Volltext Seite (XML)
III. Dcuischc Wissenschaft und Dichtung. 747 ^pitzschm werden '"gen. an " älteren ^ "nd im- Gefühl uch Gxorg ">ih. „alS Kirchenlied ^ Schäfer- ^ sronnner kreise be- der neuen 'Vphius, bung und nd Einfalt dungsgabe r" und in taste ergeht ldigen Cr- nsjahr ins cht cmpor- : Zuversicht ;ers Paul hrhunderts Lage seines „daß alles nicht aus< r noch jehi „sind ein- chenherzcns : was Mt ls Prcdig-r rleranzedw n Gerhards ancke a»s in nicht d>e nicke wattei ^t" und bcrlieferun) Zürich He>^ Zied „Jesto :s die nach' der E >ie heimisch Kunst und Literatur jeder Pflege und Fortbildung ermangelte; auch die Ansätze zur Begründung einer kunstniäßigcrcn Dichtung in, Sinne der antik-italienischen Renaissance, wie sie zunächst in Süddcutschland, in Heidelberg, in Stuttgart, in Darmstadt gemacht worden, waren dahingcgangc». Jul. Wilhelm Zinkgref, Sohn eines Heidelberger Juristen, ein durch Studien und Reisen gebildeter strebsamer Jüngling, der in einer Lamiulung von Geschichte», scharfsinnigen Aussprüchen, „Teutschc Apophthegmata" genannt, die Erzählungskunst eines Boccaccio cinsührcn wollte und die Tyrtäischc Lyrik in Alexandrinern als „Soldatenlob" oder Vermahnung zur Tapferkeit nachahmtc, war in jungen Jahren den Leiden des Krieges zum Opfer gefallen. Der kräftige Odensängcr,' Festordner und Hosdichter Georg Rud. Weckhcrlin aus Stuttgart, welcher nach denisA^s,^", Borbilde der ausländischen Literaturen, die er auf größeren Reisen in Frankreich und England kennen lernte, die neuhochdeutsche Gclehrtendichtung zu heben und auszubilden bemüht war, in einer Traucrode dm Tod Gustav Adolfs beklagte und in kunstvoller Lyrik seine Stimmungen und Empfindungen über die Ereignisse und Eindrücke der Zeit ausgesprochen, brachte die zwei letzten Deccnnicn seines Lebens in England zu, wo er an der Spitze einer deutschen Kanzlei im Interesse der pfälzisch-protestantischen Sache wirkte. Er begleitete das royalistischc Heer auf dem Feldzuge gegen die Schotten, wo rr als Arbeiter im königlichen Cabinct nach den Worten eines Zeitgenossen, zugleich Pyramus, Thisbe und den Löwen zu spielen hatte. Dietrich v. Werder, der poc- üschc Repräsentant der Renaissance in Hessen, der den Tafso und Ariosto in Alexan drinern übersetzte und den „Krieg und Sieg Christi" in Sonetten besang, eine Zierde des deutschen Adels, der das Schwert und die Feder gleich trefflich führte, wurde durch dieljährigc Kriegs- und Staatsdienste der Poesie entfremdet. Besonders hatte die deutsche Sprache den kräftigen einfachen Charakter verloren, den ihr Luther verliehen, sie war durch Einmischung vieler den alten und romanischen Sprachen entlehnten Fremdwörter entstellt und zu einer „Bastardsprache" entwürdigt worden. Aus dieser Entartung und Verwilderung das deutsche Culturleben emporzurichtcn, Di- frucku- der heimischen Dichtkunst eine Gestalt zu geben, daß sie den poetischen Erzeugnissen der «Mrschast. romanischen Länder wieder ebenbürtig an die Seite treten möchte, war nun die Aufgabe und das eifrige Bemühen der strebsamen jungen Männer, die am Anfang des sicbcn- ichntcn Jahrhunderts und meistens noch unter dem Waffcngctöse der Zeit das heilige Neuer der Poesie zu erhalten und neu zu entflammen suchlen. Daß sie bei ihren Be gebungen sich an die Vorbilder und Institute der Italiener und Franzosen anlehnten, ^ur in Anbetracht der künstlerischen Stellung beider Nationen in der Zeit der Renaissance natürlich : in Deutschland hatte der Krieg die alte volksthümlichc Literatur ver klungen; cs niußte eine neue geschaffen werden. Diese konnte aber nicht mehr zu "kn alten Formen zurückkehren, die in ihrer mangelhaften Kunstbildung den Ansprüchen ^modernen Cultur widerstrebten. Vorerst mußte man auf Reinigung und Vcr- M'ung der Sprache bedacht sein. Man kam also auf denselben Gedanken wie Riche lieu >u Paris, nämlich durch Gründung einer gelehrten Gesellschaft einen Gerichtshof eine Pflanzstätte für Spcachbildung zu errichten. Schon seit einer Reihe von ^hren bestand in Florenz die „Accademia dclla Crusca", die Kleicngesellschaft, so ^uannt, weil sie das reine Mehl der italienischen Sprache von der groben Zuthat der ^le säubern wollte. Sie suchte durch Bearbeitung eines Wörterbuchs die italienische Drache aus Grund der klassischen Erzeugnisse der Renaissance zu erhalten und fortzu- Gm. Diese Anstalt, die auch der französischen Academie zum Vorbild diente, hatte Est Ludwig von Anhalt-Köthen während eines längeren Aufenthaltes in der Medi- ^adt kennen gelernt. Nach seiner Rückkehr wurde bei Gelegenheit eines Besuches ' ihm verwandten herzoglichen Familie in Weimar auf seine Anregung nach dem