62 Europa unter Bonapartischcm Einfluß. Vorgängers fort und hielt einige Monate nachher als Pius VII. seinen Einzug in Rom. Das Anerbieten des kaiserlichen Cabinets, während des Krieges seinen Sitz in Wien zu nehnien, lehnte er eben so bestimmt ab, wie er die verlangte Verzichtleistung auf die drei Legationen von der Hand wies. Die Käm. Mittlerweile hatte auch der Krieg im obern Rhein- und Innthal eine andere ErsteLckÄi Gestalt gewonnen; in der Schweiz herrschten Aufstände und Bürgerkriege, um «°n Zürich, mit Hülfe der Alliirten die alte Eidgenossenschaft wieder ins Leben zu rufen oder an der Seite Frankreichs die neue Schöpfung der helvetischen Republik von zweiundzwanzig Kantonen mit einer Directorialrcgicrung und zwei gesetzgebenden Räthen zu vertheidigcn und zu entwickeln. Die französischen Generale Lccourbc und Deffolles wurden durch Hotze und Bellegardc aus Tirol nach dem Engadin zurückgcdrängt. Es war nicht nach dem Sinne des österreichischen Schweizers, der in seiner starren Anhänglichkeit an das Alte der französischen Republik gerne so schnell als möglich ein Ende gemacht hätte, daß der Erzherzog und Bcllc- gardc nach den Weisungen des Wiener Hofkricgsraths das ungestüme Vordrin gen des hitzigen Haudegens mäßigten. Hotze wollte dem Bündtner Landsturm Mai,789. die Hand reichen, der UNI Reichenau und Disscniis mit den Republikanern in blutigem, von Brand und Verwüstung begleiteten Kampfe lag, und den Auf ständischen in den Urkantonen, in Wallis, in Freiburg u. a. O., welche von Neuem unter dem Banner der Reaction und des Klerikalismus zum Schwert gegriffen, kräftigen Beistand leisten. Unter steten Kämpfen gelang es indessen doch den österreichischen Heeren sich der östlichen Schweiz zu bemächtigen, so daß Hotze und Bellegardc die Verbindungskctte bildeten zwischen Suwarow in Ita lien und dem Erzherzog in Süddeutschland sowie in den nördliche» Grcnzlanden der Schweiz. Wie in Obcritalicn feierte auch in dem östlichen Theilc Hclvctiens die Reaction ein kurzes Auferstehungsfest. Wäre der Plan des Erzherzogs, in Verbindung mit den beiden Generalen sich der Stadt und Umgegend von Zürich zu bemächtige», vollständig gelungen, so wäre die antifranzösische Restaurations- Politik bald in alle Kantone eingedrungcn und hätte die Parteistcllungcn gänzlich verändert; allein Maffena, in dessen Hand die vereinigten Strcitkräfte am Rhein und in Helvetien gelegt worden, war ein zu geschickter Feldherr, als daß die wiedcr- 4-s. Ju„i. holten Angriffe der Oesterreichcr, die man als die erste Schlacht von Zürich bezeichnet, trotz der Ueberlegenheit ihrer Streitkräfte einen entscheidenden Sieg hcrbeigeführt hätten. Allerdings wurde die Stadt Zürich von den Ocsterreichcrn besetzt und das Züricher Cvntingent von der helvetischen Hülfsarmee abbcrufen, allein Maffena hielt die steilen Höhen des Uetlibcrges und Albis besetzt und behauptete am Vierwaldstättersee und im Reußthale bis zum Gotthardtsberg eine Position, die ihm eine gebieterische Militärgcwalt in der Schweiz sicherte. Es gelang ihm während der Sommermonate mittelst einer trefflich angelegten und präcis ausgeführten Operation die weit ausgedehnten Stellungen der Oester- reicher an wichtigen Knotenpunkten zu durchbrechen, mit Hülfe des im Bergkrieg