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34 Frankreich nach Heinrichs IV. Tod. Gut ja Leben bestraft werden solle. Seitdem man die Generalstände nicht mehr einberief, waren die Notablen und die souveränen Gewalten der Parlamente die legitimen Vertreter der Ration. Ihre Zustimmung war somit für Richelieu eine Aufmunterung auf der eingeschlagenen Bahn fortzufahren. In Beziehung auf die Bestrafung der Ungehorsamen und Ruhestörer ging die Versammlung in ihren Beschlüssen noch über die Anträge des Cardinais hinaus. Kn-qcr-sche Es war hohe Zeit, daß man in Frankreich auf Verstärkung der Seemacht umgcn mii und des Heeres dachte, denn schon drohte ein neuer Krieg im Innern und tun« Außen. In Holland und England hatte cs große Unzufriedenheit erregt, daß dir Regierung zur Bekämpfung der Hugenotten behülflich gewesen; die öffentlich« Stimme hatte eine Politik verdammt, welche die weltlichen Interessen über di« religiösen stellte in einem Augenblick, da der Romanismus die katholische Resten«' ration mit Blut und Eisen durchzuführen sich anschickte. Am meisten war dal englische Volk ungehalten, daß am Hofe die katholischen Sympathien durch di« Königin und ihren französischen Hofstaat so offen und mit einer gewissen Oste»' tation zur Schau getragen wurden, während Karls I. Schwager und Schwester, durch die papistische Liga von Land und Leuten getrieben, heimathlos umherirrtc». Noch immer galten Spanien und Frankreich als die Nationalfeinde des eng' lischen Volks. Wenn die spanische Brautwerbung früher so böses Blut gemach! hatte, was war denn jetzt durch den Tausch gewonnen? Mit Mißtrauen blick!« das englische Volk, bei dem die puritanisch-protestantischen Ideen mehr und mehr Boden gewannen, auf das Stuart'sche Herrscherhaus, mit Haß auf den Günstling Buckingham, der die französische Hcirath und Allianz am eifrigsten betriebe». Die Unzufriedenheit nahm zu, als man in London von reformirtcn Abgcord neten und Flüchtlingen erfuhr, daß die Friedensartikel, welche die englische«« Gesandten vermittelt, für deren Erfüllung fomit der König selbst eine gewifs Garantie übernommen, von der Pariser Regierung sehr lässig und unvollkominck ausgeführt würden, daß das Fort Louis mit seiner starken Besatzung nach wie vo> die Stadt Larochelle bedrohe, daß die Inseln Re und Olerou mit Befestigung und königlichen Truppen versehen seien, daß der Handel und die Privilegien d«> Stadt beeinträchtigt würden, daß man auch die religiösen Versammlungen br schränkt habe. Selbst in den Regierungskreisen fühlte man Mißmuth und M stimmung. Der Hofhalt der Königin, der die katholischen Interessen so gcflisscntli«! zu beleben bemüht war, wurde fortgeschickt. Ein Ausgleichsversuch, durch d«< Marschall Bassompicrre betrieben, hatte geringen Erfolg. Auch in Paris kon»«' man bald einen Gesinnungswechsel wahrnehmen. Als Buckingham, der crß Cavalier seiner Zeit, der einst im Louvre eine so glänzende Rolle gespielt, bei c>« alten und jungen Königin so gerne gelitten war, aufs Neue als Botschafter s>^ nach der französischen Hauptstadt begeben wollte, bewirkte Richelieu, der dc» hoffärtigen anmaßenden Günstling zweier Könige abhold war. daß sich der Paris» Hof die diplomatische Mission desselben verbat. Man sagte dem leichtfertig Höfling, l habe sich e Dies gab er traf V« Besuch, d erschien er Schiffe w> fornürtcn ihnen unl ftaltcn zur dem Mar auf. bis geeigneten wurden. ' zu einem « und Vorn Mit unter Rot sich zum Charakter dcten Hua und an dc in den Fl Protestant« der muth der luther La Rochel lcbensgesä den Cardi schien sich zu gestalt ernstlicher krieg zur Ende zu werke una reichen kö noch nicht gestanden flechten? Angriff gl Hunderts