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Vom Verbands „Lusaüa" Zittau Der „Globus" veranstaltete am 2. Oktober den letzten seiner in diesem Jahre besonders genußreich verlaufenen Sommer ausflüge, der namentlich der Besichtigung der im Bereiche der Jonsdorfer Mühlsteinbrüche geleisteten Wegebauarbeiten gewidmet war. Eine nach Hunderten zählende Teilnehmerschar benutzte den an sich schon überfüllten Mittagszug und erklomm von der Schanzen dörfer Straße aus auf steil ansteigendem Saumpfad die Höhe des Bruchgebiets, die in der Nähe der „drei Tische" erreicht wurde. Daselbst genießt man einen überraschend schönen Blick aus das idyllische Jonsdorfer Tal. Bon hier aus führt ein neuangelegter Stufenweg mit teilweise prächtiger Aussicht um das Gebiet des weißen Bruches herum. Die ursprüngliche Absicht, den Weg durch diesen hindurch zuführen, mar wegen der andauernden Gesieinsabstürze fallen gelassen worden. Die Schlucht mußte daher dem allgemeinen Verkehr ent zogen werden. Vom oberen Rande des weißen Bruches aus führt ein angenehmer Waldweg über die glücklicherweise als Heimatdenk mal erhalten gebliebene alte Bergschmiede und ein schmales Gras band in stolzer, aussichtsreicher Höhe nach dem schmalen Felsenspalt, der den Zugang zum sogenannten „schwarzen Loch" vermittelt. Diese von senkrechten Steilwänden begrenzte Schlucht ist bekanntlich einer der geologisch bemerkenswertesten Punkte von Mitteleuropa. Leider hat der fortschreitende Derwitterungsprozeß des Gesteins im letzten Sommer den Humboldtfelsen mit dem charakteristischen Säulensand stein als Opfer gefordert. Ein Trümmerhaufen bezeichnet die Stätte, wo er einst stand. Don der Sohle des schwarzen Bruches aus hat der „Globus" einen durch eisernes Geländer gutgesicherten Weg nach l dem oberen Rande der Schlucht angelegt und somit eine Verbindung mit dem beliebten Pfade, der über die Orgel nach dem Albertselsen führt, hergestellt. Auf halber Höhe wurde Halt gemacht und der Vor sitzende gab einen Überblick über den Gang der Arbeiten, wobei er unter dem Ausdrucke des Dankes der Förderer und Helfer gedachte. Ein geselliges Beisammensein in der „Dammschenke" beschloß die genußreiche Wanderung. Am 12. Oktober nahmen die Winterveranstaltungen mit der im Gasthof zum „weißen Engel" abgehaltencn ordentlichen Haupt versammlung ihren Anfang. Herr Professor Dr. Weder gab außer zahlreichen andern Eingängen 19 Neuanmeldungen bekannt, über die aus besonderen Gründen ausnahmsweise noch im Laufe des Abends Beschluß gefaßt wurde Der Vorsitzende erstattete sodann den Geschäftsbericht über das soeben abgelaufene 54 Vereinsjahr und konnte namentlich seststellen, daß der Globus sich in allen Punkten in auistetgender Linie befindet. Allerdings hat der Verein auch schmerzliche Verluste zu beklagen: ein verdienstvolles Ehren mitglied. 14 ordentliche Mitglieder und 3 beittagzahlende Damen sind im Berichtsjahre verstorben. Ihr Andenken wurde gewürdigt und in der üblichen Form geehrt. 2m weiteren zeugt der Bericht von außerordentlich fleißiger und umfangreicher Arbeit im Dienste der Allgemeinheit. Besonders bemerkenswert ist das Iahrespensum des Gebirgsausschusses in Bezug auf Wegebauten gewesen," wir be- halten uns vor, darauf besonders zurückzukommen. Segensreich wirkte wieder die Oybiner Studenten- und Schülerherberge. Sie wurde im vergangenen Sommer von 143 wandersrohen jungen Leuten besucht, wofür von Seiten dec Verwaltung ein Betrag von 514 Mk. auszuwcnden war. Auch im übrigen erbringt der Jahres bericht den Nachweis, daß der Globus auf all seinen verschiedenen Betätigungsgebicten wieder eine sehr ansehnliche Summe gediegener Arbeit geleistet hat. Der Verein zählte am Schluffe des Geschäfts jahres 1 Ehrenvorsitzenden, 5 Ehrenmitglieder, 5 außerordentliche, 688 ordentliche Mitglieder und 71 beitraqzahlende Damen. Der lehrreiche Bericht schließt mit dem Ausdruck des Dankes gegen die Behörden und Einzelgönner, gegen die freiwilligen Helfer und namentlich die Lester der Zittauer Tagespresse sowie der Ober lausitzer Heimatzcitung für weitgehendes Entgegenkommen und wohl wollende Förderung. Der Geschäftsbericht löste lebhaften Beifall aus.