15ö Gberlausitzer Heimatzeitung Nr. 12 Schirgiswalde. Der Verband Lusatia dielt seine dies jährige Wanderversammlunq am Sonntag, dem 29. Mai, in Schirgiswalde ab. Nachmittags 3 Uhr sammelten sich die Vertreter und Mitgliedcr der Gebirgsvereine, die zum Teil in Wandertrupps eintrafen, im Hotel zum Erbgcricht, wo sie von Herrn Bürgermeister Voigt namens der Stadt in herzlicher Ansprache willkommen geheißen wurden. Darnach führten die Schirgiswalder Vorstandsmitglieder den Verl and zur Ruine Kirschau, wo Herr Schuldirektor R ö ß l e r Ausführungen zur Geschichte der Burg mochte und der Vorsitzende, Herr Professor Dr. Weder aus Zittau, die Gelegenheit benutzte, sich in warmherziger Ansprache an die Öffentlichkeit zu wenden und die ideelle Bedeutung der Lausitzer Humboldt- und Gebirgsvereine in der Not unserer Zeit heivorzuheben. Der Bautzener Turnverein, der gerade in der Ruine sein Maiensest abhielt, ließ durch Kinder einen dusligen Ehrcnreigen vorsiihren, wofür herzlich gedankt wurde. 2n schöner Wanderung ging es dann über den Lerchenberg mit seinem schönen Ausblick in die Stadt zurück, wo der Vorsitzende des Schir giswalder Vereins, Herr Amlsgernytsrat Dr. Gräf, geistvolle Aus führungen über die Geschichte der Stadt Schirgiswalde machte. Da nach gab der Vorsitzende in längeren Ausführungen geschäftliche Mitteilungen, wobei er über ein Gesuch der sächsischen Gebirgsver eine an das Finanzministerium und die Antwort der Behörde be richtete. Das Mlnisterium erkennt die Notlage der Gebirgsvereine an, kann aber keine Mittel zu deren kulturellen Aufgaben bewilligen, sondern stellt nur Erleichterungen bei Beschaffung von Materialien in Aussicht. 2n Böhmisch-Leipa ist ein Veriretertaa abgehoben worden, der sich mit dem Amchluß der Böhmischen Markierungen an die sächsischen befaßte. Leider kann eine Wanderkarte der Lausitz mit den Markierungen des Verbandes wegen der hohen Kosten nicht herausgegeben werden, doch sind im neuen Meyer mancherlei Ver bessl rungcn verwendet. Das Ehrenmal am Kottmar geht seiner Vollendung entgegen. Gegen 20000 Mk. sind von dem Verbände, der etwa 3000 Mitglieder umfaßt, aufgebracht morden. Doch wird noch mehr Geld gebraucht, und die Sammlung möchte fortgesetzt werden. Eine längere Aussprache entspann sich über die Heraus gabe einer Festschrift bei der Einweihung des Denkmals. Deese soll voraussichtlich am 24 Füll stattfinden. Ein Festausschuß soll das Weitere einrtchten. Erfreulicherweise haben sich neue Vereine dem Verbände angeschlossen, der nun auf gegen 4090 Mitglieder angc- wachscn ist. Als Vorort für die nächste Verbandssitzung wurde Herrnhut gewählt. Mit Dank und Befriedigung schieden die Teilnehmer der schönen Veranstaltung, unter denen sich auch die Dresdner Landsmannschaft mit ihrem Vorsitzenden befand. Drei Kamenzer Kirchen 4. kunstgeschichtliche Führung des Museumsdirektors Dr. Biehl-Bautzen am 9. September 1920 Von Otto Flösset-Bautzen*) t. Hauptkirche und Katechismuskirche as Auto, das uns nach dem Kloster Marienstern ge bracht hatte (oergl. Nr. 9 der H.-Ztg ), brachte uns am selben Tage nach der Lessingstadt. Kamenz feierte gerade sein Forstsest: Kinder im Sonntagsstaat, Fahnen und Tannengrün an Häusern und Türen berichteten davon. Uns stand indessen nicht der Sinn nach Forst und Fest, *) Vergl. die Artikel des Verfassers in Nr. 3l I. Fahrgang und Nr. 5 und 9 2. Fahrgang unserer Zeitung.