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Name warZalatrina. Das Wort ist abgeleitet aus dem slawischen slscio---Gold. Zalatrina bedeutet demnach Goldwasser, Gold fluß, Goldbach. Und nicht umsonst ist jenen beiden Bächlein ihre Bezeichnung gegeben worden. In ihrem Sande kommen tatsächlich rote Goldplättchen vor. Freilich vieler dieser funkeln den Plättchen, die von so manchen für echtes Gold gehalten werden, sind nur Schwefelkies und Glimmer. Immerhin würde das Suchen nach den echten Goldplättchen sich für den lohnen, der viel Zeit übrig hat und nicht auf Stundenlohn angewiesen ist. — Diese Goidplättchen bringen der Seifenbach und das Zal- wasser aus dem Gebiete des Hohwaldes und seiner Nachbarschaft, und die im Sande beider Bächlein vorhandenen winzigen Gold plättchen lassen darauf schließen, daß in den ringsum liegenden Bergen tatsächlich Gold vorhanden sein muß. Und wir vernehmen auch in den alten Überlieferungen und Sagen, daß im Hohwald- gebiete einst Gold- und Silberbergbau getrieben worden ist. Jenem Bergbau verdankt ja Neustadt auch seine Entstehung. Es wurde durch Bergleute gegründet. — Der bekannte Chronist M. Götzinger, der auf dem alten Friedhöfe zu Neustadt in un mittelbarer Nähe der Iakobskirche seine letzte Ruhestätte ge funden hat, erzählt über den in dortiger Gegend getriebenen Bergbau folgendes: „Die Neustädler, Sebnitzer und Hohnsteiner Gegend ist ehedem von den sogen. Wahlen fleißig besucht worden, und es sind von diesen Leuten einige mit ihrer gewöhnlichen Un verständlichkeit geschriebene Namen übrig, wo sich Gold und andre edle Metalle oder edle Steine finden sollen. Der Hohwald ist hierinnen besonders berühmt, und man findet dort noch heut zutage die von den Italienern angegebenen und in Stein ge hauenen Zeichen eines Bischofs, einer Ente, einer Hand, eines Kelches usw. — Es ist nicht zu leugnen, daß es hier ehemals Goldbergwerkc gab. Der Kaiser Karl IV. infeudierte 1350 die Goldbergwerke bei Neustadt im Distrikte Hohnstein. Diese Gruben, von denen man noch jetzt die Spuren antrifft, und die im Bolksmunde immer noch als die Goldgruben bezeichnet werden, sollen noch im 15. Jahrhundert im Betrieb gewesen sein, bis sie durch die hussitischen Unruhen ins Stocken gerieten. 3m Jahre 1472 erwarb Heinrich v.Starsch edel von den sächsischen Herzögen das Recht, im Umkreise von einer halben Meile um Neustadt den Goldbergbau zu betreiben. In diesen Umkreis gehörte auch das Seifenbachtal bei Lobendau. Die außerhalb dieses Gebietes liegenden Werke des Hoywaldes und die Goldgruben von Steinigtwolmsdorf behielten sich die Herzoge vor. Bis zum Jahre 1481 wurde die Goldwäscherei von Heinrich v.Starschedel betrieben, und die großen, heute bewaldeten und mit Graswuchs bedeckten Erd- und Sandhaufen am Seifenbache bei Lobendau geben Kunde davon. — Die Ausbeute dürfte aber nur eine ge ringe gewesen sein; denn der neue Besitzer der Herrschaft, Herr Hugold Schleinitz, der doch sonst dem Bergbau auf seinen Be sitzungen besonderes Augenmerk widmete, stellte den Betrieb gänzlich ein. Und heute ist der Reichtum an Gold im Seifenbach und Zalwasser gewiß nicht größer geworden, als er damals schon war. Zu Ende des siebzehnten Jahrhunderts fingen einige Privat leute die verfallenen Goldgruben und die verlassenen Sandhalden wieder zu bauen an, hörten aber bald wieder auf. — Im Jahre 1730 wurde der Hohwald von dem Steiger Christoph Petzold untersucht und dieser referierte beim Bergamte Gießhübel (Berg gießhübel). Der neue Brunnen von Golitzschen