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o. Das achtzehnte Jahrh. in den vier ersten Jahrzehnten. betroffen über die sichere Haltung der Gegner, wagte kein zweites Zusammen treffen aus Furcht vor der unfehlbaren Ungnade im Falle eines Mißlingens. Er segelte nach Toulon zurück. So behaupteten sich die Engländer in der wich tigen Seefestung. Vergebens machten die Franzosen und Spanier während des Winters und Frühjahrs mehrere Versuche, sie daraus zu vertreiben; derselbe hessische Landgraf, der die Eroberung bewirkt hatte und zum Befehlshaber ein gesetzt worden war, verstand es auch durch Schutzwcrke uud militärisches Geschick die Stadt zu vertheidigen. ^bü?det-n'in Dieses Ereigniß lvirkte auf den Osten der Halbinsel zurück. Die Eatalvnier Barcelona, hatten noch nicht vergessen, wie gewaltthätig und übermüthig die Castiliancr einst ihre Vorfahren behandelt hatten, und bis zur Stunde waren die alten Fucros, die ihnen Philipp IV. entrissen, noch nicht zurückerstattet worden. Sie mochte» hoffen, daß mau jetzt in Madrid nachgiebiger sein würde. Allein nach der Ent fernung der Orsini, welche den bourbonischen Thron auf eine nationalspanische Partei gründen wollte, war die französische Camarilla, an ihrer Spitze der über- müthige leichtfertige Herzog von Grainont, Ludwigs Gesandter, einflußreicher als je. Das spanische Reich sollte als Nebenland der Krone Frankreich beherrscht werden; die ständischen Institutionen herzustellen oder gar die staatsrechtlichen Besonderheiten der großen Provinzen ins Leben zurückzurufen, meinten sie, wider strebe den bourbonischen Traditionen und stehe im Widerspruch init der Re gierungsweise der früheren Könige, deren Nachfolger und Erbe Philipp V. sei. Ein Abgeordneter der Stadt Barcelona, der Gesandtenrechte in Anspruch nahm, wurde ins Gefängniß geworfen. Als die Orsini durch den Einfluß der klugen und willenskräftigen Königin Marie Louise von Savoyen, die ein französischer Minister spottend aber zutreffend als „Staatsmann von sechzehn Jahren" be zeichnet, wieder nach Madrid zurückkehrte, hatte in den östlichen Landschaften die Mißstimmung bereits Wurzel geschlagen, hatten Parteigänger der Mitten die habsburgischen Sympathien zu wecken gewußt. Man wartete in Barcelona nur der Ankunft eines englischen Geschwaders, um sich für den Habsburger Prätendenten zu erklären. Karl war gerade damals in Lissabon in unerfreulicher Lage. Don Pedro, krank und von der Nacht des Trübsinns umfangen, konnte sich zu keinem männlichen Entschluß ausraffen; der portugiesische Amtsadel war beleidigt durch den Hochmuth und das anmaßende Auftreten Liechtensteins, der den Erzherzog immer noch als seinen Zögling ansah; der Thronbewerber selbst, von Natur langsamen Geistes, wurde überdies durch die vorsichtige Politik des Wiener Hofes von allen gewagten Unternehmungen zurückgehalten. Um diese trä gen Elemente in Fluß zu setzen bedurfte es eines aktiven romantisch angelegten Mannes. Einen solchen erhielt die englische Schiffmannschaft in dem kühnen hochherzigen mit allen Gaben reich ausgestatteten Lord Peterborough. Nachdem ^ irr Lissabon den deutschen Prätendenten, in Gibraltar den thatkräftigen Georg von Darmstadt an Bord genommen, segelte er nach Catalonien. In Denia, wo