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792 6. Das achtzehnte Jahrh. in den vier ersten Jahrzehnten. Mission war, bürgerliche Freiheit und religiöse Toleranz gegen den französischen Absolutismus und katholischen Glaubcuszwang zu vertheidige». In dieser Stellung und Aufgabe hat der calvinische Fürst die Prädestination seines Schick- sals zu erkennen geglaubt. „Sein Leben macht den Eindruck einer Seefahrt, die zwischen gefährlichen Klippe» nicht selten unter heftigen Stürmen dahinsührt, in welchen der geschickte Pilot jede Wendung der Elemente benutzen muß." A«na m,d Nach dem Tod des kinderlosen Fürsten bestieg kraft der im I. 1688 fest- »ic M->ri-gesetzten Erbfolgeordnung seine Schwägerin Anna Stuart (geb. 6. Fcbr. 1665) ' den englischen Thron, eine Frau von häuslichen Tugenden aber geringen Gcistes- gabcn, der anglicanischen Kirche eifrig ergeben, nicht ohne Anmuth und Liebens- Würdigkeit im Umgang, doch vor der Zeit gealtert, langsam in Auffassung und Urtheil, unwillig zu angestrengter Arbeit und bei aller Unselbständigkeit stolz auf ihre fürstliche Stellung. Die ersten Schritte der neuen Königin, in der noch der Stuartsche Geist fortlebte, weckten in den Reihen der Whigs die Besorgniß. die Politik Wilhelms möchte wieder ausgegcben werden. Den größten Einfluß im Cabinet erlangte ihr Oheim, der hochmüthige und ränkesüchtige Graf von Rochcster, und die meisten übrigen Räthe waren entweder entschiedene Tories und Hochkirchcnmänncr oder doch den altenglischen Anschauungen zugethan. Selbst der Lordschatznieister Godolphin, ein wortkarger arbeitsamer Staats- und Finaiizmann, der im Ministerrath Wilhelms hohes Ansehen genossen, stand mehr auf Seiten der Tories. Wenn dessen ungeachtet die große Allianz aufrecht erhalten ward, der bereits in der Vorbereitung begriffene Krieg zur Durchführung kam, so war dies hauptsächlich das Werk Marlboroughs und seiner Gemahlin. Wir wissen, wie sehr die Tochter Jacobs II. von Jugend auf mit Sarah Jcnnings, die John Churchill, der schönste Mann in England, der gewandteste Höfling zu seiner Gattin erkoren und ihr durch das ganze Leben in seltener Hingebung zu- gclhan blieb, durch die Bande der Liebe und der Seelcnsympathie verknüpft war. „Eben so geistesgegenwärtig wie willensstark wandelte die Lady auf dem schlüpfrigen Boden der Hofintrigue mit leichtem und gewissein Fuß einher." Gerade durch den Gegensatz ihrer Charaktere herrschte sie über die unselbständige Natur der Königin. Im vertraulichen Verkehr verschwand jeder Unterschied des Ranges; sie lebten und liebten einander wie Schwestern. Durch den Einfluß dieser Dame, die den whigistischen und niederkirchlichen Ansichten mit Entschiedenheit zugethan war, geschah es, daß die Leitung des Kriegs- und Staatslebcns auf ein Jahr zehnt ganz in die Hände des hochbegabten Mannes kam, dessen gute und schlimme Eigenschaften wir früher kennen gelernt (S. 510). Er war schon von Wilhelm zum Oberfeldherrn ausersehen worden und besaß eine solche Gewandtheit in Be handlung der Menschen, daß trotz des Uebcrgewichts der torystischcn Elemente in dem Ministerium doch während seiner Abwesenheit im Parlament und bei der Regierung Alles in seinem Sinne vor sich ging. Häuf, Statt gesetzt U»d d °» de der (? '>ah„i Ha up eutsch, Kar, ^attrr '"acht ll»d Kühr, leeter, alld ."lserl d -°tau i"ril§ geiyh, eir ertr >fch "äre 'ch>ve .>1 ?'°ht l»t ix ?"ßt