. Einem Austritt infolge Wegzugs von Zittau stehen bereits wieder 13 Neuanmeldungen gegenüber, sodaß der Mitgliederbestand nunmehr in das neunte Hundert cingetreten ist. Lebhaftester An teilnahme begegnete ein Dortrag des Herrn Eisenbahnobersekretär Bruno Wünsche über eine Sommerwanderung durch die fränkische Schweiz. Der Redner weiß seine Eindrücke in stimmungsvoller Form zu übermitteln und ihnen gegebenen Falles das Gewand eines fröh lichen Humors zu leihen. Namentlich hat er auch einen sicheren Blick für die Eigenart der Menschen, zu denen ihn seine Reise führt, und er versiebt es vortrefflich, sie unscrm Herzen näherzubringen. Er führte die Versammlung über dir alte Bicrstadt Kulmbach, Kloster Vierzehnhelligcn und die ehrwürdige Bischofsstadt Bamberg nach dem industricreichen Städtchen Forchheim. Hier mündet in breitem Trichter das Tal der kristallklaren Wiesent in das der Regnitz ein. Die forellenreiche Wiesent Ist die Hauptader der fränkischen Schweiz, deren Gebiet sich zwischen Nürnberg, Erlangen und Bayreuth erstreckt. Hinsichtlich der Gesteinsbildung kommen namentlich die dunklen Mergel und Kalke des schwarzen Juras oder Lias, der braune Sand steinjura oder Doggers und der Dolomitenkalk des weihen Juras oder Malms in Betracht. Von der Art des jeweils vorherrschenden Gesteins hängen Landschaftsbild und Pflanzenkleid der Gegend wesentlich ab. Groß ist der Reichtum des Geländes an grotesken Felsbildungen und merkwürdigen Höhlen. Bon Forchheim benutzt man zweckmäßig die Kleinbahn, die uns an der Ehrenburg und der von der „langen Meile" herübergrüßenden Vexierkapellc vorüber führt, über Pretzfeld bis zu ihrem gegenwärtigen Endpunkt, dem eigenartigen Städtchen Ebermannstadt. Flußaufwärts verengt sich allmählich das Tal und bietet Hohe Landschaftsrcize. In lebendigen Farben schilderte der Vortragende die Strcitburg und Neideck, die großartige Binghöhlc mit ihren fossilen Resten einer untergegangeneu Tierwelt. Adlcrstein, Gößweinstein. Behringer- und Schottermühle, Doos, Rabeneck, die Sophien- oder Rabensteincr Höhle und die idyllische Sommerfrische Müggendorf. Schließlich widmete der Redner dem allen Nürnberg und namentlich der Wagnerstadt Bayreuth ein gehende Betrachtungen. Der Vortrag fand äußerst herzlichen Beifall. Der Vorsitzende sprach den Dank des Vereins ml« Worten ganz besonderer Anerkennung aus und ergänzte das Gebotene durch einige treffende Bemerkungen. Am 30. November fand im Echlltzcnhaus ein Vortragsabend statt, zu dem auch die Mitglieder des Gcwerbeoereins im Hinblick auf das Thema eingeladen worden waren. Leider war der Besuch diesmal beschämend schwach, was dem Vorsitzenden Veranlassung gab, den „schwänzenden" Globionern, die bei leichten Wander- und Reiseoorträgen im Plaudcrton in unübersehbaren Scharen herbei strömen, ober bei ernsten Gegenständen den Verein im Stich lassen, eine herzhafte Strafpredigt zu Hollen. Nach Erledigung des geschäft lichen Teiles sprach Herr Gewerbelehrer Blümmcl über ^Schmiede- Kunst auf dem Friedhof". Die Ruhestätte der Toten ist dem Volke heilig, und der Künstler, dem die Schmückung eines Grabes oder einer Gruft übertragen wird, soll dort sein Höchstes und Bestes leisten. Stein, Eisen und Holz sind die Rohstoffe, die ihm zur Verfügung stehen Unter ihnen hat er das für seinen Zweck Geeignetste zu wählen und bei Verwendung mehrerer Stoffe für deren harmo nisches Zusammenwirken zu sorgen. Eins der vornehmsten Ziele muß es sein, bei für den Gottesacker bestimmten Kunstwerken