Volltext Seite (XML)
274 Lberlaufltzer Helmatzettung Ar. SS 's verkannte Rezept Von W. Schüller- Zittau oiner-Traugutts Frau, d' Gustl, woar a kcrn- gsundes, hausbacknes Weibsn. 's hoatlr zeitslabns no nischt gfahlt und se woar no ba kenn Duktr gwast. Aber wies su is: wenn dr Mensch ahlt wird, do freilich su moichs ei. Und ba dr Gustl woarsch hg,tosu. Wenn se a Stickl g'gang woar, do goabs an raichtn Knie sitte Knackrch und toat unbänd'g wieh. 's schlimmste drbei woar aber, 's Hirte nemieh uhf — nee, 's wurde immr schlaichtr.Ehrn Trau- gutt toat se doastrwaign eegoal virlamenticrn, bis darschn doch amo soat kriggte und soite: „Dar Treedl Hirt mr uhf, itz giehst amo zo an Duktr und läßt'r woas zon Uhflähn gähn!" Wie aber de Weibsn ern su sein: se giehn ne zweemo garn zo an Duktr, liewr liähn se sich hie und sterm oalleen. Dr Gustl ehr Knie toat aber immr serrer wieh. Do blieb'r wettr nischt ieberch, oals doaß se ehr» Harz an urndlichn Stuß goab und's Durfdroa- nuff zon Duktr rickte. „Herr Duktr, iech bitt Se, gähn Se mr ock woas vr mei Knie, iech koann bahl nemieh furt — die Angst, ock die Angst!" „Sie haben wohl 's Reißen?" „'s muß reen su woas sein; 's is, oals wenn de Schmiär fahln tiät an Glenk — iech könnt groadnaus drill» vr lautr Angst." (Dr Duktr schreibt a Rezept, tuts a anImschlag und gibbts'r hie.) „So, Frau Wagner, das wird schon helfe»! legen Sie das auf die schmerzhafte Stelle und kommen Sie in acht Tagen wieder!" „Sullchs värn odr nochn Assn uhfliähn?" „Das ist ganz gleich, liebe Frau." D' Gustl stacktch doas Briest a ehrn Ziäkr und humplte vulir Huffnungn heem. — Wie nu de Wuch rim woar, macht'ch de Woinern miedr uff d' Suckn, zon Duktr. „Nun, wie geht's, gute Frau?" „Schlaicht, ganz schlaicht, Herr Duktr! Doas Mittl, woas Se mr do g'gahn hoann, koann nischt taugn." „So—o? — Haben Sie noch etwas davon übrig?" „Nu freilch — 's ganz bissl Zoig hoa'ch no" (und ba oalln Er» ziähln brengt se 's zosommgwurschtlte Kuwert aus dr Toasch). „Nein! Ich meine, ob Sie von der Salbe, die ich Ihnen das erste Mal verschrieb, noch etwas übrig haben?" „Herr Duktr, do missn Se wühl an Irrtum sein; Se hoann mr wettr nischt g'gahn, oals wie doas Pfloastr, woas'ch dohie an Händn hoa, und doas hoa'ch reglmäß'g vrn Assn uhfgliäht. — G'hulfn hoatts aber o ne a brinkl." „Ach, du mein Schöpfer! — Damit hätten Sie sollen in die Apotheke gehen und sich das verschriebene Mittel geben lassen!" „Nee, nee, Herr Duktr, Se wulln'ch itz ock rausriädn; warim hoann Se mr doas ne glei irscht g'soit?" IttllNINNNNNIINIIIIIIUINIMINIINIIIN IMIUNUI IIINIIINININIM IlllNINIIlUIIIUM Aus dem Sachjenlande Sohland a. R., 24. September. Auf deinRothstein bietet sich gegenwärtig dem Besucher ein seltener Anblick dar. Ein Teil der Schlehdorns« räucher, die den Weg zwischen Gastwirtschaft und Aussichlsturm umsäumen, hat sich in diesem Jahre nochmals mit Blüten geschmückt. Während die eigentliche Blütezeit des den Swinobstgewächsen angehörenden Schlehdornsirauches tnsolge des zeitig eingetrctenen Frühjahres bereits im März und Anfang April zu beobachten war, hat derselbe, veranlaßt durch die anhaltende Sonnen wärme des vergangenen Sommers, zurzeit ein zweites Mal sein weiß schimmerndes Berggewand angelegt. Es gewährt ein Bild von eigen artiger Schönheit, wenn wir am genannten Wege, besonders bei seinem Ausblicke nach Westen, kurz vor dem Turme, die zahlreichen Echlehdornhecken gleichzeitig im Schmucke seiner tiefblauen Früchte und neuen zartweißen Blütenschnees erblicken. Wie die Apfelsinen- und Zitronenbäume im sonnigen Italien an denselben Zweigen einer Pflanze Blüten und reiche Früchte tragen, so kann man diese fesselnde Erscheinung im gegenwärtigen Jahre auch an unserem heimischen