Volltext Seite (XML)
ad- !er- die die In B- rdet >h>n hob alte ort- L»t- äre- rsche ra"' - die nnec cince -gen- Ot^ zeoeS eschen >t v'' aiN' rst-^ vri^ -zde^ -is-h-; 'sei"- ^rieg^ -,'S >-K '^xlve, ^ Ai^ i- V. Der Norden und Nordoslen Europas. 601 für damalige vcrhältnißmäßig vorzügliche Posteinrichtung verband bald die weit ausein ander liegenden brandenburgischenGebictsthcile; derncuangelegteFricdrich-Wilhelmscanal vermittelte den Verkehr der Oder mit der Spree und Elbe. Vom Seehandel freilich, dessen hohe Bedeutung für den Wohlstand eines Landes er in Holland kennen gelernt haben mochte, war der Kurfürst so gut wie ausgeschlossen; sein Anthcil von Pommern enthielt keinen einzigen werthvollcn Hafenplatz ; Stettin und die freie Schifffahrt auf der Oder in seinen Besitz zu bekommen war ihm trotz der angestrengtesten Bemühungen und verschiedener Tauschanträge nicht möglich gewesen; Schweden, Dänen, Polen waren die Herren der Ostsee; der Kurfürst war sich dessen wohl bewußt und trug es mit schwerem Mißmuth, Die Begründung einer brandcnburgischen Seemacht, die Beförderung des transmarinen Handels war bis an sein Lebensende eines seiner hauptsächlichsten Anliegen, wenn gleich die Ungunst der geographischen Lage dauernde Erfolge verbot. Durch einen holländischen Kaufmann, Benjamin Raule, den er zum Oberdirector des Seewesens ernannte, ließ er eine Anzahl Kriegsfccgattcn bauen, die nicht nur bei den militärischen Operationen gute Dienste leisteten, sondern auch die Handclsinteressen schützten. Selbst an die spanische Flotte wagten sich die brandcnburgischen Kriegsschiffe, um eine alte Subsidicnfordcrung einzutreiben, und man erstaunte in der ganzen Welt nicht wenig über das plötzliche Auf treten einer vorher ganz unbekannten Seemacht. Dabei war der Kurfürst bemüht, überseeische Colonien zu erwerben. Zm Jahr 1682 errichtete er eine afrikanische Han delscompagnie, nachdem ec von einigen Regerhäuptlingen in Guinea die Anerkennung seiner Oberherrschaft und das Versprechen erhalten hatte, nur mit brandcnburgischen - Schiffen Handel zu treiben. Der Major von der Grüben wurde mit zwei Schiffen und einer Kompagnie Soldaten nach Africa gesandt (1683), pflanzte an der Goldküste die brandenburgische Fahne auf und errichtete einige Forts mit Garnisonen; eine Gesandt schaft dieser Negerreiche kam sogar nach Berlin und erneuerte die Verträge. Das aben teuerliche Unternehmen hatte freilich keinen dauernden Erfolg, zeugt aber von dem kühnen Geist und weiten Gesichtskreis des Kurfürsten. Die ferne Colonie wurde unter König Friedrich Wilhelm I. an die Holländer verkauft, die von Anfang an alle möglichen Feindseligkeiten dagegen geübt hatten. lieber den materiellen Gütern des Lebens wurden aber auch die idealen nicht ver- ^k^-rung gesscn: auch die Wissenschaften und Künste erfreuten sich der Fürsorge des einsichtigen unVWissen- Fürsten. Die Universität Frankfurt wurde aus dem Zustand tiefen Verfalls zu neuer Blüthe erweckt, auch das gänzlich darniederliegende untere Schulwesen hob sich unter der Gunst und Pflege des Landcsherrn. Aus den Niederlanden wurden Maler, Bild hauer, Stempclschncider in die kurfürstlichen Dienste gezogen und entfalteten ihre Kunst fertigkeit in der von den Musen bis dahin wenig besuchten Mark; holländische Baumeister und Ziminerlcute waren bemüht, das unansehnliche Berlin, zur Zeit des westfälischen Friedens eine Stadt von noch nicht 10,000 Einwohnern, einigermaßen in Stand zu setzen, wie es die Würde der Residenz und die Prachtlicbe des Kurfürsten beanspruchte. Der phantastische Plan einer „Universal-Universität", den der schwedische Rcichsrath Beugt Skytte entworfen, kam freilich nicht zur Ausführung, zeugte aber von der hohen Begeisterung des Kurfürsten für freie Geistesbildung. In einer Stadt der Mark sollte rine Gelehrtenrcpublik von Männern der Kunst und Wissenschaft aller Nationen und Glaubensbekenntnisse errichtet werden, wo in völliger politischer und religiöser Freiheit u»r der Dienst der Musen gepflegt würde. Die Bereicherung der Berliner Bibliothek ließ er sich zeitlebens angelegen sein und begünstigte Künstler und Gelehrte aller Art; um seine und seines Hauses Geschichte aus die Nachwelt zu bringen, stellte er eigene Hos- hisiorivgraphen an, wie Schookius und den Franzosen Rocoles, auch der Italiener