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324 H,. Europa unter Bonapartischein Einfluß. als König von Neapel gegeben. Gegen Mordbrenner und Banditen, nieinte er. seien Galgen und Galeeren das wirksamste Abschreckungsmittel. La Roman-, Napoleon trug sich mit dem Glauben, der Besitz der Hauptstadt führe auch zum Besitz des Landes. Dieser Glaube, zu dem er durch die Erfahrungen in Italien, in Deutschland, in Oesterreich geführt worden, erwies sich in Spanien als eine trügerische Illusion. Die besiegten und flüchtigen Soldaten fanden allenthalben wieder eine Jnsurrektionsfahne, unter der sie gegen den National- feind streiten konnten. So kam cs, daß, während der Kaiser selbst in Madrid die neuen Einrichtungen und Reformen begründete, die ihm den Ehrennamen eines Regenerators der spanischen Monarchie eintragen und dem Bruder ein Regi ment nach seinem eigenen milden humanen Sinn ermöglichen sollten, die französi schen Feldherren blutige Kämpfe gegen Bandenführer und Engländer zu bestehen hatten. Die Guerilla erhielt einen neuen Aufschwung, als General La Ro- mana, den Napoleon absichtlich nach dem eisigen Norden wie nach einem tod bringenden Verbannungsort geschickt, auf die Kunde von der Erhebung seines Vaterlandes, sich mit etwa 14,000 Mann, dem Kerne der spanischen Armee, auf einer englischen Flotte einschiffte und von den dänischen Inseln aus glücklich nach der Heimath entkam, eine kühne That, welche die Volksphantasie durch romanhafte Zusätze noch mehr verherrlichte. La Romana und seine Waffen brüder landeten in Galicien, wo sie der Insurrektion neues Leben einhauchten und zugleich den englischen Armeen im Westen der Halbinsel die Hand reichten. D» Schi-,A Durch La Romana erhielt General Moore die Kunde, daß Napoleon und^erTod gegen Ende des Jahres mit namhaften Streitkräften die schneebedeckten Höhen der Guadarama in der Richtung von Tordcsillas und Valladolid überstiegen, nm im Verein mit dem bei Saldana stehenden Armeecorps des Marschalls Soult das englische Heer zwischen zwei Feuer zu bringen und zu vernichten. Moore änderte sofort seinen Kricgsplan und erreichte, dank dem verzögerten Marsche der Feinde in Folge schlimmen Unwetters, nach einem kühnen meister haften Rückzug über Benevente, Astorga, Villafranca und Lngo, unter unsäg lichen Beschwerden, Entbehrungen und Leiden, unter ununterbrochenen Kümpfen U J-m.isvs.mit dem verfolgenden Feind, die feste Hafenstadt Coruna. Aber die eng lische Transportflotte, die er hier zu finden hoffte, war noch nicht eingetroffen. Daher mußte das erschöpfte Heer noch mehrere Tage die Hafenstadt gegen die Angriffe Soults vertheidigen, und als endlich die ersehnten Segel im Hafen von " Coruna erblickt wurden, konnte die Einschiffung nur unter fortwährenden Ge fechten mit den Franzosen vor sich gehen. Das schwierige Werk wurde glücklich vollbracht. Die Seclengröße und der Heldenmnth des britischen Feldherrn sicherte die Einschiffung der Armee, die seit mehreren Wochen Unsägliches erlitten und ertragen, bis auf den letzten Mann. Aber der hochherzige Befehlshaber John Moore erhielt dabei die Todeswunde; ein Mann von fast antiker Har monie der Geistes- und Gemüthsbildung, edel, wahr und selbstlos. Es war