4. Deutsch- land und dc, Rcicksdepula rionShuupl- schlus;. zurückgekehrten Veteranen der französisch-italienischen Armee in der Nähe der Stadt veranstaltet hatte, und nur die Eingeweihten und Zuverlässigen zurück geblieben waren. Der Antrag wurde mit Begeisterung angenommen und dein Ersten Consul überbracht. Am nächsten Tag erschien Napoleon mit großem Ge pränge in der Versammlung, erklärte sich zur Uebernahme der obersten Staats gewalt bereit in dem Gemeinwesen, das er selbst ins Leben gerufen und dem er stets so große Dienste geleistet. „Ich wünsche nichts mehr", sagte er, „als die Unabhängigkeit und das Wohl der Republik, welche ich gleich einem Schooß- kind liebe und für den ersten Edelstein in der Krsne meines Ruhmes halte". Er verwandelte die bisherige Bezeichnung „Cisalpinische Republik" in den Namen „Italienische Republik", eine Umänderung, welche die Herzen der Versammlung mit stolzen patriotischen Gefühlen erfüllen mußte. Denn in dem Namen lag ja die Hoffnung einer künftigen nationalen Einheit verborgen. Mit schmeichelnden Dankcsworten priesen einige Redner das hohe Glück, daß dieselbe Hand, die den italienischen Freistaat geschaffen, auch die Leitung der Republik übernehmen wolle. Bonaparte, der mit den Deputirten stets in ihrer eigenen Sprache geredet, er nannte den Marchese Melzi d'Erile, einen angesehenen Edelmann von dienstfer tiger Hingebung an den Ersten Consul, zum Vicepräsidentcn und Stellvertreter und entließ dann die Versammlung, die sich so willfährig gezeigt und sich frei willig in die Knechtschaft eines souveränen Gewalthabers begeben. Fortan war das obere Italien bis zur Etsch ein französischer Clientclstaat, in welchem Bo- naparte's Gebote und Machtsprüche noch unbedingter entschieden als in Frank reich selbst. Die „Italienische Republik" trat kraft des am 15. Februar 1802 in Mailand verkündeten Organisationsstatuts in die durch die Revolution ge schaffene Staats- und Gesellschaftsordnung des größeren Nachbarstaats. Sie mußte für den Dienst Frankreichs ein beträchtliches Heer unterhalten, genoß aber dafür die bürgerlichen Freiheiten und Rechte, welche die Bevölkerung so lange entbehrt hatte, und wenn gleich auch die italienische Schöpfung Napoleou's unter demselben persönlichen Despotismus des Präsidenten zu leiden hatte wie die französische Republik, so gewährte doch die Gleichheit vor dem Gesetze, eine mäßige Preßfreiheit und die Theilnahme an dem öffentlichen Staatslcben einen nicht zu unterschätzenden Ersatz. Seit dem Frieden von Luneville und dem einige Wochen später erfolgten Thronwechsel in Petersburg lag der Schwerpunkt der Entscheidung über die künftigen Geschicke des deutschen Reichskörpers in der Hand des Ersten Konsuls. Dies begriffen die Fürsten sehr wohl und eilten, durch Kriecherei und Bestechungs künste eine günstige Wendung in dem ehrlosen Entschädiguugsgeschäft in Paris zu erwirken. Neben den Verhandlungen in der Donaustadt Regeusburg, die nach deutscher Gewohnheit ein sehr langsames Tempo einhielten, wurden in Paris selbst von den Vertrauten und Abgesandten der Fürsten und Stände alle Hebel und Räder in Gang gesetzt, um aus dem Schiffbruche einige Spolieu zu erlangen. Cs war