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Dresden u. a. m. Der Festzug, der 33 Fahnen mit sich führte und vier historische Gruppen umfaßte, wurde auf dem Marktplatze vom Ehrenvorsitzenden, Bürgermeister Kannegießer, begrüßt. Den Festaktus im Saale des Schützenhauses eröffnete der Vorsitzende Mes s ersch mi d t, der einen Gang durch die 450jährige Geschichte der Schlltzengesellschast gab. Zahlreiche Mitglieder wurden durch Überreichung von Urkunden zu Ehrenmitgliedern ernannt, darunter drei, die fast ein ganzes Menschenalter dem Schützenko-ps angehören. Ehrnngen wurden folgende überreicht: 5000 Mk. von den städtischen Kollegien als Ehrenpreis für den König und den nächstbesten Schützen, ein Ehrenpreis für die Iubiläumsscheibe von der Stadt, 3000 Mk. als Frauenstiftung von den Frauen der Schützcngesellschaft zur Ver wendung für einen Schießpreis, viele kleinere Geldspenden, ein sil berner Ehrenpokal der Ritterguisherrschast, zahlreiche Fabnennägel und silberne Pokale der Brudergesellschaften. Am Abend des Haupt tages war die Stadt illuminiert. Am Dienstag fand das vom Welter begünstigte seltene Fest mit einem prächtigen Feuerwerk seinen Abschluß. Großenhain. Zu Beginn der Hühnerjagd erlegte ein Ober» piqueur Werner im Röderteich auf Folberner Flur einen selten starken Fischreiher mit einer Flügelspannweite von 160 Zentimeter. Das Tier wird ausgestopft und später im Gasthof zu Foldern zur Schau gestellt. — Obwohl dieser schöne Vogel ein arger Fischräuber ist, wäre seine gänzliche Ausrottung im Interesse des Heimatschußes doch sehr zu bedauern. Schwarzenbergl. Sept. Die in der Nähe des vom Prinzen raube her bekannt geworbenen Fürstenbrunnen bei Heide stehende Ruine der St. Oswalds- oder Dudelskirche ist vom Be zirksausschuß der hiesigen Amtshauptmannschaft angekauft worden und wird damit dauernd dem Erzgebirge als ein geschichtliches Bau denkmal aus der Zeit der Reformation erhalten bleiben. Der Bau der genannten Kirche begann im Jahre 1515 durch den Abt des Grünhatner Zisterzienserklosters Gregor Küttner, wurde aber im Innern nicht fertiggestellt, da Luthers Lehre sehr rasch in der hiesigen Gegend festen Fuß faßte. Sie blieb unbenutzt stehen und verfiel im Laufe der Zeit. Im Jahre 1805 wurde die Ruine, die mit einem Sagenkranz umwoben ist, mit Staatsmitteln instandgesctzt und nur durch das schnelle Handeln des damaligen Amtshauptmanns Dr. Krug von Nidda vor dem völligen Verschwinden bewahrt, da ihr Besitzer ihren Abbruch und den Verkauf der Steine bereits begonnen hatte. Buchbesprechungen Der Rothstein und seine Sagen. Verfasser Otto Schöne, Sohland am Rothstein. Druck von Gebr. Müller, Bautzen. Der Verfasser, ein treuer Freund der oberlausitzer Heimat und durch seine mancherlei Veröffentlichungen als Geschichtsforscher wohl bekannt, unterzieht in diesem Werkchen dcn Rothstein einer näheren Betrachtung. Seine Ausführungen über die Lage des Berges und dessen Geschichte sind höchst anschaulich gehalten. Die zweite Hälfte bringt zwölf Sagen, die mit dem Rothstein in Verbindung stehen und die sich ebenfalls ganz hübsch lesen. Das Heftchen kann einem Jeden zur Anschaffung empfohlen werden. Auch die Lausitzer Schul büchereien sollten sich dasselbe zulegen. Der Preis beträgt 1,50 Mk. Der Kottmar und seine Sagen von Otto Schöne, Sohland am Rothstein. Druck und Verlag der Oberlausitzer Heimat zeitung, Reichenau (Sa.). Preis 1,50 Mark. Gerade noch rechtzeitig zur Enthüllung und Weihe des Ehren- gedächtnismals auf dem Kottmar erschien vorstehendes Werk Seine Einteilung ist die gleiche wie beim Rothstein-Büchlein Auch hier hat der Verfasser an den geschichtlichen Teil zwölf Sagen angefügt, von denen hier einzelne Überschriften angeführt seien: Die wendische Göttin „Mara" auf dem Kottmar, Der Kristallsarg im Kottmar- berge, Die Burg des Wendensürsten, Die Kottmarelfe am Goldborn, Das St-inkreuz am Weinberge, Pan Diett'ch, der „wilde Jäger" auf dem Kottmar usw. Den Abschluß bilden Bemerkungen und die Quellennachweise Die Sage von der Kottmarelfe entstammt z. B. den „Sagen und Märchen aus der Oberlausitz" von Ernst Will komm (1843). Der ganzen Anlage des genannten Buches entspre chend, ist die Sage vom Verfasser desselben zu einer Novelle um gestaltet worden. Nach dessen eigener Angabe gründet sie sich auf Erzählungssragmente. die ihm, einem vorzüglichen Kenner der lau- sitzcr Volksseele, im Laufe der Zeit mitgeteilt worden sind. Cs war nicht so ganz leicht, sie von dem reichen dichterischen Beiwerk einiger maßen zu befreien. Das am Schluffe