546 V Europa unter Bonaparttschem Einfluß. tionen vorzubeugen. Nachdem er auf Talleyrand's Rath den Aufruf von W.Jum Cambrai erlassen, worin er die Ausführung der Charte und Verzeihung für alles Geschehene versprach, nur mit Ausnahme der Anstifter und Urheber des großen Abfalls, ernannte er den alten Jacobiner und Königsmörder Fauche zu seinem Minister, damit er als Präsident der provisorischen Regierung die Ucber- sicdeluug der höchsten Behörden und der Kammern in das Lager und damit die Aufstellung einer nationalen Staatsgewalt verhindere. Mit dreister Stirn ver sicherte darauf der verschlagene Ränkeschmied den übrige» Mitgliedern der provi sorischen Regierung, die verbündeten Souveräne Hütten einstimmig und unbe dingt die Wiedereinsetzung Ludwig's XVIII. beschlossen, und theilte auch den 7. zu«. Präsidenten der beiden Kammern diesen angeblichen Beschluß mit, unter dem Bemerken, da ihre Berathungen angesichts der fremden Truppen im Schloß hofe nicht mehr frei seien, erscheine es zweckmäßig auseinander zu gehen. Am folgenden Tag hielt dann Ludwig XVIII., begleitet von seinen Haustruppen und den ihm treu gebliebenen Marschälleu und Generalen seinen Einzug in die Tuilericn. Die preußischen Bataillone blieben auf dem Carousselplatz unter den Fenstern des Schlosses gelagert, ohne sich durch das Ereigniß im Geringsten stören zu lösten. Im Moniteur kündigte Fouche der Nation die Rückkehr ihres Königs und zugleich die Auflösung der Kammern an. Die Pairs folgte» ohne Widerrede; aber dreiundfünfzig Mitglieder des Abgeordnetenhauses, an ihrer Spitze Lafayctte, Unterzeichneten im Hause ihres Präsidenten Lanjuinais einen Protest gegen die willkürliche Maßregel des Ministers und beschlossen in Paris sortzutagcu bis sic mit Gewalt daran gehindert würden. Eine wirkungs lose Wiederholung der Versailler Ballhnusscene unter ganz veränderten Um ständen. Di- Momir- Im Hauptquartier zu Heidelberg erhielten die verbündeten Monarchen die Nachricht von der Schlacht bei Waterloo. Kaiser Alexander konnte seine Ver- randkttn ul stimmung nicht verberge», daß die russischen Heere, die unter Barclay de Tolly in Eilmärschen nach dem Rhein vorgerückt und den Strom überschreitend bereits auf dem Wege nach Lothringen waren, an dem Siege sich nicht zu bethciligen vermochten. Zugleich waren die Oesterrcichcr unter Collorcdo und Erzherzog Ferdinand, die süddeutschen Truppen unter Wrede und dem Kronprinzen von Würtcmberg ausgezogen, um von Mannheim bis Basel an verschiedenen Stellen in die östlichen Landschaften cinzudringen, und hatten nach mehreren Gefechten gegen die Generale Rapp und Lccourbe bei Straßburg und Belfort, sowie gegen die freiwillige Volkswchr in Elsaß, Lothringen. Burgund, und nach der Eroberung Hüningens durch Erzherzog Johann bereits den Boden Frankreichs betreten. Der rasche Verlauf der Ereignisse in Paris und die Uebergabe der Hauptstadt an Blücher und Wellington machten die Fortsetzung des Kriegszugs von dieser Seite überflüssig. Um so mehr eilten die Monarchen die Seinestadt zu erreichen, um bei der Entscheidung der politischen Dinge die Interessen Europas und ihrer