1004 L. Vom Wiener Congrcß bis zur Julirevolution. von Florenz", „Schlacht von Benevent" u. a. Manzoni zuin Vorbild. Wie Silvio Pellico war auch Manzoni stets ein eifriger Anhänger der katholischen Kirche, ihrer Lehren und Institute, so daß er als Apologet der katholischen Moral in einer. Parteischrift gegen Sismondi zu Felde zog. An der Politik nahm er keinen Antheil; doch begrüßte er die italienische Bewegung vom Jahr 1859 mit vaterländischer Begeisterung. schttlbung' Die Geschichtschreibung fand im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert trotz der Ungunst der Verhältnisse in Italien einige würdige Vertreter, so gefahr voll auch die Bahn eines wahrheitsliebenden und vaterländischen Historikers war. Von Giannone's Neapolitanischer Geschichte ist schon früher die Rede gewesen i7Zl-Ä! (Ult, 348). Girolamo Tiraboschi von Bergamo stellte in seiner gründ lichen „Geschichte der italienischen Literatur" das geistige Leben seiner Landsleute von den Anfängen wissenschaftlicher Bildung bis zum Jahr 1700 mit unifassen- i73,-is"z° der Gelehrsamkeit und strenger Wahrheit dar. Carlo Denina aus dem Piemon- tesischcn, der als Professor, Bibliothekar und Akademiker abwechselnd in Turin, Berlin und Paris thätig war, hal durch sein Werk „über die Revolutionen Italiens" und andere historische Schriften den freisinnigen Geist des achtzehnten Jahrhunderts aus Frankreich und Deutschland in die italienische Geschichtschrei bung eingeführt. Die Zeit der Revolution und der Napoleonischen Herrschaft in Italien fand einen kenntnißreichen und freimüthigen Bearbeiter in dem Pie- ,7«6-n»7" "Etesen Carlo Bütta (8toria cl'Italiu dal 1789—1814), einem Gelehrten, der durch seine Stellung als Staatsmann in Piemont und als Mitglied des ge setzgebenden Körpers in Paris einen liefern Blick in die Geschicke der Staaten und in den Gang der öffentlichen Dinge thun konnte und der daher auch vor zugsweise befähigt war. als Fortsctzer Guicciardini's aufzutretcn und die Ge schichte Italiens vom Ende des fünfzehnten Jahrhunderts bis auf seine Zeit dar zustellen. Gemäßigt in seinen politischen Ansichten und ein guter Katholik blickt Botta mit Trauer und Wehmuth auf den Untergang des alten Italiens durch fremde Gewaltherrschaft und führt den lebenden Geschlechter» mit patriotischem Ernst zu Gemüthe, daß sie Freiheit und Unabhängigkeit nur durch eigene Kraft, durch Einigkeit und nationale Tugend zu erlangen vermöchten. Seine Geschichtsbücher brachten den Italienern zum Bewußtsein, daß sie nicht nur eine gemeinschaftliche Sprache und Poesie besäßen, sondern daß sie auch gemeinschaft liche politische Interessen hätten, daß sie nur dann Rettung und Besserung der öffentlichen Zustände erwarten dürften, wenn sie von dem lebhaften Gefühl durchdrungen wären, daß sie ein gemeinsames Vaterland Italien zu bilden, zu erhalten und zu vertheidige» hätte». Solche Ansichten stimmten nicht mit dem System der Reactionspolitik in Turin und Mailand, daher auch Botta viele Jahre lang in Frankrcich verweilen mußte (S. 618). Botta's Zeit- und Ge- I77S-,"»'? ^""""Üdgcnossc war der Neapolitaner P. Colletta, ein in die Geschicke seines Vaterlandes unter der französischen Herrschaft wie unter König Ferdinand tief