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führungen zeugen von grosser Unkenntnis sowohl des Materials, als vor allem auch der elementarsten Grundsätze wissenschaftlicher, besonders', sprachwissenschaftlicher Methode. Solche Deutungen wie „Dog, das bei den Slaven dis Bedeutung Gott angenommen hat,. . . ist der Bannhag, dialektisch Dohag" (Heimatzeitung 1S20 Nr. 24'6. 340) oder „der griechische Fücstsntitel Dardanos mit dem doppelt gesetzten Artikel — Dar d'Ahn" (Nordlands Untergang S-35) machen zwar der Phantasie ihres Urhebers alle Ehre und könnten in einer fröhlichen Fsuilletonplaudersi al» humoristische Mystifikation am Platze jein, dürsten aber nicht in einem populär-wissenschaftlichen Aufsatz vorkommen, der den Anspruch erhebt, von den Lesern aus Treu und Glauben als ernstgemeint hingsnommsn zu werden. Ist das Ganze nicht vielleicht doch nur ein Scherz, den der Autor, nachdem er sich an der Wirkung ergötzt, schliesslich aufdecken wird ? Sollte Herr Dr. Stuhl wirklich meinen, in derartigen Hirngespinsten „neu« felsenfest begründete Erkenntnisse" zu bieten und dem deut schen Volks endlich dis Augen über seine Vergangenheit zu öffnen (j. Heimatzeitung 1S21 Nr. 22 S. 2S5)? Ist Letzteres der Fall, so Könnte man in der Tat nicht energisch genug protestieren. Dis Ver gangenheit des deutschen Volkes ist denn doch etwas, womit man vorsichtiger und — respektvoller umgehen müsste. Mit bestem Gruss Ihr aufrichtig ergebener (gsz.) F- Draun. Ich schliesse hiermit meins Kontroverse mit Herrn Gbscstudisn- rat Prof. Dr. Stuhl ob; ich hoffe, dass alle Leser stutzig geworden sind und bitte sie, sich bei weitsrgehendsm Interesse für Grtsnamen der Gberlausitz an dis wissenschaftlichen Gesellschaften unserer Heimat zu wenden. Wer aber lieber obigem Herrn jein Vertrauen schenkt, dem bleibe es unbenommen. Ihm (dem Leser) ist nicht zu Helsen. Nimmt solch Leichtgläubiger Schaden, so muss er sich dis Schuld daran selbst zuschreibsn. Am Schlüsse dieser Darlegung bitte ich beide obengenannten wissenschaftlichen Autoritäten, meinen Dank für ihre wertvollen Mitteilungen entgegsnnshmen zu wollen. Nbendschweigen Abend bleib in deinem Schweigen — All dein Glühn, dein letztes Licht,' Ist ein ruhjam Fsierabendbetsn, Das zu neu erwachten Sternen spricht. Meine Sehnsucht wird in dir so stille Nach dem lautvsrbrausten Tag, Dass sich leise Her; und Wille Sternsnheimwärts wenden mag! Marg. Reich ol - Ka rste«. Buchbesprechungen Winkelnest, rin fröhliches Hcimatbuch von Karl Hennig. Druck und Verlag der Buchdruckerei Gebr. Müller, G. m. b. tz., Bautzen. Preis 12 Mark. Wer sich einen ungetrübten, frohen Genuß in stillen Mußestunden verschaffen will, dem sei obiges Buch empfohlen. Kindheits- und Jugenderinnerungen sind es, die der Verfasser bietet, Erlebnisse, die jedem in gereiften Jahren Stehenden unwillkürlich vor das geistige Auge treten, Erinnerungen, wie sie ein Jeder einmal selbst erlebt hat. Nichts Gemachtes und Gekünsteltes ist darin, keinerlei Sensation und Effekthascherei, nichts von sentimentalen Liebesgeschichten und schwärmerischer Backfischhimmelei. Das hübsche Werk nimmt viel mehr den Leser und d e Leserin, die sich noch einen unverdorbenen Geschmack bewahrt haben, um seiner schlichten und einfachen, aber doch fesselnden, eigenartigen Schreibweise willen ganz für sich ein. Das, was hier über Bautzen und seine Umgebung geschrieben wird, trifft ebenso oder ähnlich aus so viele deutsche