— Die Kassenberichte verlas Herr Lothar Pescheck, der leider sein Ehrenamt als Schatzmeister wegen seines fortgeschrittenen Augen leidens niederzulegen gezwungen ist. Die Globuskasse hat wegen der enormen Preissteigerung aus allen Gebieten zum ersten Male einen Fehlbetrag von über 1000 Mk. auszuweisen, trotzdem die Mitglicderbeiträge im vorigen Winter erhöht worden sind. Er findet aber seine Deckung aus den Überschüssen früherer Jahre. Die Robert Lamprecht-Stiftung Globusheim zeigt einen geringfügigen Zuwachs. Glänzend hat die Hochwaldturmkaffe abgeschnstten. Der Turm wurde im letzten Sommer von 31000 Personen bestiegen. Der namhafte Uberschuß ist sehr willkommen, da verschiedene größere Ausgaben bevorstehen, die zwar sehr produkrio sind, aber ein größeres Betriebskapital erfordern. Der Vorsitzende dankte dem Schatzmeister in anerkennendster Form und beantragte die Ernennung des Herrn Pesch eck zum Ehrenmitglied. Diese Anregung löste lauten Beifall aus; man beschloß einstimmig demgemäß. Die Bor standsneuwahl, die sich auf die Hälfte der Mitglieder satzungsgemäß zu erstrecken hatte, ergab die Wiederwahl der Herren Beisitzer Kummer und Münch sowie des unterzeichneten stellvertr. Vorsitzenden. Neu gewählt wurden die Herrn Kaufmann Fiebigcr als Schatz meister und Eisenbahnobersekretär Bruno Wünsche als stellvertr. Schriftführer an Stelle des wegen Arbeitsiiberbllrdung die Wieder wahl ablehnenden Oberlehrers Herrn Ingenieur Schulze. Zu Rechnungsprüfern wurden die Herren Kaufleute Menzel und Linke ernannt. Im weiteren wurde eine Anzahl wichtiger Beschlüsse gefaßt. Der Mitgliederbeitrag wird von jährlich 6 auf 12, das Eintrittsgeld von 3 auf 6 Mk. erhöht. Alte treue Mitglieder, die unter der wirtschaftlichen Ungunst der Zeiten leiden, sollen jedoch auf schrift lichen Antrag an den Vorstand, der sich zur vertraulichen Behand lung der Angelegenheit verpflichtet, von der Zahlung des erhöhten Betrags befreit werden und nur in der bisherigen Höhe in Anspruch genommen werden. Auch die Eintrittspreise für den Hochwaldturm haben eine Erhöhung erfahren. Dem Mißbrauch des Gastrechts an den Vortragsabenden zum Nachteil der Mitglieder soll durch geeignete Vorkehrungen gesteuert werden. Am 24. Oktober wird der Globus einen ersten Versuch mit einem großen öffentlichen Vortragsabend auf eigene Gefahr machen. Er soll in den Kronen sälen stattfinden. Es ist dem Verein gelungen, Herrn Schriftsteller Kurt Hielsch er-Berlin, einen als Sprecher und Lichtbildkiinstler gleichmäßig anerkannten Herrn, zu einem Lichtbildervortrag über „Das unbekannte Spanien" zu gewinnen. — Nachdem Herr Kon rektor Professor Dr. Lamprecht noch dem Vorsitzenden und dem Gesamtoorstand in herzlichen Worten den Dank des Vereins für ihre bedeutende Mühewaltung ausgesprochen hatte, schloß der Vor sitzende die inhaltreiche Sitzung in der zwölften Stunde. Bruno Reichard. Lesern der „Oberlausitzer Heimatzcitung", welche H den vollen ersten Jahrgang besitzen, geben wir hiermit zur daß wir dazu das Inhalts-Verzeichnis kostenlos abgeben. Interessenten wollen uns dies bezüglich Nachricht geben. Den Bestellern von Einbanddecken wird das Inhalts-Verzeichnis selbstverständlich ohne nochmalige Anforde rung mit den Umschlägen sofort nach deren Fertigstellung zugestellt. Büchermarkt*) Durch den Verlag der „Oberlausitzer Heimatzcitung" (Buchdrnckerei von Alwin Marx) Reichenau, Sa., sind zu beziehen: Preis des Buches einschließlich Porto 5.60 Mk. 4,20 „ 2,80 „ 5.60 „ Friedrich, Gärtner, Herrmann, Rösler, Aus der Franzosenzeit Abrlausttzer Loft Geschichte der Burg Rohnau Grenzgeschichten * * * Abrlausttzer Guttlieb 1.75 „ Schwär, O. Der Bierkrieg 3- „ Claude, A. Zurück zur Natur! 10.- „ Schöne, O. Der Kottmar und seine Sagen 1.50 „ Durch den Verlag I. G. Waide, Löbau, Sa., Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung, sind zu beziehen: Preis-inschmtzuch Teuerungszuschlag Blasius, R., Be ans derrheem (vergriffen, zweite bedeutend erweiterte Auflage erscheint in Kürze). Blasius, R., WieonsderSchnoablgewachsnös 1.50 Mk. Schwär, O, DieHeimatdichtungderOberlaufitz 1 80 „ Schwär, O, Bergstunden 3.— „ -) Bei Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet die Millimetcrzeile 40 Pfg. der Gbsrlausiker Heimatzeitung bei freier Zu- -V stellung durch dis -Post Mk. 7.-, durch den Voten Mk. 8.—. Zahlungen können auf das -Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. Bei Nichtabbestsllung spätestens 14 Tags vor Beginn eines Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. L^NZSigenberechnUNg: §er Inseratenteil besteht aus zwei Kt—Spalten. Dis Berechnung erfolgt nach Millimetern und beträgt der -Preis für einen jolchsn in einspaltiger Breite 50 -Pfennig. Verantwortlicher Leiter: DttoMar», Reichenau, Sa. Druck und Ver lag Alwin Mar» (Inh. Gtto Mar»), Buchdruckers!, Reichenau, Sa