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Aus Böhmen — Zu den schönsten Burgruinen des böhmischen Mittelgebirges gehört die auf einer steilen Basaltkuppe sich erhebende Burgruine Bösig. Neben diesem landschaftlichen Werre kommt ihr aber auch ein bedeutender kunstwissenschaftlicher Wert zu, da sie die Reste der wertvollen Dopoelkapelle mit einem oberen Umgang aus dem 13. Jahrhundert, sowie Turm-, Wohn- und Saalbaulen mit reichen architektonischen Einzelheiten enthält. Die verschiedenartige Verwendung der Burg als Verteidigungs- und Klosterbau trug viel zu ihrer malerischen und bewegten Umriß linie und zu ihrer reichen Ausstattung bei. Während die Bauten der Burganlage fast durch sechs Jahrhunderte allen Unbilden und den verschiedensten Verwendungsarten widerstanden, verfiel diese nach der Aushebung des dort befindlichen Bcncdiktinerklosters im Jahre 1785 sehr bald und, seil dem 19. Jahrhundert ist sie uns nur noch als Ruine erhalten, die aber imme-hin noch ihre einstige Be deutung als Landeswarle erkennen läßt. Jetzt werben die Siche rungsmaßnahmen, die während des Krieges unterbrochen werden mußten, wieder ausgenommen werden, und hat das Ministerium für Schulwesen und Volkskultur einen Beitrag von 40000 Kronen in zwei Jahresraten gewährt. Zittau. Der „Globus" nahm nm dritten Ostcrseierlage seine Sommer-Veranstaltungen mit einer seiner beliebten Wanderungen auf. Pünktlich halb zwei Uhr setzten sich die Teilnehmer, etwa sechzig an der Zahl, von dem Treffpunkte, der Webschule, aus in Marsch. Eine weitere Anzahl von Wanderern gesellte sich noch unterwegs an verschiedenen Stellen hinzu. Durch die verlängerte Königstraße und den Ottersteg wendete man sich den Bergen zu. Hinter dem Kuihaus „Waldfrieden" in Eichgraben wurde auf dem Waffe,leitungs- bezw. Finkendorser Wege das Weißbachtal aekrcuzt, aus dessen östlicher Seite man die Höhe erklomm. Oben führt ein ziemlich freiliegender Weg ins Böhmische, von wo aus sich an diesem Tage eine beson ders herrliche Fernsicht bot. In wundervoller Klarheit lag das weite Gelände zu den Füßen der Wanderer. Das Auge schweifte vom mächtig aufragenden Iscrgebirge über Landeskronc, Czornebohkamm, Bielcboh nach den im Westen den Lichtkreis begrenzenden Höhen, dazwischen das Tal in lachendem Frühlingssonnenglanze. In der ncuerbauten Hahnberg- oder Bolkcrtbaude, wo der Vorsitzende die Erschienenen begrüßte, wurde freundliche Kaffeerast gehalten. Der Abstieg aus hübschen Wiesenpfaden und der Rückmarsch über Görs- doif und Hartau gestaltete sich ebenfalls sehr genußreich. Angenehm war cs, daß man die heimischen Penaten noch bei Tageslicht erreichte. Bruno Reichard. Offener Brief an Herrn Gberftudienrat Prof. Dr. K. Stuhl Würzburg. 7. April 192l. Sehr geehrter Herr! D-sMie Oberlausitzer Heimatzeituug brachte aus Ihrer Feder in Nr. 27 und 29 1920 den Artikel: „Der Rothstein mit seiner Umgebung in sprachgeschichtlicher Beleuchtung" und in Nr. 2/1921 den Artikel: „Die nordische Herkunft und die urzeitlichen Wanderzüge der silingisch-hellenischen Bevölkerung der Oberlausitz und Schlesiens." Ich nehme an, daß die Artikel Ihre persönliche Meinung über die Angelegenheit enthalten, da Sie fast keine Literatur angeben. — Trotzdem diese sich durchaus auf den überaus schwierigen und umstrittenen Gebieten der Onomatologie (Ortsnamenkunde) und der vergleichenden Mythologie (Sagenkunde) bewegen und Hypothesen enthalten, die an Kühnheit ihresgleichen suchen, haben Sie diese