Volltext Seite (XML)
HberlausiHer Heimatzeitung In der Bildergalerie Don E. Nierich - Oberneukirch ^Mt^edes Kunsthest beschäftigt sich jetzt mit dem Expressionis- mus in der Malerei und Plastik, jede Ausstellung räumt den Modernen unsrer Künstler Räume ein, was ja auch die letzte Ausstellung in Bautzen zeigte, und auch die weltberühmte Dresdner Bildergalerie zeigt in ihrer neuen Ordnung einen Saal dieser Modernsten unsrer Modernen, glücklicherweise fast nur als Leihgabe. Glücklicherweise, denn der Expressionismus gleicht einem Weine, der noch in voller Gärung ist, und man weiß nicht, was sich noch als bleibende klare Essenz halten wird. Der Zweck dieser Zeilen ist nicht, ein Urteil über die vexierbildartige» Gemälde zu geben, sondern nur einmal zu schil dern, wie diese Bilder auf das Publikum wirken. Es war an einem Sonntage. Hunderte von Besuchern wan delten durch die Räume der Gemäldegalerie, hier voll Interesse den Ausführungen eines Sachverständigen lauschend, dori, und vor allem im Raume der Sixtinischen Madonna, denn das möchte man schon, wenn man Kunstsinn verraten will, denn die Andern tuns ja auch, in minutenlangem Schweigen andachtsvoll das Werk eines alten Meisters, das hohe, edle Kunst atmet, betrach tend. Seiner Fülle und seinen Brillantringen »ach wohl ein Kriegs- oderRevolutionsgewinnler ist es, der sich dort durch die Besucher zwängt, im Geschwindschritt die Räume durcheilt und mit einem „Na, ich weeß ni —" die Galerie bald wieder verläßt. Schon die Gemäßigteren, wie Fritz von Uhde, wirken mit ihrer kühnenPinselführung gegen die peinliche Genauigkeit der Natura listen wie Ludwig Richter, Ragski usw., bei denen auch kein Hälmchen im Gras und kein Blatt am Baume fehlt, wie ein wild dahinbrausender Gebirgsbach. Ein Raum mit Bildern Max Slevogts folgt. Die Farbenbehandlung ist brutal, Berge von Farbe stehen auf der Leinwand und lassen das Bild ost wie ein Farb relief wirken. Aber immer noch sieht man, allerdings aus gebüh render Entfernung, ein Bild, eine Wüstenlandschaft, ein von Negern gerudertes Boot usw. Ein aufgeregtes Stimmengewirr dringt aus dem letzten Raume, wo ein großes expressionistisches Gemälde „Tierschicksale" mit seinen verschlungenen grünen, blauen und roten Ticrleibern, ver schiedenen Farbzentren, von denen Strahlen quer durch das Bild schießen, wie ein Gemälde aus einer anderen Welt wirkt. Daneben ein kubistisches Familienbild, vor dem sich alle Mienen lächelnd aufhellen. In schreienden Farbengebirgen leuchten drei Bilder von Kokoschka entgegen, gelbe, rote Gesichter, blaue Hände, grüne Nase und ausgiebig Zinnober. Auf manche wirken diese Gemälde wie ein rotes Tuch. Ein dicker Herr bricht in den Ruf aus: „Was habt ihr aus unsrer Gemäldegalerie gemacht!" Ein andrer steht lange vor einem Bilde, stößt schließlich ein Gelächter aus und verläßt fluchtartig den Raum. Ein Kunstjünger, aber von der allen Schule, scheint es zu sein, der dort in einer Gruppe von Zuhörern erklärt, daß diese Bilder nur gemalte Gedanken und keine Gemälde zur Erbauung seien, worauf in ungeheuchelter Entrüstung ihm ein biederer Handwerksmeister entgegnet: „Na, dann mag der se sich zu Hause ufshängen und uns nich damit belästigen: ich bin doch nich hier, um verrückt zu werden." Schließ- lich kommt der Erklärer auch zu dem Schluß^ „Ja, es müßte eben eine längere Erläuterung dabei hängen, was der damit meint." Lange steht ein Besucher vor Kokoschkas Bilde „Macht der Musik" und wendet sich endlich kopfschüttelnd an einen hinter ihm Stehen den mit den Worten: „Will der erst nach Arnsdorf, oder kommt der dorther?" Diese mannigfachen, ost derben Äußerungen zu der modernen Kunst zeigen, daß die Jahrhunderte alte solide Malerei, an der man sich bisher erbaut hat, nicht durch eine Handvoll Neuerer über den Haufen geworfen werden kann und wird, und wenn auch dem in der Entwicklung befindlichen Expressionismus die Daseinsberechtigung durchaus nicht abgesprochen werden soll, so zeigt doch selbst das Urteilsvermögen von Laien ost einen gesun den Kern, dem auch die Modernsten unter den Modernen Rech- nung tragen sollten. Einer, der sich zu helfen tvei- überlässt dir Ausarbeitung und Herstellung seiner Reklame- und Geschäfts-Drucksachen einem Fach mann, der aus dem Gebiets der zeitgemäßen und erfolgreichen Reklame durchweg bewandert ist // Als solcher empfiehlt sich Ältvin Marx (Inh.: Gtto Marx) Pflegestätte für moderne Druck- sachon-Ausstattung * Reichenau Fernsprecher 213 Hennerch-Lobels Lausitzer Dialektvolksstiick — o Gsg«nEinsendungvon3.26 in sechs Abteilungen von Mk. (sinschl. Porto) zu be- HDilh.Frisdrich, Reichenau ziehen durch den Verfasser Deutsche Heim alb Uder von vertka Zillessen Licbtbildervorlräge .mp,-hl-n iü- . , ... «IN- und Schulen IN aus der Oderlausltz :: Stadt und Land. : ASHar«» durch D. SMaston, Dautzon, Wattinstr. 40. D-rlag dar postdarkn und KunstblSttar Doullch» H-imat blldar und d-r Süchstjchan Hoimatlchutzpostltarton. im Mittelalter u. ikre Zerstörung durck die bürg I^oknau^'E^^ von >Vilk. Serrmann. ssoknau Zu bezieken gegen Linsendung von Mk. 2,60 durch den Verlag der Oberlausitzer beimatzeitung, l^eicbenau i. 5a. Friedrich, Gartner, Herrmann, Rösler, Aus der Franzosenzeit Abrtaufitzer Lokt Geschichte der Burg Rohnau Glenzgeschichten Abrlaufitzer GuttUeb Büchermarkt*) Durch den Verlag der „Oberlausiger Heimatzeitung" (Buchdruckeiei von Alwin Marx) Reichenau, Sa, sind zu bezuhen: Preis des Buches einschließlich Porto - - - _ . .. 5,4g Mk. 3,90 „ 2.60 „ 5 40 „ 1.60 „ -) Bkt Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet die Mtllimeterjelle 40 Big. der Gberlausitzer Heimatzeitung bei freier Zu- durch dis Dost MS. 5.50, durch den Voten Mk. 5.70. Zahlungen können auf das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275 34 erfolgen. Bei Nichtabbsstsllung spätestens 14 Tags vor Beginn eine» Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. ÄNZSiaSNbarscbnUNa' der Inseratenteil besteht aus zwei . Halten, Die Berechnung erfolgt nach Millimetern und beträgt der Preis für einen solchen in einspaltiger Breite 40 Pfennig. Verantwortlicher Leiter: L> ttoMar,, Reichenau, Sa. Druck und Ver lag AI w i n M a r r (Znh. <Vtto Marr), Vuchdmickerei, Reichenau, Ha.