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112 Europa unter Bouapartischem Einfluß. denn sie lebten und starben in Armuth, und wenn die Revolution in die Hände von Soldaten fallen mußte, so ist nur ewig zu beklagen, daß nicht diese Männer, die zu gleicher Zeit große Bürger und große Feldherrn waren, mächtiger auf ihr Geschick ein zuwirken vermochten. WH»-« Klebers Cruiorduug ging der Oberbefehl über das ägyptische Heer ärn-m- in auf den der Dienstzeit nach ältesten Offizier, den General Menou über, einen ^ ' zwar tapfer» und ehrlichen aber unschlüssigen und phantastischen Mann, und Napoleon, in dessen Augen die unbedingte Ergebenheit an seine Person alle andern Verdienste überwog, bestätigte denselben in dem wichtigen Amte eines obersten Heerführers und Verwaltungschefs. Aber der wenig befähigte Feldherr, der sich bei den Soldaten nicht in Ansehen zu setzen vermochte, der mit über stürzender Thätigkeit eine Menge von Neuerungen vornahm, von denen viele so» wohl der Colonie als den Eingebornen lästig und nachtheilig waren, der in seiner Verschrobenheit so weit ging, daß er zum Islam übertrat und sich eine türkische Frau nahm, war nicht im Stande, die von seinem Vorgänger errungene impo- sairtc Stellung zu behaupten; zumal da die Zufuhr und Unterstützung von Europa aus viel zu mangelhaft waren, als daß sie für alle Bedürfnisse der Militärcolonie genügend ausgcreicht hätten, und die britische Regierung in den ersten Monaten des folgenden Jahres den Beschluß faßte, eine aus allerlei Volk geworbene, von englischen Hauptleuten befehligte ansehnliche Armee unter ihrem erfahrensten General Abercromby nach dem Nillande cinzuschiffen, um unter stützt von einem türkischen Heer auf der syrischen Grenze und von Söldnertrup pen, die von Indien aus au der Küste des rothcn Meeres landen sollten, den entscheidenden Schlag gegen die Franzosen in Aegypten zu führen. Umsonst versuchte der Admiral Gantauine, ein tapferer aber sehr vorsichtiger und un schlüssiger Seemann, eine Flotte mit frischen Truppen und Vorräthen nach Alexandrien zu bringen; nachdem er mit Muth und Geschick während eines Sturmes die englische Blokadelinie vor Brest durchbrochen und glücklich durch die Meerenge von Gibraltar in das Mittelmeer cingelaufcn, gab er aus Besorgniß u' F-b-. vor den britischen Kreuzern die Wciterfahrt auf, um im Hafen von Toulon einen günstigeren Zeitpunkt abzuwarten. Bonaparte gerieth über dieses Miß lingen seines Planes in heftigen Zorn gegen den sonst verdienten und ihm treu ergebenen Seemann. Noch größer waren jedoch die Fehler, die sich Abdallah Menou in Aegypten selbst zu Schulden kommen ließ. Dank seinen ungenügenden Verthcidigungsanstalten gelang dem englischen General Abercromby die Aus schiffung bei Abukir, und nach einem blutigen Gefechte gegen General Friant >8. M-r,. die Besitznahme dieses Fort. Vergebens versuchte der französische Oberbefehls haber drei Tage später die Gelandeten zurückzutreiben; die heiße Schlacht bei Canopus unweit Alexandria, in welcher die Generale Bclliard, Rehmer und 2>. Mar,.. Lanussc die ganze Tapferkeit und Kriegskunst des republikanischen Frankreichs entfaltete», führte keine Entscheidung herbei. Lanusse ließ sein Leben auf der