Bergstrauche bewundern. Alle Freunde unserer heimatlichen Natur möchten wir hiermit auf diesen nicht alljährlichen Anblick Hinweisen. Sammlung für Herrnhut (T^ür dis Brüdsrgsmsins Hsrrnhut war der 8. August ds. Is. ein O Anglückstag. Ms seinerzeit ausführlich in allen Lausitzer Lei tungen zu lesen war, wurde der Grt am genannten Tage durch ein Grotzfsuer schwer geschädigt. Allenthalben sind für die durch das Anglück Betroffenen Sammlungen ins Werk gesetzt worden und auch dis „Gberlausitzsc Hsimatzsitung" will ein Sprachrohr zu Gunsten der geschädigten Bewohner Herrnhuts sein. Dis Geschäfts stelle unserer Zeitung ist bereit, Geldspenden für dis Abgebrannten anzunshmsn. Für jeden Eingang wird in der Zeitung Guittung geleistet werden. Hoffentlich sind wir in der Lags, über recht viele solcher Gaben berichten zu können. Geschäftsstelle der „(Dberlausißer Heimatzeitung". ezrls Spende für das Erinnerungsdenkmal auf dem Kottmar ^gingen uns ferner zu von N N. in G 10.- Mark. Die Gesamtsumme erhöht sich damit auf 103.90 „ Etwaige weitere Gaben für diesen Zweck nimmt dankend in Empfang djx Geschäftsstelle der Oberlausitzer Heimatzeitung. Duchbejprechungsn „Uber allen Menschenwegen blüht der Liebe reicher Segen, Uber allem Sonnenschein soll die Sonne der Heimat sein, über allem schönen Land allerschönst das Bateriand!" Mit diesen Worten seines Ausklanges gibt unser Mitarbeiter Max Zei big-Bautzen den Gedankengang seines neusten Buches, das demnächst als zweiter Band der Heimatbücherci des Landes vereins Sächsischer Heimatschutz, Dresden, erscheint und sich „Bunte Taffen, Helle Straßen, ein Buch von Kinderland und Heimat", betitelt. Wenn man dem Verfasser eine warmherzige, stimmungsvolle Schreibweise nachrllhmt, so dürfte sie hier besonders zum Ausdruck kommen. Da der erste Band der Heimatbücherei „Vom Wandern und Weilen im Heimatland" von Gerhard Platz binnen Jahresfrist nahezu vergriffen war, darf man dasselbe wohl auch vom zweiten Band annehmen, der gegen Ende Oktober vorliegen wird. Wir werden bei Erscheinen ausführlich auf das Buch zurückkommen. Eine rechtzeitige Bestellungbei Buchhandlung oder Verlag dürste sich jedenfalls empfehlen. Büchermarkt*) Durch den Verlag der „Oberlausitzcr Heimatzeitung" (Buchdruckerei von Alwin Marx) Reichenau, Sa., sind zu beziehen: Preis des Buches «tnschNebUch Porto Friedrich, Aus der Dranzosenzeit 5,60 Mk. Gärtner, Abrlausitzer Loft 4,20 „ Herrmann, Geschichte der Burg Rohnau 2,80 „ Rösler, Grenzgeschichten 5 60 „ *** Abrlausitzer Guttlieb l.75 „ Schwär, O. Der Bierkrieg 3 — „ Elaude, A. Zurück zur Natur! 10.— „ Schöne, O. Der Kottmar und seine Sagen 1.50 „ Durch den Verlag I. G. Walde, Löbau, Sa., Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung, sind zu beziehen: Preis-inschttebitch Teuerungs,uschlag Blasius, R., Be ons derrheem (vergriffen, zweite bedeutend erweiterte Auflage erscheint in Kürze). Blasius, R., WieonsderSchnoablgewachsnüs 1 50 Mk. Schwär,O., DieHrimatdichtungderOberlausitz 1 80 „ Schwär, O, Bergstunden 3.— „ *) Bei Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet die Millimeterzeile 40 Pfg. ^tZtritNSNVsiS dm Dbsrlausitzsr Hsimatzsitung bei freier Su- — stsllung durch dis -Post Mk. 7.-, durch den Boten Mk. 8. -. Zahlungen können auf das Postscheckkonto Amt Leipzig Ar. 275.34 erfolgen. Bei Nichtabbestellung spätestens 14 Tage vor Beginn eines Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. Anzeigenberechnung: besteht aus zwei L 2— Spalten. Dis Berechnung erfolgt nach Millimetern und beträgt der Preis für einen solchen in einspaltiger Breite 50 Pfennig. Verantwortlicher Leiter: GttoMarr, Reichenau, Sa. Druck und Ver lag Alwin Warr (Inh. Gtta Marr), Duchdruckscsi, Reichenau, So.