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III. England unter den zwei letzten Stuarts u. Wilhelm III. 565 fanden sich im Heer, ein Name, der den Irländern Erinnerungen und Sagen ans alter Vorzeit in die Phantasie zurückricf. Christian V. hatte sich von Frank reich abgewandt und war der Coalition der kontinentalen Mächte bcigctreten. Die irisch-französische Kriegsmacht mochte von gleicher Stärke sein ; dennoch hielten die Führer nicht für rathsam, den Angriff des Feindes abzuwarten; Jacob ordnete den Rückzug gen Drogheda an, um jenseit des Küstenflusses Bohne, der durch das Zuströmen verschiedener Bergwasser bei seiner Mündung eine an sehnliche Breite und Tiefe erhält, eine gedeckte Stellung zu nehmen. Kaum hatten die Jacobiten auf den Höhen des rechten Ufers eine Lagerstätte bezogen, so er schien das Oranische Heer auf der linken Seite. An diesem denkwürdigen Orte, wo die ersten Keime der christlichen Cultur in den irischen Boden gepflanzt wurden, sollte sich die Zukunft des britischen Reiches entscheiden. Es war ein heißer Kampf, nicht unwürdig des hohen Preises, der den Sieger erwartete. Wilhelm ^2»« ließ sich durch die leichte Wunde, die er beim Besichtigen der Oertlichkcit empfing, nicht abhalten, selbst den Oberbefehl zu übernehmen; unter ihm dienten die beiden Schömberg, Vater und Sohn. Während der letztere, Graf Meinhard, mit Dragonern und Fußvolk stromaufwärts unweit Slane den Ucbergang erzwang, führte der Marschall selbst bei Oldbridge den Kern des gemischten Heeres über den Fluß nach der andern Seite, ein Unternehmen von der größten Kühnheit und Tapferkeit. Sie wurden von der feindlichen Macht am Aufsteigen gehindert und mancher brave Kriegsmann mußte sein Leben lassen. Mit jugendlichem Muthe stürmte der alte Held Schömberg voran, den Hugenotten zurufend, daß sie im andern Lager ihre Verfolger finden würden; da machten die Säbelhiebe einiger Jacobiten seinem Leben ein Ende. Sie glaubten den König selbst getödtet zu habe»; aber bald sahen sic Wilhelm III., hoch zu Roß das gezogene Schwert schwingend an der Spitze der tapfern Männer von Enniskillen über den Strom setzen und den Kampf erneuern. Und nun hielten die Feinde nicht länger Stand; die irischen Dragoner begannen die Flucht, ihre eigenen Waffenbrüder zu Fuß überreitend. Lauzun und Tyrconnel, die den jungen Schömberg vom Vordringen abzuhalten gesucht, standen vom weiteren Kampfe ab und ordneten den Rückzug nach Dublin an, wohin Jacob mit einigen Reiterschwadronen vorausgeeilt war. Die Beute, die den Siegern in die Hände fiel, war ansehnlich. Während die erschöpften Truppen auf dem eroberten Schlachtfelde ausruhten, gewannen die beiden feindlichen Heerführer Zeit, den Rückzug in militärischer surr-Mon. Ordnung fortzusctzen. Doch gaben sie die Hauptstadt auf; Jacob war bereits über Waterford nach Kinsale geflüchtet, von wo ihn ein französisches Fahrzeug nach Frankreich trug. Lauzun und Tyrconnel brachten ihre Mannschaften und Kriegsvorräthe nach Limerick in Sicherheit; die katholischen Beamten und Richter, welche Jacob eingesetzt hatte, verließen in Eile die Hauptstadt, worauf die pro testantischen Einwohner, die sich bisher still gehalten oder unter Aufsicht gestellt waren, unter Führung des Capitäns Robert Fitzgerald, Sohnes des Grafen