doch in einer Zeitschrift untergebracht, die sich „Blätter für Heimatkunde, Geschichte, Kunst, Literatur" nennen, einer Zeitschrift, die sich in allererster Linie an den wissenschaftlich kritisch nicht vorgebildeten Laien wendet, der nach Feierabend und am Sonntag interessante und freundliche Heimatbilder in ihnen sucht, der ,in der Ferne aus ihnen Heimatfrsude schöpfen will und sich gern von seinen Heimatsblättern in die bergige Landschaft der Oberlausitz zurückversetzen läßt. Da liest er nun in Kunnersdorf oder in Dresden Ihre Artikel. „Ja, wenn das ein Oberstudienrat, Professor und Dr. schreibt, dann wird das wohl stimmen," sagt er sich und liest und glaubt. Ich erhebe gegen Sie den Borwurf, daß Sie durch Boransetzen Ihres akademischen Grades und Ihrer hohen Amtsbezeichnungen bezw. Titel durchaus hypothetische Angaben, ohne sie als solche zu kennzeichnen, in einem populären Blatt als Ergebnis der Wissenschaft hingestellt haben. Sie als akademisch gebildeter Mann müssen wissen, daß dies absolut unzulässig ist und daß Sie dadurch nicht nur unter den Lesern des Blattes Verwirrung anrichten, sondern auch bei ihnen durch die doch mit Sicherheit zu erwartende Entgegnung das Ansehen der deutschen Wissenschaft schädigen. Ich ersuche Sie, mir in ganz Deutschland einen Wissenschaftler von anerkannter Größe zu nennen, der Ihre Hypothesen annimmt! Ich frage an, warum Sie diese Artikel nicht in der wissen schaftlichen Zeitschrift, die in diesen Dingen für die Ober lausitz maßgebend ist, in dem „Neuen Lausitzischen Magazin" der „Obedlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften" zunächst unter gebracht haben, und wenn Sie dies versucht haben sollten, so frage ich Sie, warum diese älteste, noch existierende, deutsche, wissenschaftliche Gesellschaft Ihre Artikel nicht gebracht hat. Dorthin gehören solche Aufsätze und nicht in die liebe Ober lausitzer Heimatzeitung. Das mußten Sie wissen! Ich erbiete mich, Ihnen in einer anerkannt wissenschaftlichen Zeitschrift in rein sachlicher Form entgegenzutreten, wenn Sie dort Ihre in der Obcrlausitzer Heimatzeitung vorgetragenen Hypothesen mit allem wissenschaftlichen Beiwerk veröffentlichen. Ich ersuche Sie, mir in diesem Falle den Orl der Veröffentlichung zu nennen, ich werde so bald als möglich antworten. Hochachtungsvoll (gez.) csnli. pnett. Walter Frenzcl, Leipzig-Oetzsch, Hauptstr. 35. Büchermarkt*) Durch dcn Verlag der „Oberlausitzer Heimatzeitung" (Buchdruckerei von Alwin Marx) Reichenau, Sa , sind zu beziehen: Preis des Buches einschließlich Porto Friedrich, Aus der Franzosenzeit 5,60 Mk. Gärtner, Äbrlausitzer Lost 4,20 „ Herrmann, Geschichte der Burg Nohnau 2,80 „ Rösler, Grenzgeschichten 560 „ * * * Äbrlausitzer Guttlieb l.75 „ Durch den Verlag I. G. Walde, Löbau, Sa, Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung, sind zu beziehen: Preis einschließlich Teuerungszuschlag Blasius, R, Be ans derrheem 1.80 Mk. Blasius, R., Wie ons der Schnoabl gewachsn ös 1.50 „ Schwär, O, DieHeimatdichtungderOberlausitz 1 80 „ *) Bei Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet die Millimeterzeile 40 Pfg. Hennerch-Lobels Lausitzer Dialsßtvolksstuck GegenEinssndungvon4.50 in sechs Abteilungen von Mk. (sinjchl. Porto) zu bs- MIH.Friedrich, Reichenau ziehen durch den Verfasser der Gberlausitzsr Hsimatzsitung bei freier Sri- Z ^2 ll. stellung durch die Post Mk. 5.50, durch den Boten Mk. 5.70. 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