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lähmte Ihr die Zunge und sie mußte sich daraus beschränken, sich immer und immer wieder zu verneigen. Dann wurde endlich Raum für das Spiel gewonnen. In un übertrefflicher Meisterschaft führte Frau Huvart die Partie der Rottin, bekanntlich eine ihre Glanzrollen, durch und wurde von stürmischem Beifall durch die Tragödie getragen. Zum Schluffe gab cs wiederum lebhafte Hervorrufe. Das ganze übrige Künstler personal wurde mitgerissen und war offensichtlich und mit Ersolg bestrebt, sich selbst zu überbieten. So wuchs namentlich Eduard Pötter, der erstmalig den Christoph Rott spielte, über alle seine bisherigen Darbietungen hinaus, und das Nämliche kann von Ludwig Schmidt-Pauly als Altrott gesagt werden. Den kaiser lichen Reiter, dieses Symbol fanatischen Marienkults, verkörperte mit stärkstem Erfolg Karl Burger vom Krefelder Stadttheater, der im Sommer 1920 ein hochgeschätztes Mitglied des Waldtheaters und diesmal ein gern willkommen geheißener lieber Gast war. Ungemein beweglich und taufrisch gab sich die vorzügliche Naive Grete Scheer als Spatz. Im übrigen genügt cs, dic Namen Fritz Klötzel, Egon Lindenau, Hilde Held, Iostf Swoboda, Martin Thiel und Larissa Voigt zu nennen, um die Güte der Aufführung entsprechend zu kennzeichnen. Bruno Reichard. Eine „Oberlausitzer Vereinigung" in Groß-Berlin m 20. August 1921 wurde in Berlin eine „Oderlausitzer Bereinigung" gegründet. Zweck und Ziel der Vereinigung ist, die Liebe und Treue zur Heimat ausrechtzuerhalten, das Zusammen gehörigkeitsgefühl als Landsleute durch Geselligkeit zu fördern und jeden an den Verein sich wendenden Landsmann mit Rat und Tat zu unterstützen. Die aktive Mitgliedschaft kann jede in Groß-Berlin wohnende männliche und weibliche Person, die in der Oberlausitz geboren und das zwanzigste Lebensjahr erreicht hat, erwerben. Auch An gehörige der erwähnten Personen können Mitglieder werden. Nicht in Groß-Berlin wohnende Oberlausitzer können als unter stützende Mitglieder (Ehrenmitglieder) ausgenommen werden. Ausgabe eines jeden Mitgliedes ist es, Zweck und Ziele der „Oberlausitzer Vereinigung" zu fördern und die Oberlgusitz den Berlinern mehr als bisher bekanntzumachen. Das schwierige Werk ist nun gelungen, die „Oberlausitzer Ber einigung in Groß-Berlin" zu gründen. Leider haben sich noch nicht alle in Berlin wohnenden Oberlausitzer gemeldet, sehr viele stehen noch abseits. Das hat wohl seinen Grund darin, daß sie noch nichts von dem Bestehen eines Vereins der Oberlausitzer in Berlin erfahren haben, denn in einer Millionenstadt ist es schwer, jeden Landsmann ausfindig zu machen und ihn für den Verein zu gewinnen. Die neue Bereinigung richtet daher an die Ober lausitzer in der Heimat die höfliche Bitte, mitzuhelfen, das Werk zu fördern, sei es durch Werbung von Mitgliedern direkt von der Heimat aus oder durch Angabe von Adressen der in Groß-Berlin wohnenden Oberlausitzer. Etwaige diesbezügliche Mitteilungen sind an den zweiten Vorsitzenden, Herrn AdolsGüttler, Ber lin 80. 33, Pücklerstraße Nr. 48 II, zu richten. Eine der vornehmsten Aufgaben der Vereinigung wird es sein, die Berliner erneut auf die Schönheiten der Oberlausitz, auf die sie stolz ist, durch Borträge usw. aufmerksam zu machen, damit auch sie dazu beitragen hilft, daß der Fremdenverkehr der Ober- lausitz gefördert wird, zum Wohle ihrer Bewohner. Die erste Versammlung der „Oberlausitzer Vereinigung in Groß-Berlin" sand am Sonnabend, den 20. August 1921, im Hotel „Zum alten Askanier", Anhalter Straße 11, im Studenten zimmer statt Der Einberufer, Landsmann Güttler, eröffnete die stark besuchte Gründungsoersammlung, begrüßte