Kleinstädte in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zu. Oskar Schwär, einer unserer ersten jetzt lebenden oberlausitzer Schriftsteller und Erzähler, bezeichnet das „Winkelnest" als das beste Erinnerungswerk der Oderlausitz. Es stelle so manche andere, von ihm wörtlich angeführte tief in den Schatten. Nur etwas will uns nicht ganz einlcuchten: Es sollen Erinnerungen aus der Biedermeierzeit sein. Die war doch aber zu einer Zeit, al» in der Oberlausitz Katsermanöver staltfanden, bereits vorüber, höchstens, daß man von Anklängen an sic sprechen kann. Doch das ist ja nur nebensächlich und dem Werte des Vuches wird dadurch nichts genommen. Das „Winkelnest" beschäftigt sich nicht mit tiefgründigen Problemen, es ist und will nichts anderes sein als ein Heimatbuch. Und ein solches ist es im besten Sinne des Wortes, geschrieben mit seiner Beobachtungsgabe und mit vollem Verständnis für die Fehler und Schwächen der Mitmenschen, wobei der ergötzliche ironisierende Stil eine erheiternde Wirkung hervor ruft. Kurzum, es ist ein Buch für Jung und Alt, und die beste Empfehlung dürfte wohl die sein: Bereichert damit Eure Bücher sammlung oder kauft es als Weihnachtsgeschenk sllrEureAngehörigen! Sein Preis von 12 Mark ist in anbetracht der heutigen Preise auf dem Büchermärkte in niedrigen Grenzen gehalten. Für die Herrnhuter sind anonym eingegangen: M. 5 M., K. M. L Co. 10 M.. H. 5 M-, A. u. M. L 5 M., L. D. 5 M, R. L. 5 M„ K. B. 5 Mk, LH. D. 5 M., E. B. 10 M, 10 Mk.; in Summa 65 M. Deutsche kzeimatbilder Verlag von Bertha Zillesssn, lZautzen. Licdlbilvsr-Vorträgs Zu empteklen für Vereins und Schulen in Stadt und Land. Näkeres durck 1Z. Zillesssn, Bautzen, >VeItinstr. 40. Postkarten in Mappen zu 10 Stck. 5.— M. Kunstblätter in (Zrötze 20X28 lv.- „ sehr geeignet kür kleine Beschenke, Zurück zur Natur! Eine Gedicht- und Balladen-Sammlung von Alexis Claude. Preis 10 Mark. Zu beziehen durch den Buchhandel und den Verlag von Alwin Marx in Reichenau (Sa.). Schwär, O. Claude, A. Schöne, O. Aus der Franzosenzeit Abrlausitzer Loft Geschichte der Burg Rohnau Grenzgeschichten Abrlausitzer Guttlieb Der Bierkrieg Zurück zur Natur! Der Kottmar und seine Sagen Büchermarkt*) Durch den Verlag der „Oberlausitzer Heimatzeitung" (Buchdruckerci von Alwin Marx) Reichenau, Sa , sind zu beziehen: Friedrich, Gärtner, Herrmann, Rösler. Preis des Bucheo einschließlich Porto 5,60 Mk. 4,20 2,80 5.60 l.75 3- 10.- 1.50 Durch den Verlag 2. G. Walde, Löbau, Sa., Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung, sind zu beziehen: Brei» kinschließUch Teuerungs-Uschlag Blasius, R., Be ons derrheem (vergriffen, zweite bedeutend erweiterte Auflage erscheint in Kürze). Blasius, R., WleonsderSchnöablgeivachsnös 1.50 Mk. Schwär, O , DieHeimatdichtungderOberlaufitz 1 80 „ Schwär, O., Bergstunden 3.— „ *) Bei Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet die Millimeierzeile 40 Pfg. ^ZorttNSznpSlS der Gberlausitzer Heimatzeitung bei freier Su- stsllung durch dis Post Ml-, 7.-, durch den Boten Mk. 8. —. Zahlungen können auf das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. Bei Nichtabbestellung spätestens 14 Tage vor Beginn eines Vierteljahres läust das Abonnement weiter. (An^eiaerlbsreAnUNLN Der Inseratenteil besteht aus zwei Spalten. Dis Berechnung erfolgt nach Millimetern und beträgt der Preis für einen solchen in einspaltiger Breite 50 Pfennig. 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