466 Europa unter Bouapartischei» Einfluß. Napoleon selbst vom böhmischen Heer ablicß, sich aufs Neue unr gegen Blücher wandte und dein energischen Gegner eine Reihe non Gefechten lieferte, vermochte er den Vormarsch des schlesischen Heeres nicht mehr aufzu- schk'M/ü. halten. Vielmehr überzeugte ihn der traurige Zustand seiner Armee in der aus- ° gehungerten Gegend, daß auf dem rechten Elbufcr seines Bleibens nicht mehr sei. Blücher war recht eigentlich der weidende Nerv in einer sonst überall zögern den und bedächtigen Kriegführung. Sein Plan stand längst fest, die Elbe mög lichst rasch zu überschreiten, eine Vereinigung mit den andern Armeen herbci- zuführen, namentlich auch den Kronprinzen von Schweden zum Vorrücken zu veranlassen und dann den Gegner zur entscheidenden Schlacht zu zwingen. Als der geeignetste Uebcrgangspunkt wurde der Elbbogcn bei Elster und Wartenburg erkannt. Das schwierige und kühne Unternehmen wurde in glänzendster Weise vollführt. Wie günstig auch die Stellung der Franzosen auf dem linken Ufer 3 Ottbr. um Warten bürg war, wie schwierig der Zugang durch die sumpfigen Nie derungen, wie hitzig der Kamps um jenes Dorf mit dem Corps des Generals Verwand: die schlesische Armee erzwang den Uebcrgang und erfocht über den gegcnüberstehendcn französisch - würtembcrgischcu Feind einen glänzenden Sieg. Das Corps Vork's, bei dem sich der tapfere General Horn durch hcldcnmüthige Bravour beim Sturm auf Wartcnburg auszeichnetc, hatte die Führung bei diesem Elbübergang, von dem Nork den Ehrennamen von Wartenburg davon trug. Dem Beispiele Blüchcr's konnte sich nun auch der stets zögernde Kron prinz von Schweden, gegen den das allgemeine Mißtrauen immer drohender ausbrach, nicht mehr entziehen. Auch er vollführte jetzt seinen Uebergang über die Elbe, so daß an der unteren Mulde die Vereinigung der beiden Armeen auf einen Tagmarsch stattfindcn konnte. 8. Die Verträge von Teplitz und Ried. u ^tt aiÄn jedem Tag wurden die Grundlagen, auf denen die Napolconische Autorität in Deutschland ruhte, schwankender und gebrechlicher. Um das säch- fische Ccntrum seiner Macht, wo der Imperator noch immer chrfurchtgebietend dastand, zogen sich in großem Bogen die Heere der Verbündeten zusammen, und wo des Kaisers Nähe nicht mehr die Gcmüthcr im Ban» hielt, war Alles in Auflösung und Abfall. Haufenweise verließen die deutschen Truppen die Banner Napoleons und gingen zu ihren Brüder» über oder kehrten in die Heimat zurück. Mit kleinen Streifschaaren errangen kühne Parteigänger im Rücken der Heere die größten Erfolge, unterbrachen die Verbindung der Feinde mit dem Rhein und Frankreich, fingen Transporte ab, überfielen kleine Truppcnabthcilungen. Der früher sächsische, jetzt russische General Thielmann, eroberte in einem Ueberfall Weißcnfels und Merseburg und schlug bei Zeitz in Verbindung mit dem Kosa- kenhetman Graf Platof den General Lefebvre-Desnouettes. Streifpartien vom