des Altars bildet das Hochrelief der Heiligen Dreifaltigkeit mit 2 anbetenden Engeln als Begleitfiguren. Als letzter Abschluß dient ein Kreuz. Zu den höchsten Kostbarkeiten der Klosterkirche gehören die Glasmalereien. Von den drei Fenstern an der Ostwand des Nordschiffes ist das nördliche noch in seiner Ursprüng lichkeit erhalten und ist somit das wertvollste der Kirchen fenster überhaupt. (Abb.7.) Es gehöit ins 14. Jahrhundert. Die rubinortige Wirkung des Purpur, das dunkle Leuchten des Blau und die Kraft des Grün: Das sind Wirkungen, die später nicht mehr nachgemacht werden konnten. Den Beweis für die letztere Behauptung liefert gleich das be nachbarte Fenster, das in der Mitte des 19. Jahrhunderts werk und Drachenmotive. Die Kuppa ist geschmückt mit Darstellungen aus dem Neuen Testament: Verkündigung, Geburt, Anbetung der Könige, Kreuzigung, Frauen am Grabe, Himmelfahrt. Auch in der Darstellung der Himmel fahrt zeigt sich wieder das byzantinische Element: Unten steht zusammengedrängt die Schar der Apostel, daneben Maria, darüber schauen aus einem Wolkenband zwei Füße hervor, die dem emporschwebenden Christus gehören sollen. Der Rand des Fußes trägt eine unverständliche Inschrift in frühgotischen Majuskeln. Es ist wohl ziemlich sicher, daß es sich hier um eine Arbeit handelt, die durch byzan tinische Elfenbeinschnitzereien angeregt wurde, deren Im port in Deutschland damals blühte. Man nimmt dieses schlecht und recht hergestellt worden ist. Neben dem Altar wirkt es matt und kraftlos. Zuletzt gehen wir noch in die Sakristei, wo unser eine besondere Überraschung harrt. Der Propst tzat in freundlicher Weise einigeStückedesKloster- schatzes hierher bringen lassen, die wir nun andachtsvoll be trachten. Da ist zunächst ein Speisekelch aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, eine Arbeit, wie sie in gleicher Kostbarkeit in Sachsen nicht wieder zu finden sein dürfte. (Abb. 8.) Er ist knapp 20Zentimeter hoch und aus vergoldetem Silber gearbeitet. Die Form ist die des antiken Doppelhenkeldechcrs. Die beiden Henkel sind aber verkümmert, dienen also nicht mehr zum Halten, sondern sind nur Zierat. Henkel und Knauf sind besetzt mit Perlen, Rubinen undHaldedllsteinen.DerHaupt- wert liegt in den kleinen ge gossenen und ziselierten Relief- Figuren auf dem Fuße. Ein großer Reichtum an Formen entfaltet sich auf diesem kleinen Raume. Durch ein schmales Band ist der Fuß des Kelches in zwei Ringe geteilt. In dem inneren ist Christus in der Mandorla als Weltenrichter dargestellt — die Rechte nach byzantinischem Ritus segnend vor der Brust. Ihn umgeben die Evangelistensymdole (Adler, Stier, Löwe und Engel) sowie Heilige und Engel. Dazwischen ranken sich Pflanzenornamente. Dem äußeren Ringe sind 28 Figuren aufgelegt. Sie stellen die 12 Apostel, Heilige, Kirchen väter und Stifter dar. Die Stifter reichen ihre Kinder (oder deren Seelen?) dar. Der stark geschwellteKnauf trägt Ranken- 6. Kreuzung