vorstehender Besprechung in Bezug auf die Anschaffung Gesagte gilt auch für die Kottmarsägen »Sachsenblätter". Unter diesem Titel und in neuem Gewand erscheinen die bisherigen „Sächsischen Heimatblätter". Das uns vorliegende 1. Heft des neuen Jahrgangs dieser, von dem bekannten Dresdner Schriftsteller Ad. Ziesche (F. A. Esche). Dresden geleiteten, echt volkstümlichen und billigsten Heimatschrift gibt Zeugnis, daß auch die „Sachscnblätter" die Liebe zur Heimat wecken und Volks- und Heimatkunde pflegen wollen. Aus dem Inhalt nennen wir u. a. Albert Trägers prächtiges Gedicht „Wenn du noch eine Heimat hast": E. Schaller steuerte einen Beitrag zum Kapitel des Aberglaubens über den „Drachen" bei. Weitere Auf sätze sind dem Volksliederschatz der Wenden mit Proben von Bern hard Schneider, ferner dcn Heimatdichtungen Franziskus Naglers und dem Erforscher der Sächsischen Schweiz gewidmet. Das im Juni abgebrannte Schloß Scharfenstein und anderes werden im Bilde festgehalten. Ein größerer Aufsatz behandelt die Heimaifahrten nnd Heimatfeste des verflossenen Sommers, und ein interessanter Über blick zeigt uns, wie in den sächsischen Landsmannschaften in echter Heimatliebe am Wiederaufbau des Vaterlandes mitgearbeitet wird durch Pflege von Heimailiebe: das wollen auch die „Sachsenbiätter". Diese illustrierte Monatsschrift sollte daher in keiner heimailich ge sinnten Sachsen-Familie fehlen, aber auch den Sachscnkindern im Auslande wird sie Freude bereiten, und man kann nur wünschen, daß die „Sachsenblätter" auch das werden möchten, was sie an streben, eine Brücke zwischen Heimat und Fremde zu bilden. Zu beziehen durch jede Buchhandlung, durch die Post oder direkt vom Verlag der „Sachsenblätter", Albanussche Buchdruckerei, Dresden- A. 1, Am See 7 (Postscheckkonten Dresden 8244 und Leipzig 27878). Bezugspreis für das Vierteljahr 3,50 Mk., Ausland 4,50 Mk., Einzelhefte 1,50 Mk. Das August-Heft der „Hausbücher für Sachsen" zeigt aufs neue den gediegenen Charakter dieser anerkannt besten und vielseitigen Heimatzeitschrist der sächsischen Familie. In einer durch zahlreiche wertvolle Bilder geschmückten Abhandlung erzählt Dr. Walter Lange von Goethes Studentenzeit in Leipzig. Gleichfalls illustriert sind ein Artikel zum 400 jährigen Jubiläum der Stadt Marienberg sowie eine ebenso warmherzige wie humorvolle Plauderei von Ernst Thieme über die Landsmannschaften und Gaue aus dem !V. sächsi schen Kreisturnfest in Dresden. Neben der spannenden Fortsetzung des Romans „Wald" von Wilhelm v. Polenz enthält das August- Heft weiterhin eine Reihe von heimatlichen Beiträgen, Gedichten, Skizzen und Erzählungen, darunter eine prächtige Erzgebirgs- Geschichte von Anna Wechsler. Die „Hausbücher von Sachsen", die von diesem Monat ab in einem sehr geschmackvollen neuen Gewand erscheinen, sind einzeln zum Preise von 2,50 Mk, vierteljährlich 7,50 Mk, durch sämtliche Buchhandlungen und Postanstalten oder direkt vom Verlag (Verlagsanstalt Alfred Fiedler, Olbernhau) zu beziehen. Büchermarkt*) Durch den Verlag der „Oberlausitzer Heimatzeitung" (Buchdruckcrei von Alwin Marr) Reichenau, Sa., sind zu beziehen: Preis des Buches einschließlich Porto Friedrich, Aus der Franzosenzeit 5,60 MK. Gärtne r, Abrlausitzer Loft 4,20 „ Herrmann, Geschichte der Burg Rohnau 2,80 „ Rösler, Hrenzgeschichten 5.60 „ * * * Abrlausitzer Guttlieb 1.75 „ Schwär, O. Der Bierkrieg 3- Claude, A. Zurück zur Natur! 10.- „ Schöne, O. Der Kottmar und feine Sagen 1.50 „ Durch dcn Verlag I. G. Walde, Löbau, Sa., Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung, sind zu beziehen: Preis einschließlich Teucrungszuschlag Blasius, R-, Be ons derrheem (vergriffen, zweite bedeutend erweiterte Auflage erscheint in Kürze). Blasius, R., WieonsderSchnöablgewachsnös 150 Mk. Schwär, O., Die Heimatdichtung der Oberlaufitz 180 „ Schwär, O., Bergstunden 3.— „ *) Bei Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet die Millimeterzeile 40 Pfg. der Gberlausitzer Heimatzsitung bei freier Su- ^llung durch dis Dost Mk. 5.50, durch den Boten MK. 5.70. Zahlungen Können aus das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. Bei Nichtabbestellung spätestens 14 Tags vor Beginn eines Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. Anzeigenberechnung: Der Injeratenteil besteht aus zwei Spalten. Dis Berechnung erfolgt nach Millimetern und beträgt der Preis für einen jolchen in einspaltiger Breite 40 Pfennig. Verantwortlicher Leiter: DttoMarx, Reichenau, Sa. Druck und Ver lag Alwin Marr (2nh. Gtto Marr), Buchdruckers!, Reichenau, Sa,