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V. Der Norden und Nordosten Europas. 669 ich den v S cincc ent' -vier' .nkcci »sil )er .ihre en E»t' de» die ,e er Acise ih» »g a»s u»i^ und d" allen S°' eine von ^ »< uc dy"" 2-' Jntrigucn vereinigten sich endlich die Factionen ans einen einheimischen Edelmann mittleren Ranges. Michael Wisniowiecki, weniger aus Gründen seiner Bedeutung oder Würdigkeit, als weil der tapfere lithauische Kricgsmann ohne großes Vermöge» und mächtigen Familienanhang Niemanden Besorgniß einflößte, dem Einfluß und den Vorrechten der Großen keine Gefahr zu bereiten schien. So wenig trug der Mann Verlangen nach der Auszeichnung, daß er mit Thräncn M-w-m bat, ihm nicht eine Last aufzulcgen, die über seine Kräfte ginge. Und nur zu bald zeigte cs sich, wie richtig er seine Lage beurtheilt hatte. Die Häupter des Senats und des Klerus, vor Allen'der Primas Nicol. Prazmowski und der Kronfeldherr Johann Sobiesky, voll Neid und Erbitterung daß der geringere Adel in einer patriotischen Aufwallung bei der Wahl den Ausschlag gegeben, machten dem neuen König das Amt sehr schwer; schon der erste Reichstag wurde gesprengt und alle vaterländisch gesinnten Männer erkannten mit Schrecken und Besorgniß, wie reißend das Gemeinwesen dem Verfall und Verderben zueile, wie wenig der Mann, dein man das Steuer in die Hand gezwungen, der schwierigen Aufgabe gewachsen sei. Außer den inneren Parteibewegungen schuf besonders das unruhige Treiben derAAA°^'" Kosaken ein Meer von Verwirrung und Verlegenheiten. Der kriegerische Volksstamm, ° " »»zufrieden, daß er in zwei Hälften zerrissen worden, wovon die eine unter russischer, die andere unter polnischer Herrschaft stehen sollte, trachtete nach Wiedervereinigung, üi es durch Rückkehr unter die Hoheit der Republik, oder durch Anschluß an den Zar »°» Moskau. Daß bei diesem Streben nach Veränderung sich wieder verschiedene Par tien und Factionen unter herrschsüchtigen Führern bildeten, die geleitet von persönlichen Interessen oder von vorwiegenden Sympathien theils nach Warschau theils nach Moskau de» Blick richteten, lag in der Natur der Dinge und der Menschen. Es war noch nicht ^rgessen, wie viel Schlimmes früher die polnische Herrschaft gebracht; aber auch das Äch der russischen Knäsen war nicht leicht. Unter den inneren Unruhen der beiden ^olkstheile diesseit und jenscit des Dnepr, und unter den Partcikämpfen des einen Hct- wan gxgm den andern, traten auch conspiratorische Umtriebe mit den Tataren der Krim, den alten Waffenbrüdern und durch diese mit der Pforte ins Dasein, Umtriebe "w sowohl den Russen als den Polen verderblich wurden. Es ist uns bekannt, daß ge- ^e damals die Osmancn unter dein energischen Regimente der beiden Köprili einen wiegerischen Aufschwung nahmen: sie entrissen den Bcnetianern nach einem Riesen- »»wfe die Znscl Candia und suchten Siebenbürgen und Ungarn unter die Lehnshoheit w Pforte zu zwingen, wobei ihnen eingeborne Magnaten Hülfe leisteten. Aehnliche ^rhältnisse boten sich ihnen nun auch in der Ukraine dar: der ehrsüchtige und ränkc- ^ Hetman Doroschenko war bereit, den Beistand der Türken zur Erwerbung der oiihrerschast über alle Kosaken mit der Anerkennung der Oberhoheit der Pforte zu er- »»fln. Die kecke Sprache des polnischen Gesandten in Konstantinopel mehrte die ^siegslust des Sultans Mohammed IV. Bald stand ein zahlreiches Türkenheer vor den Muern von Kaminiez am Dniester. Die schwach vertheidtgte Stadt mußte sich er-^ug. >672. «wen; der Kronfeldherr Sobiesky war nicht stark genug, den übermächtigen Feind zu- ^»zudrängcn; ganz Podvlicn fiel in türkische Hände; Lemberg mußte durch eine hohe -/»»dschatzung den Abzug der Janitscharen erkaufen. Der schwache König Michael er- ^'»k und schloß eilends den schmachvollen Frieden von Budziak, kraft dessen Podo-