herzlich die aus den Kreisen Görlitz, Bautzen, Zitttau und Löbau zahlreich erschienenen ObcrlausitzerLandsleute, wies mit begeistertenWorten auf den guten'Zweck der Bereinigung hin und sprach über die herrliche Oberlausitz, über die Stätte unserer Kindheit, über die trauten Gassen, Wälder, Auen, Berge und Höhen und über das gutmütige, emsige Volk der Oberlausitz. Er schloß mit folgenden Worten: „Wir wollen zwischen den Landsleuten und Berlin gol dene Brücken bauen, und sie sollen auch dort wissen, daß es in Berlin Oberlausitzer Landsleute gibt, die ihre Heimat nie ver gessen werden; deshalb wollen wir uns zusammenschmiedcn und- mithelfen an dem Ziele und Gedanken des Wiederaufbaues unse res armen gequälten Vaterlandes. Landsmannschaft und Heimat liebe zu hegen und zu pflegen, das soll unsere Losung sein, des halb laßt uns hier zusammentreten." Es meldeten sich eine große Anzahl Landsleute zum Beitritt» und es wurde zur Wahl eines Gesamtoorstandes geschritten. Ge wählt wurden: Zum 1. Vorsitzenden Redakteur Fleck aus Zittau, „2. „ Beamter Güttler aus Neugersdorf, „ 1. Schriftführer Schneidermeister Tinter aus Dittersbach,. „ 2. „ Sekretärin Gertrud Krause aus Görlitz, „ 1. Kassierer Kaufmann Reichel aus Niederoderwitz, „ Beisitzer Schlächtermeister Ludwig aus Bautzen, „ „ Telegraphen-Assistent Krause aus Görlitz» „ „ Kaufmann Grünewald-Seifhennersdorf. Durch gegenseitige Unterhaltung, wobei auch die oberlausitzer Mundart zum Vorschein kam und oftmals Lachsalven auslöste, und mit dem gemeinschaftlich gesungenen Liede „Grüße an die Heimat" schloß der zweite Vorsitzende, Landsmann Güttler, die Versammlung. Die nächste Versammlung findet am 17. Sep tember, abends '/-8Uhr, wieder im oben erwähnten Lokale statt. Wir beglückwünschen den Verein aufs herzlichste und hoffen gern, daß die „Oberlausitzer Heimat-Zeitung" den in Berlin wei lenden oberlausitzer Landsleuten auch ein Stück Heimat sein wird. Im Verlag der Oberlausitzer Heimatzeitung erschien soeben: OerlZottmcirundseine3agen Don Otto Schöne, Sohland a. R. Zurück zur Natur! Eine Gedicht- und Balladen-Sammlung, von Alexis Claude. Preis 10 Mark. Zu beziehen durch den Buchhandel und den Verlag von Alwin Marx in Reichenau (Sa.). Büchermarkt*) Durch den Verlag der „Oberlausitzer Hcimatzeitung" (Buchdruckerei von Alwin Marx) Reichenau, Sa , sind zu beziehen: Preis de- Buches einschließlich Porte- Friedrich, Aus der Franzosenzeit 5,60 Mk. Gärtner, Abrlaufitzer Loft 4,20 „ Herrmann, Geschichte der Burg Rohnau 2,80 ,. Rösler, Grenzgeschichten 560 ., *** Äbrlaufitzer Guttlieb l.75 „ Schwär, O. Der Bierkrieg 3— „ Durch den Verlag 2. G. Walde, Löbau, Sa, Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung, sind zu beziehen: Preis einschließlich, Teuerung-zuschlag Blasius, R., Be ons derrheem (vergriffen, zweite bedeutend erweiterte Auflage erscheint in Kürze). Blasius, R., WieonsderSchnoablgewachsnös 1 50 Mk. Schwär, O., Die Heimatdichtung der Oberlausitz 180 .. Sch wär, O, Dergftunden 3.— „ -> Bel Ankündigungen im „Büchermarkt" kastel di« Millimelerzeile 40 Psg. der Tberlausiksr Hsimatzeitung bei freier Zu- Wellung durch di- Post Mk. 5.50, durch den Voten Mk. 5.70. Zahlungen können auf das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. Bei Nichtabbestellung spätesten» 14 Tage vor Beginn eines Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. AnZolgenberechNUNg: §sr Inseratsn^il besteht aus zwei 2 c 2-Spalten. Die Berechnung erfolgt nach Millimetern und beträgt der Preis für «inen solchen in einspaltiger Breite 40 Pfennig. Verantwortlicher Leiter: Gtto Marx, Reichenau, Sa. Druck und Ver lag Alwin Warr (Inh. Vtto Marr), Buchdruckerei. Reichenau. S«'.