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III. England unter dc» zwei letzte» Stuarts u. Wilhelm III. 567 gangen, auch unter dem neuen Regimcnte thätig sein sollten; sie hätten lieber statt der Indemnität eine Bill der Rache und Vergeltung durchgesetzt und alle Tories aus den Staats- und Gemeindeämtern verdrängt. Sie glaubten in Wil helm zu viel Eigenwillen, zu große Neigung für persönliche Regierung, auch zu starke Sympathie» für Holland zu entdecken und waren daher bestrebt, die par lamentarischen Rechte so viel als möglich zu mehren und zu sichern, der aus übenden Gewalt einen kurze» Zaum anzulcgen. Es wurde erwähnt, wie schwierig die Lage des Königs im Winter von neunundachtzig auf neunzig sich gestaltete. Erst als er das vorwiegend aus Whigistischen Ultras bestehende Conventions-Parlament aufgelöst und durch neue Wahlen ein fügsameres Unterhaus zu Stande gebracht Mär; i«»o. hatte, in welchem eine beträchtliche Zahl gemäßigter Tories Sitz und Stimme hatte, gelang es ihm, Beschlüsse durchzuführcn, welche die königliche Prärogative mit dem parlamentarischen Regiment in das richtige Verhältnis; setzten. Ein Hnadcnakt wurde angenommen, welcher der Partcircaction der Whigs ein Ende machte: nur wenige, meistens flüchtige Glieder der katholischen Camarilla, wie Pctre, Sunderland, Powis, Castelmai», Dover, Melford, sollten von der Am nestie ausgeschlossen sein und aller Aemtcr und Ehrenrechte verlustig gehen. Auch wurde der Staatshaushalt auf Grund früherer Einrichtungen zweckmäßig ge ordnet und zwischen dem erblichen Besitzthum der Krone und den Einkünften für die Staatsbedürfnisse eine Scheidung getroffen. Alles Eigenthum und Ein kommen, in dessen Genuß der vorige König gewesen, sollte auch dem Nachfolger gehören; die Zölle und Accisen wurden dem Königspaar Wilhelm und Maria zur Hälfte auf Lebenszeit zugewiesen, die andere Hälfte von einer Parlaments- bewilligung von vier zu vier Jahren abhängig gemacht. Zugleich wurden die von der Convention und dem Conventionsparlamcnt getroffenen gesetzlichen An ordnungen gutgcheißen und bestätigt. Damit war der Akt der Revolution von l688 geschlossen; die Zwischenregierung ging zu Ende, ein rechtmäßiges monar chisch-parlamentarisches Regiment trat an die Stelle. Nun wandte Wilhelm sein Vertrauen wieder mehr den gemäßigten Tories von alter Erfahrung zu, den Lords Danby, Halifax, Nottingham; die Whigs mm^rcs^ von der äußersten Richtung, wie Mordaunt und de la Mcre wurden aus dem ihm,,s. ' Ministerium entfernt. Gerne hätte der König den Earl of Shrewsbury, der einer katholischen Familie entstammt zu den freiesten religiösen Ansichten über- gctreten war und sich der besonderen Gunst Wilhelms erfreute, bei seinem Amte eines ersten Staatssekretärs erhalten; dieser wollte jedoch seine Sache nicht von den Parteigenossen trennen. Mit tiefer Gemüthsbewcgung gab er dem König das Siegel zurück. Als Wilhelm bei seiner Abfahrt nach Irland die Regierung Juni iss», in die Hände seiner Gemahlin legte, stellte er ihr einen aus Tories und Whigs gemischten Rath zur Seite. Zu der Consolidirnng des neuen Regiments in dem Jnselreiche trug der festländische Krieg nicht wenig bei. Denn da die verbündeten Mächte den Anschluß Englands dringend wünschten, so trugen die beiden Habs-