Volltext Seite (XML)
V. Der Norden und Nordosten Europas. 619 >e ver- ffnter- That, ltte die wider- vteuer- ntdem, Staat h Thcil ellung, :genden :iz und Stelle tte, der klarem ngslust Arischen Kaiser hiii»m. Erfolge lahme idsliebe . gegen- bekannt cn, und mlasien. Magnus che Pen- l Schwe- wutschen c Subsi- 'crpsiich- ten wäre >gen, wie Anfangs de gegen egt. u»> Augen- ordnetcn Wallung ging Schweden in einen Krieg, welcher nicht einmal wie die früheren für den eigenen, sondern zu Frankreichs Vorthcil geführt wurde". Das war der Fluch der traditionellen schwedischen Subsidicnpolitik. Als seht die französischen Diplomaten ernstlich mit der Einstellung der Zahlungen drohten und an die vertragsmäßigen Verpflichtungen erinnerten, wußte Schweden dem Drängen Folge leisten. Zögernd und bedächtig schritt man zu Feindseligkeiten; man meinte anfangs nur eine Pression auszuüben, den Kurfürsten zum Rückzug vom Ncichshecr zu veranlassen; aber es wurde bald emstcr, als man in Stockholm vorgchabt. Unter dem Borgebcn, sie kämen nicht als Feinde und würden gleich nach der Rückkehr des Kurfürsten aus dem Elsaß dessen Gebiet räumen, zogen schwe- dir Mark, dische Regimenter unter dem altersschwachen Feldmarschall Karl Gustav Wränge! D-cbr. iv?<. aus dem Bremischen und Pommern in die Nkermark ein und schickten sich an, hier Winterquartiere zu nehmen. Sie traten Anfangs mit größter Schonung und Milde auf und vermieden alle Feindseligkeiten, wie denn auch der Statt halter der Knrmark, Fürst Johann Georg von Anhalt-Dessau, den ungebetenen Gästen keinen Widerstand leistete, doch aber die verfügbaren Truppen zusammen- zog und die festen Plätze in Verthcidigungsstand setzte. Allein lange ließ sich der sonderbare Zustand zwischen Freundschaft und Feindschaft nicht aufrecht halten. Die Schweden breiteten sich immer weiter in der Mark aus und erhoben Steuern und Kricgsleistungeu; es kam bald zu offenen Feindseligkeiten, Gewalt taten, Plünderungen, namentlich als an des kranken Feldmarschalls Stelle sein Stiefbruder Wolmar Wrangcl trat und den französischen Einflüsterungen mehr Gehör schenkte. Es begann nun in dem Wald- und sumpfreichen Lande ein er bitterter Parteigängcrkricg. Die schwedische Soldatesca übte bald wieder alle jene Erpressungen und Gräuel, die wir aus der Geschichte des dreißigjährigen Krieges kennen; voll Ingrimm erhoben sich die Bauern und wehrten das zügel lose Kriegsvolk auf eigene Hand ab, so gut es ging. Das entgalten dann wieder die Schweden mit erhöhten Mißhandlungen. Noch sicht man da und dort, als Erinnerung an jenen Guerillakrieg, in märkischen Kirchen die Fahnen, unter denen die Bauernhaufen auf eigenen Antrieb ins Feld rückten; unter dem rothen brandenburgischen Adler steht die Inschrift: „Wir sind Bauern von geringem Gut. und dienen unserm gnädigsten Kurfürsten und Herrn mit unscrm Blut". Die Schweden waren bald im Besitz des ganzen Havellandcs bis vor Spandau Mm. 3»ni und Berlin; die drei wichtigsten Havclpässe, Brandenburg, Rathenow und Havelberg, waren in ihrer Hand; schon schickten sie sich an, die Elbe zu über schreiten und dem französisch gesinnten Herzog von Hannover die Hand zu reichen. Die Gefahr war aufs Acußerste gestiegen; aber der Retter war nicht mehr D»Kurfürst lerne. In seinen Quartieren am Oberrhein hatte der Kurfürst die Kunde von ' dem Vordringen der Schweden vernommen. Er scheint durch die Nachricht keineswegs betroffen oder schmerzlich berührt worden zu sein. Seine alten Pläne, diese Feinde vom deutschen Boden zu treiben, tauchten alsbald wieder auf. „Das kann den Schweden Pommern kosten" war sein erstes Wort. Dort war Schlachten-