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jüngere über ihm lagere, welche er als Oberoligocän be zeichnet. Den über dem Septarlenton lagernden Glimmersand (obere Meeressande) betrachtete er als Flachseebildung, stellt sie ins obere Mittelolrgocän und weist daraus hin, baß diese Braunkohlenbildung auch anderweit auftritt.lv) Diesen von Credner vermuteten Zusammenhang hat Berendl aus Grund der neuen Tiefdohrungen auch wirklich nachgewiesen.17) Fn diesen Arbeiten beweist Berendt 1. den Zusammenhang der norddeutschen Braunkohlen bildungen, 2. die Unterlagerung durch den Septarienton, 3. daß eine unterolrgocäne Braunkohlenbildung in Nord deutschland nicht vorhanden ist, sondern das Unteroli- gocän marin ausgebildet ist. Die in Sachsen (Leipzig) beginnende und sich um den Harzrand lagernde unteroli- gocane Braunkohlenbildung bezeichnet er als die subher- cynische, 4. da der mitteloligocäne Septarienton und dessen sandige Ausbildung (Stettiner Sand) nicht nur bei Leipzig, sondern auch in der Mark und an anderen Stätten von einem Komplex von Glimmersanden überlagert wird, welcher durch Bersteinerungen als Oberoligocän charak terisiert ist, gibt er der darüber folgenden jüngere» Braunkohlensormation eine sehr jungoligocäne bis unier- miocäne Stellung: in einer späteren Arbeit bezeichnet er diese Braunkohlenformation als miocän. — Hierher ge hören also die des Zittauer Beckens. Die oberoligocänen Glimmersande sind gleichwertig den Lrednerschen oberen Meeressanden. Sie stnd auch in der Mark, bezw. in der Niederlausitz, direkt auf dem alten Ge birge lagernd, unter der Braunkohlenformation erbohrt; in der Oberlausitz fehlen sie jedoch gänzlich; selbst am tiefsten Bohrloch des Zittauer Beckens (Mech. Weberei), welches bis aus das Grundgebirge niedergebracht worden ist, finden sich die oberen Meeressande nicht vor. Wenden wir uns nach dieser allgemeinen Erörterung über das geologische Alter der Braunkohlen unserem hei mischen Gebiete zu! Dieser Landstrich bildet das Flußgebiet der am Südhange des Isergebirges entspringenden Neiße, welche bei Grottau in das Bereich derKohlenablagerungen des Zittauer Beckens mit scharfem Wechsel aus der bisher ost-westlichen in die nördliche Richtung etntritt und bei Hirschfelde den Granit block Rohnau-Rosenthal in tiefem, schluchtartigen Ein- schnitt durchbricht. Oberhalb dieses Einschnittes fließen der Neiße bei Türchau, abgesehen von den kleineren Zuflüssen in Böhmen, rechts seitig der Kipperbach mit dem Schladewasser zu. Links- usrig führen der die Landesgrenze begleitende Weißbach und unweit davon der Pfaffenbach ihr Wasser in die Neiße. In Zittau mündet sodann,als Hauptnebenfluß die Mandau ein: diese nimmt das von Eibau und Oderwitz kommende Landwasser und aus Oybin den (in Olbersdorf emmünden- den) Goldbach aus. Unterhalb Zittau folgt noch der Eckarts bach und abwärts Hirschfelde (bei der Flachsspinnerei) von Nordwest der Kemmlitzbach. Nachdem die Neiße nunmehr die Granitschwelle durch brochen hat, tritt sie beim Kloster Marienthal in eine breite Alluvialaue ein. Hier empfängt sie von rechts bei Schloß Ioachimstein die Wittig, von links bei Nikrisch die Pließnitz mit der Gaule. So dacht sich das Gebäude nicht gleichmäßig nach Noroen ab, sondern Granitrücken, basaltische und