III. Dic Jahre der NapoIronischen Weltherrschaft. IW Die Russen legten der Ausführung dieses Stillstandsvertrages keine Schmie- »'M»» rigkeiten in den Weg. In der Umgebung des Zaren, der in Höllisch jeuscit der"" March sein Hauptquartier genommen, trat dic Abneigung gegen das verbündete Oesterreich immer schärfer hervor. Ezartoryski, der im Interesse Polens einem Bunde mit Oesterreich und mit Preußen nie hold gewesen, gewann wieder mehr Einfluß. Mau führte dem Kaiser zu Gcmüthe, er habe genug für Andere ge- than, er müsse nun an sich selbst und an dic eigene Sache denken. Diese Politik war ganz nach dem Sinne Alexander's. Er gab sofort seinen Truppen den Befehl Mähren, Ungarn und Galizien zu räumen und aus dem vorgeschricbenen Wege nach Rußland zurückzukchren. Um dic Demüthigung eines gezwungenen Abzugs zu verdecken, gab sich der Zar die Miene, als wolle er aus Großmuth seinen Verbündeten aller weiteren Verpflichtungen entbinden. Ohne von den Franzosen weiter verfolgt zu werden, räumten die russischen Heere das fremde Gebiet. o. Der Preßburgcr Frieden und seine Folgen. So hart der Schlag von Austerlitz das russisch-österreichische Heer getroffen, V»-.»»-!,, mit gutem Willen und einiger Energie hätte der dritte Coalilionskrieg vor einem weniger schimpflichen Ausgang bewahrt werden können. Die russischen Regimenter in Mähren konnten verstärkt und zu einem kräftigen Widerstand fähig gemacht werden; Erzherzog Karl war mit seinen Truppen bereits an der Raab angelangt; Erzherzog Johann war in einem Gefechte bei Jglau gegen ein baierischcs Hülfsheer Sieger geblieben; ein britisch-schwedisch-russischcs Armee corps war auf dem Marsche von Hannover nach Holland begriffen; russische Truppen waren in Italien gelandet, um Neapel zu schützen. Und standen denn nicht die preußischen Heere unter den Waffen, bereit sich der Coalition anzu- schließcn? Diese Möglichkeit eines Sammelns und einer erneuten kriegerischen Action wurde durch den voreiligen Waffenstillstand von Austerlitz, der den Russen die Rückkehr in ihre Heimath auflcgte und Oesterreich der Willkür des Siegers preisgab, vernichtet. Während Alexander und seine Heere dem verbündeten Kaiserreiche den Rücken wandten, die russischen Hülsstruppen aus Neapel und aus dem Nordwesten von Deutschland sich cinschifften, wurde zuerst in Brünn, dann in Preßburg über einen Frieden verhandelt, welcher rasch zum Abschluß gebracht, die politische Lage Europa's umgestaltcte und nicht nur alle eigenmäch tigen Einrichtungen und Gebietsverändcrungen Napoleon's in den Nachbarstaaten guthieß, sondern auch noch Frankreichs diktatorische Autorität ausdchntc und befestigte. Vergebens gab Talleyrand den Rath, inan solle den Sieg mit Mäßi gung und Großmuth gebrauchen, das Habsburger Herrscherhaus durch dic Bande der Dankbarkeit und der gegenseitigen Interessen zu einem dauernden Bundesgenossen Frankreichs zu machen suchen; man solle ihm zum Ersatz für - die Besitzungen, die man ihm in Westdeutschland und in Italien zu entreißen