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III. England unter den zwei letzten Stuarts u. Wilhelm III. 485 durch solche Vermittler! Beide Könige verpflichteten sich, mit keinem dritten Staat in Verbindung zu treten ohne die Einwilligung des andern. Als Danby und Lauderdale Bedenken trugen, den Tractat zu unterzeichnen, aus Furcht vor der Möglichkeit einer künftigen Hochverrathsanklage, schrieb ihn der König eigen händig ab und fügte Unterschrift und Siegel bei. Und dennoch trat die Opposition, als das Parlament wieder zusammenkam, witDerKsm^ großer Mäßigung gegen die Regierung in die Schranken. Karl hatte ganz staatsklug vc» HLus». gehandelt, als er keine Auflösung verhängte. Es waren ja noch immer die getreuen ^r-ib??. royalistischcn Männer, die Cavaliere der Restauration, welche die Sitze füllten. Zudem hatte die französische Regierung eine Verordnung ergehen lassen, welche die englischen Handelsschiffe sehr bevorzugte. Was aber vor Allem den Widerstand gegen die Regierung lähmte, war eine Prinzipienfrage, durch welche die Mehrzahl der Gemeinen auf die Seite der Regierung gezogen ward. Die Führer der Opposition bei den Lords, Bucking ham, Shaftcsbury, Salisbury und Wharton, erhoben Einsprache gegen die Gültigkeit des Unterhauses: die lange Vertagung sei einer Auflösung gleich zu achten, durch ein altes Statut Eduards III. seien jährlich Parlamente vorgeschriebe». Darin erblickten die Gemeinen eine Beleidigung: sie erhoben Klage gegen die vier Lords und bewirkten, daß sie in den Tower abgcführt wurden. Diesem Bunde der Mehrheit des Unterhauses mit der Regierung war es zu danken, daß eine namhafte Geldsumme für die Erhal tung und Verstärkung der Kriegsflotte bewilligt ward. Damit war Karl zufrieden; als das Parlament den Antrag stellte, er möchte in die europäische Allianz wider Frankreich «intretcn, erfolgte eine neue Vertagung. Der König nahm es übel, daß sich die Gesetz- i«77. gebung in den Gang der Politik, in die Verwaltung der auswärtigen Angelegenheiten mischen wolle. Aber sollte Karl II. wirklich noch länger der öffentlichen Meinung Wn D-s^ünd- Troh die Erobernngspläne Ludwigs XIV. unterstützen? Cr selbst hatte bereits »rank»« die Folgen erwogen, wenn die spanischen Niederlande in Frankreich einverleibt ^ werden sollten. Sir William Temple, der um diese Zeit wieder mehr Geltung bei Hofe fand, suchte eine Verständigung mit Holland im Sinne der früheren Tripleallianz herbeizuführen. Gerade damals wurde während einer Anwesenheit Wilhelms von Oranien in London die Vermählung mit des Königs Nichte Maria S-pt. >«-7. beschlossen, zum großen Verdruß des französischen Monarchen. Dies erhöhte das Ansehen Temple's, der das Chebündniß vorzugsweise betrieben hatte, und erleich terte den Abschluß eines Uebcreinkommens zwischen dem Stuart und dein Dränier. Sie verabredeten die Grundbedingungen!, unter denen ein allgemeiner Friede zu Stande gebracht werden sollte. Schon am 10. Januar 1678 wurde daraufs^Jan. von den Bevollmächtigten beider Staaten der obenerwähnte Allianzvertrag abge schlossen sS. 397.), durch welchen sich England und Holland verpflichtete», ge meinschaftlich für die Pacification Europa's zu wirken. Die englischen Truppen, die noch bei den französischen Heeren standen, wurden nunmehr abberufen, und Karl überraschte das Parlament, als es nach Ablauf der Prorogation wieder zusammentrat, mit der frohen Botschaft, daß das Bünduiß mit Frankreich ge löst sei und daß er die Herstellung des Friedens selbst mit Gewalt der Waffen