zeigte der Rute nach auf Gold, das Goldflößel im PutzkauerRevier, so von Neu- Kirch hereinkäme, ebenfalls, und die rote Pfütze unterm Falken berge, deren Ader ihr Streichens morgengangweise führte, auf reichhaltige göldische Geschicke. — An der Putzkauer Grenze habe er bis zwanzig Brunnen angetroffen, davon aber mehr nicht als vier ihren Ursprung von edeln Geschicken hätten, welche der Röte nach auf göldische Geschicke zeigten. — In neuesten Zeiten hat man in diesem Walde wieder auf Gold zu bauen angefangen, aber auch wieder aufgehört. Noch jetzt zeigt man schön glänzen den Glimmersaud und Schlich aus den dortigen Flößeln, die goldhaltig fein sollen.— Endlich haben auch einige Italiener eine Nachricht hinterlassen, daß in dem Blümel-Grunde am Hockstein bei Hohnstein und in dem Goldflößgen unter Hohburkersdorf Gold gefunden worden sein soll und zwar am ersten Orte in sol cher Menge, daß sich viel Tausend Menschen davon ernähren könnten. — Auch bei Sebnitz wurde Gold gefunden. Man ge wann es aus einer schwarzen Steinart." — Gold ruht also in unseren heimischen Bergen. Vielleicht bleiben wichtige Ent deckungen auf diesem Gebiete der Zukunft vorbehalten! Unser deutsches Vaterland könnte Gold gebrauchen. Und halten wir daran fest: „Wenn die Not am größten ist, ist Gottes Hilfe am nächsten I" Dämmerung Von Rudolf Gärtner-Hellerau Am Waldrand saßen mir auf einer Bank Von weißgescheckten Birkenästen — Wir sahn die Abendglocke schwingen Und hörten sie klingen und klingen, Bis die Sonne sank. Um deinen Nacken hatt ich meinen Arm gelegt Und deine Linke ruhie in der meinen, Wir fühlten uns so glücklich und so eins, Und fröhlich plaudertst du so mancherlei. — Die Glocke klang schon längst nicht mehr, Vom Turm war längst der Küster schon herab, Die Sonne war zu Bett gegangen. Da drang ein Zltherlied Vom letzten Haus des Dörfleins her zu uns, Ein allbekanntes, banges Lied Da wurd'st du still — Ein leises Beben ging durch deine Hand — Dann faßten fester sich die Finger Und fester zog ich dich an mich heran, Daß iaut ich hörte deines Herzens Pochen — Und leise Klangs heraus vom Dörflein: „Es ist bestimmt in Gottes Rat, Daß man vom Liebsten, was man hat, Muß scheiden!" Büchermarkt*) Durch den Verlag der „Oberlausitzer Heimatzeitung" (Buchdruckerei von Alwin Marx) Reichenau, Sa, sind zu beziehen: Preis des Buches einschließlich Porto Friedrich, Aus der Franzosenzeit 5,60 Mk. Gärtner, Abrlausitzer Loft 4,20 „ Herrmann, Geschichte der Burg Nohnau 2,80 „ Rösler, stirenzgeschichten 5.60 „ * * * Äbrlausitzer Guttlieb 1.75 „ ') Bei Ankündigungen tm „Büchermarkt" kostet die Millimeterzeilc 4V Pfg. Infolge ter Porto-Erhöhungen mußten die Preise seit I. April etwas erhöht werden. Hennerch-Lobels Lausitzer Dialektvolksstück <7^ — ,. GsgenEinssndungvon3.2d in sechs Abteilungen von Mk. (einjchl. Porto) zu be- Wilh.Friedrich, Bsichenau ziehen durch den Versasjsr Gberlausitzsr Heimatzsitung bei freier Zu- ?. —^l. — stellung durch die Dost MK. 5.50, durch den Boten MK. 5.70. Zahlungen Können aus das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 srsolgen. Bei Nichtabbestellung spätestens 14 Tags vor Beginn eines Vierteljahres laust das Abonnement weiter. Anzeigenberechnung: Der Inseratenteil besteht aus zwei r:—2 7 2— Spalten. Die Berechnung ersolgt nach Millimetern und beträgt der Preis sür einen solchen in einspaltiger Breits 40 Psennig. VsrantwortlichsrLeiter: Gtto Marx,Dsichenau,Sa. Druck und Ver lag Alwin Marx (Inh. Gtto Marx), Buchdruckers!, Beichsnau, Sa.