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HI. England unter den zwei letzten Stuarts u> Wilhelm III. 50t die nicht rechtlich zu begründen war, hatte viele Gegner: eine Adresse der Uni versität Cambridge, worin die Lehre dargclcgt war, „daß die königliche Gewalt nicht vom Volke stamme, sondern ans dem fundamentalen Erbrecht, welches weder durch Religion noch durch irgend eine andere gesetzliche Bestimmung ver nichtet werden könnte", machte großen Eindruck; die Bischöfe und die ganze hoch- kirchliche Partei blickten mit Besorgnis; auf die wachsende Bedeutung, welche die Presbyterianer und Dissenters während der Bewegung erlangt hatten. Ihnen war die Erklärung des Königs, das; die gegen Papisten wie gegen proiestaniische Nonconformistcn erlassenen Gesetze genau durchgeführt, die Uniformität fcstge- haltcn werden sollte, ganz nach Herz und Sinn. Bald traten die Petitionen und Proteste der Opposition gegen die Loyalitätsadressen der Getreuen in Hinter- g>und. Auch in Schottland erlangte die bischöfliche Partei, welche an der regel mäßigen Erbfolge nach dem Geburtsrccht wie an dem Episcopalsystcm festhiclt, die Oberhand. Jacob selbst, der an der Stelle des im Sterben liegenden Lord Lauderdalc als Commissar des Königs das Parlament eröffnet hatte, wußte dieAug. wsi. natürlichen Sympathien der Schotten für die angestammte Dynastie zu beleben, so sehr auch die auf sein Betreiben vollzogenen barbarischen Strafgerichte und Blut- urtheile gegen die Covenantcrs den harten und tyrannischen Charakter des künftigen Königs verriethe». Hätte sich Jacob entschließen können, wie ihn; der Bruder durch den Minister Hyde Vorschlägen ließ, wenigstens äußerlich sich zur angli- canischen Kirche zu halten, so wäre seiner Rückkehr nach England und der An erkennung seines Thronrcchts kein Hinderniß in den Weg gelegt worden. Aber seine Gewissensräthe widersetzten sich jeder Annäherung an die protestantische Confession und er folgte ihnen mit ganzer Hingebung. Diese starre Anhänglichkeit an den Papismus trug wenigstens bei, daß die Shaftesbur» Parteiung nicht gänzlich umschlug, daß Whigs und Tories einander das Gleich-don-r E°m-' gewicht hielten. Und wenn es auch der Regierung nicht gelang, die Gcrichtsvcr-'"""' fvlgungen wegen papistischer Umtriebe und Complotte ganz niederzuschlagen, wenn Oliver Plunket, der katholische Titular-Erzbischof von Armagh wegen einer angeblichen irländischen Verschwörung sein Haupt auf den Block legen mußte; so fühlte man sich doch stark genug, den Arm der Justizs auch wider die Gegner in Anwendung zu bringen. Gegen Lord Shaftesbnry wurde eine Klage eingcrcicht, daß er einen Anschlag auf die Freiheit des Königs und einen Versuch zur Ein- sührung der Republik gemacht habe. Allein die aus Whigs zusammengesetzte große Jury von London und Middlcsex, welche fürchtete, daß man Kundgebun gen politischer Tendenzen zu gerichtlichen Verfolgungen gebrauchen wolle, verwarf die Anklage wegen ungenügender Beweisstücke, ein Beschluß, der in der City mit unermeßlichem Jubel ausgenommen wurde. Nun strengten aber auch die Tories ihre Kräfte an und das agitatorische Treiben gewann neues Leben. Flugschriften und politische Gedichte suchten die öffentliche Meinung im Parteiiuteresse zu be arbeiten; selbst Dryden griff zur Satire. Den Hcmpthecrd dieser politischen Be-