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830 O. Das achtzehnte Jahrh. in den vier ersten Jahrzehnten. batte die Staatskasse gefüllt und die Abtragung der Schulden wie die treffliche Ausrüstung des Heeres und der Flotte möglich gemacht. Im Besitze der Küsten länder und der reichen Städte Wismar, Stralsund, Stettin, Riga und Reval beherrschte Schweden den Handel der Ostsee und deckte die Armuth des eigenen Landes durch einträgliche Zölle. Befanden sich ja doch die Ausflüsse der Weser. , Oder, Düna und Newa in seinem Gebiet! Jngermanlnnd, Livland und Esthland waren Schwedens Kornkammern und die Stätte, wo das heutige Petersburg steht, war eine mit wenigen Fischcrhüttcn bedeckte sumpfige Niederung auf schwedischer» Grund und Boden. Die Ostsee war in Wahrheit das „schwedische Meer". N kriegerische Kraft des abgehärteten Volkes, das Feldhcrrntalcnt einiger waffen kundigen Könige und die Zwietracht der Nachbarstaaten hatten die kleine arn» ! Nation in die Reihe der europäischen Großmächte gestellt. Und wenn sie auch in den letzten Jahrzehnten von ihrer politischen Höhe hcrabgcsticgen war, so HM man doch bei den Friedcnsverhandlungen in Ryswick dem schwedischen Gesandte» noch die Rolle eines Leiters und Vermittlers zugestanden. Schweden Mit neidischen Blicken betrachteten die Nachbarn das Ucbcrgcwicht der Schwede!» Nachbarn, das sich oft in verletzender Weise kundgab. Wie oft standen schwedische Soldaten >» frcindcn Kriegsdiensten und machten sich durch ihre Raubsucht und Zuchtlosigkeit ver haßt; wie oft ließen sich hohe Beamte und mächtige Rcichsräthe vom Ausland bestechen und zu fremden Zwecken mißbrauchen! (S. 618). Die Küstenländer >»' Li-land. Osten des baltischen Meeres wurden als ausländische Provinzen behandelt, die ih» Abgaben nach Stockholm entrichteten, ohne daß man sie als gleichberechtigte Gliedert den Staatsverband ausgenommen hätte; durch die Einziehung der Krongüter, die in"" auch auf die überseeischen Landschaften ausdchnte (S. 647), waren viele livländis^ Edclleute ihrer Liegenschaften beraubt worden, welche sie von ihren Voreltern geeck' oder durch Kauf und Verträge in gutem Glauben erworben hatten. Zn frühes Jahren hatte Livland der schwedischen Regierung manche Vorthcile zu danken gchal» sie hatte eine Agrargesetzgebung mit Landesvermessung begründet, sie hatte in Dock"' eine Universität nach dein Vorbilde von Upsala errichtet und in den größeren StN»" höhere Schul- und Bildungsanstalten ins Leben gerufen, sie hatte das Kirchenrcgu»""' geordnet. Dein Generalgouverneur, der als Stellvertreter des Königs die militärisch"" und bürgerlichen Angelegenheiten leitete, stand ein aus schwedischen und deutschen Cd«) leutcn gemischter Landcsrath mit einem Landmarschall zur Seite; Ritterschaft »") Landtag genossen ausgedehnte Rechte und Befugnisse. Aber unter der Gewaltherrsch"' Karls XI. waren durch den despotischen Gouverneur Hastfchr die Privilegien Viels") verletzt, das Landrathscollcgium aufgelöst, die Stünde, welche gegen die Ausdehn»"- der harten Domäncnreductionen über die nur durch Personalunion mit dem K»»^ reich verbundenen Ostsecprovinzen in Stockholm allzulaut ihre Beschwerden »" Klagen vernehmen ließen, in ihrer Rechtsstellung herabgedrückt worden. Befand^ Patkul. trug ein livländischer Edelmann, Johann Rcinhold Patkul, „ein Fanatiker des st"", dischcn Staats", den die Eingriffe in die alten verbrieften Landesrechte und Verfass»»)' bcstimmungcn ties verletzt hatten, der schwedischen Herrschaft einen lcidcnschastM» Haß. Er hatte als Wortführer des ständischen Ausschusses die Rechte der Lands»! ^ energisch vcrthcidigt und war darum als Hochvcrräthcr angcklagt worden. Cs)" ihm gelungen, den, schwedischen Halsgcrichte zu entfliehen. Zum schmählichen und zi Schwei Sachse urthcil und hc 2 Vater Schwei der sieg gedrun dm He dänisch Rißtra jüngere beiderse anderst« die Aci andern gerichtc lockerte! Landes zu mel thümer die Au Schürst Pflichten Gebiet die Her, Wirkun starken Leitweis Verheir« connner den Ve> zogen s schwäch Umsicht! tonen s Karl X! bereiter F Hülfe Regiert Königs kürst L erlangt den po!