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38 .4.. Frankreich nach Heinrichs IV. Tod. König hatte in einem Manifest verkündigt, daß er die Bekenner der „sogenannten" rcfor- mirten Religion, sofern sie seine Gnade anrufcn würden, nicht in der Ausübung ihres Gottesdienstes verhindern und sie gleich seinen katholischen Untcrthanen behandeln werde. Und diese Zusage wurde gehalten. Als auch Nimcs und Mantauban, die am längsten im Widerstand bcharrtcn, die Hand zum Frieden boten, wurde zu Alais ein Vertrag rr. Juiü abgeschlossen und als „Gnadenedikt von Nimes" bekannt gemacht. iE Dieses gewährte den Rcfocmirtcn die volle Amnestie und den Fortgcnuß der kirchlichen und bürgerlichen Rechte, die ihnen in dein Edikt von Nantes zugcstanden worden, nahm ihnen aber die Sicherheitsorte und ihre politische Selbständigkeit und Son- - Verstellung. Die Festungswerke wurden geschleift, die politischen Versammlungen untersagt, . die Synoden unter die Aufsicht eines königlichen Bevollmächtigten gestellt und auf religiöse Angelegenheiten beschränkt. Dic Ultramontancn waren mit dieser Uebcrcinkunft, die mit . dem Genius des Zeitalters im Widerspruch stand, keineswegs zufrieden; sic verlangten, i daß die Ausübung des rcformirten Ritus verboten werde. Das Parlament von Toulouse ^ konnte nur durch den ausdrücklichen Befehl Richelicu's zur Verisication des Edikts gebracht werden. Richelieu Wenn der Cardinal den religiösen Eifer der katholischen Vorkämpfer in ; """'mirttn Schranken hielt, so geschah es nicht aus Hinneigung zu den Ideen der Toleranz, ^ vnwandten* Mdern nur aus politischer Berechnung. Der Friede im Innern und die Unter- i stützung der deutschen Protestanten, die er vorhatte, vertrug sich nicht mit i religiösen Verfolgungen. Dagegen leistete er der Verbreitung des Katholicismus 1 in den von der Ketzerei angesteckten Orten und Landschaften allen möglichen Vor- ! schub. Die Jesuiten durften sich überall niederlassen und ihre Bekehrungen k betreiben; und wo es ohne Aufsehen geschehen konnte, verkürzte man die Refor- i mieten in ihren bürgerlichen Rechten. Selten ließ man sie zu höheren Acmtern emporsteigen. Der Ehrgeiz sollte ein Sporn sein zum Uebertritte in die Staats- j kirche. Von der Zeit an wurden die Conversioncn systematisch betrieben und führten bei dem Adel zu glänzenden Erfolgen. Je mehr der Cultus des Royalis mus Wurzel faßte, desto mehr kain in den Hofkreisen und bei der Aristokratie die Ansicht zur Geltung, daß es mit der Loyalität eines Unterthanen unvereinbar sei, einer andern Religionsform anzugehören, als der König oder gar die Lehre, zu der sich die geheiligte Majestät bekenne, für irrthümlich zu halten. Die Aus drucksweise „sogenannte rcformirte Kirche", die nun selbst amtlich in Gebrauch kam, war ein Ausfluß dieser Anschauung. Rohan, mit Richelieu ausgcsöhnt, übernahm einige Zeit nachher das Command» der französischen Besatzungstruppen, welche für die Graubündtner die Pässe von Val- tcllin bewachten, und leistete dann als Kriegsoberster im Elsaß und am Oberrhein der Politik des Cardinals gegenüber der österreichisch-spanischen Macht wichtige Dienste' , ir Arril 2ur Heere Bernhards von Weimar erhielt er vor Rheinfclden die Todeswunde und wurde isos. auf dem Friedhofe in Gens beigesetzt. (XI, 957. 987.) 2. Richelieu und die aristokratische Opposition. Auswärtig- Zwei Triumphe hatte der Cardinal errungen: durch die Entwaffnung dcl Hugenotten hatte er den unruhigen und ehrsüchtigen Großen ihren stärksten R"^ halt ge »uschw Vergrö Allianz bereitet lXl, c sehen <s Habsb, obersten "berstie, reich sics 'panisch Aera j„ 28 Politik d Zeinen > heit u„tc° Cardin^ her die tz ennn, ourbon "aß auf di?. u ' atzen. « Handln^ -"kt-n, burgerR u„d . Ni '"deren Ken n, 5 lehr Herrsch«, ^t! U, m ' e»i ^er de., fee sein ' ° es h«