phonolilische Deckenergüsse und Kuppen, dazu Senkungen und die Erosionstätigkeit der Neiße und ihrer Zuflüsse haben eine reich gegliederte Landschaft erzeugt mit mehreren zum Teil abgeschlossenen Mulden und Becken. Darin liegen nun im wesentlichen die Braunkohlen. Das Hauptbecken ist das Zittau—Hirschfelder mit einer Ausdehnung von annähernd 88 cxkm, dessen Ostgrenze sich buchtartig bis nach Ober- Reicyenau erstreckt, wo die Kohle dort an den hervor tretenden Basalten und Phonolithen auskeilt. Um den Silberberg bei Türchau herum dehnt sich das Becken bis nach Scharre und wird von dort ab von dem nördlich gelegenen, sich bis Eckartsberg ziehenden Hange be grenzt, wo der Granit des Neißetales und die Basalte von Dittelsdorf und Eckartsberg in Erscheinung treten. Weiter hin bildet der Basalt des ochleekretschams und diePhonolith- erhebung beiPethau die Begrenzung des Beckens, an dessen westlichem Ende eine schmale Zunge bis nach Mittel herwigsdorf hinein ragt. Im Westen greift die Ablagerung der Kohlen um die Kuppe des Scheibenberges und der Koitsche herum nach Bensdorf über und keilt südwestlich an der Phonolithkuppe des Kaltensteines (Butterhübel) aus. Die Südgrenze des Beckens läuft in mehrfachen Krüm mungen vom Kaltenstein über Görsdorf, Oberullersdorf, Sommerau bis Oppelsdorf und Nieder-Reichenau.— Süd lich von Hartau ist eine, an der Oberfläche nicht sichtbare, vulkanische Erhebung inmitten der Hartauer Lagerstätte sestgestellt worden. Eine seichte Nebenablagerung findet sich im Nordwesten des Hauptbeckens von ungefähr 3,25 qkm Ausdehnung. Sie erstreckt sich vom oberen Teil von Niederoderwitz bis nach dem unteren Teil von Oberoderwitz. Die durch Teusen eines Schachtes und durch Bohrungen auf der Flur des Kreischerhoses erhaltenen Aufschlüsse führten wegen un günstiger Beschaffenheit der gesundenen Kohlen zu keinem wirtschaftlichen Ergebnis. Westlich vom Hauptbecken, durch die Granite, Basalte und Phonolithe des Breiteberges und Steinberges zwischen Hainewalde und Bertsdorf vom Zittauer Becken getrennt, liegt em kleines, unbedeutendes Becken auf der Südseite von Großschönau. Die an einigen Stellen bei Grund grabungen und durch Brunnenteufen gefundenen Flöze er wiesen sich jedoch als nicht abbauwürdig. Am weitesten gegen Westen vorgeschoben aber ist das Sonderoorkommen basaltischer Glanzkohle am westlichen Abfall des Warnsdorser Spitzeberges bei Seifhennersdorf und Leutersdorf. Nach den für die Altersbestimmung namentlich in Betracht kommenden Bersteinerungen be- zeichnen mehrere Geologen diese basaltische Braunkohlen formation der Südlausitz als oberoligocän.^ Nach Norden zu finden wir noch die kleine Sattelung von Reutnitz—Wanscha, welche von NO. nach SW. streichend, zwischen einer schmalen Senke des Granites eingebettet ist, mit einer Mächtigkeit des FlözesZon 39 m im Sattelnessten sowie die nordwestlich davon liegende wesentlich größere Braunkohlenablagerung von Schönau—Berzdorf a. d. E., welche zurzeit durch die Stadt Dresden abgebaut wird. Diese Lagerstätte bildet die südwestliche Ausbuchtung des von Görlitz aus sich südlich erstreckenden Neißetalbeckens. Schließlich erwähnen wir noch die nordwestlich vom Zittauer Kessel im Wittigtal aus böhmischem Gebiete ge legene unbedeutende Mulde von Weigsdorf—Wustung,